Tagesgeld im Ausland

Tagesgeld ist ebenso wie das klassische Sparbuch eines der beliebtesten Anlageprodukte. Nicht nur, dass Gelder hier sicher und ohne Kursrisiko verwahrt werden, sie können bei Bedarf auch ganz flexibel verfügt werden. Leider sind die Konditionen vieler Banken im Sparbereich in den vergangenen Jahren stark gesunken, sodass Anleger nach Alternativen suchen. Diese finden sie bei Banken aus dem Ausland, die ebenfalls Tagesgeld- und Sparprodukte im Angebot haben.

Tagesgeld und Sparkonto sind beliebt

Die Deutschen sind ein Land der Sparer und verwahren ihr Vermögen gern auf Spar- oder Tagesgeldkonten. Der Hintergrund ist das enorme Sicherheitsdenken, denn Gelder, die hier verwahrt werden, unterliegen weder Kursschwankungen noch Verlustrisiken. Werden 10.000 Euro angelegt, können Anleger sicher sein, dass auch noch nach Jahren diese 10.000 Euro verfügbar sind. Die Zinsen werden jährlich auf das jeweilige Konto gutgeschrieben und verzinsen sich wieder mit. Ein Zinseszinseffekt, der nicht unterschätzt werden darf. Ein weiterer Vorteil von Spar- und Tagesgeldkonten ist zudem, dass die Gelder hier jederzeit verfügbar sind und bei Bedarf abgehoben werden können. Da bei Sparkonten in der Regel eine Kündigungsfrist von drei Monaten zu beachten ist, konnte sich in den letzten Jahren vor allem das Tagesgeldkonto als Anlage durchsetzen.

Kaum noch Guthabenzinsen

Da sich die Konditionen für jederzeit verfügbare Geldanlagen stark am Leitzins der Europäischen Zentralbank orientieren, sind die Zinsen hierfür in den vergangenen Jahren stark gesunken. Lag der Leitzins im Jahr 2008 noch bei 4,25 Prozent, ist er nun auf nur noch 0,05 Prozent gesenkt wurden. Hintergrund ist die negative wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Durch niedrige Zinsen sollen Verbraucher und Unternehmen angeregt werden, Kredite aufzunehmen und die Wirtschaft zu unterstützen. Für Sparer jedoch bedeutet die Leitzinssenkung oft Minizinsen auf ihren Anlagen, die nicht einmal das Inflationsniveau erreichen. Steigt die Inflation also auf 1 Prozent und erhalten Sparer für ihr Geld 0,5 Prozent, würde dies theoretisch einen Verlust von 0,5 Prozent pro Jahr bedeuten, da für das Geld weniger Ware erworben werden kann. Es ist daher wichtig, die Konditionen für Tagesgeld zu vergleichen und nach günstigeren Alternativen Ausschau zu halten. Während deutsche Filialbanken und Sparkassen kaum noch Zinsen gewähren, bieten einige ausländische Banken deutlich mehr. Oftmals liegt der Unterschied sogar bei mehreren Prozentpunkten. Ein Vergleich, der online möglich ist, zeigt die aktuellen Konditionen.

Tagesgeldkonten vergleichen

Beim Vergleich von Tagesgeldkonten ist es natürlich wichtig, die aktuellen Zinsen der jeweiligen Bank zu überprüfen. Diese werden online angegeben. Dabei ist zu beachten, dass die Konditionen in der Regel nicht fest vereinbart werden, sondern variabel sind. Dies bedeutet, dass eine Änderung der Zinsen durch die Bank vorgenommen werden kann. Anleger sollten daher regelmäßig die aktuellen Konditionen überprüfen und ggf. nach Alternativen Ausschau halten. Neben den Zinssätzen im Einzelnen ist es auch wichtig, die Häufigkeit der Zinszahlungen zu beachten. Je öfter die Zinsen nämlich ausgezahlt werden, desto besser ist es für Anleger, denn die Zahlung erfolgt direkt auf das Tagesgeldkonto und verzinsen sich wieder mit. Dies ergibt einen Zinseszinseffekt und das Guthaben wächst, ohne das selbst etwas dafür getan werden muss. Besonders lukrativ sind monatliche Zinszahlungen, aber auch quartalsweise Zinszahlungen können akzeptiert werden.

So finden Anleger die besten Tagesgeldkonten

  • Online-Vergleich aller Anbieter
  • Betrachtung des aktuellen Zinssatzes
  • Veränderungen beobachten und reagieren
  • Häufigkeit der Zinszahlung beachten

Einfache Kontoeröffnung über das Internet

Banken aus dem Ausland arbeiten bereits seit einigen Jahren nicht mehr nur in ihren Heimatländern, sondern sind grenzübergreifend aktiv. Durch den Euro ist es auch nicht mehr nötig, Währungen umzurechnen, sondern die Kontoeröffnung kann ganz einfach in der Heimatwährung erfolgen. Dies reduziert auch das Risiko, dass Kursschwankungen können so gänzlich unbeachtet bleiben. Durch das Internet ist eine Kontoeröffnung im Ausland ebenfalls einfacher geworden. Es ist nunmehr nicht mehr nötig, bei der jeweiligen Bank vor Ort vorstellig zu werden, denn die Kontoeröffnungsanträge können einfach im Internet abgerufen werden. Diese sind natürlich in deutscher Sprache verfasst, sodass keinerlei Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache notwendig werden. Sparer, die ein Tagesgeldkonto im Ausland eröffnen wollen, rufen einfach den jeweiligen Kontoeröffnungsantrag ab, füllen diesen mit ihren persönlichen Daten aus und senden den Antrag an die Bank.

Post-Ident-Verfahren zur Legitimation

Wie bei Krediten oder Girokonten ist es für die Banken natürlich auch bei Geldanlagen wichtig, die Kunden zu kennen, um Geldwäsche zu verhindern. Für eine Kontoeröffnung müssen sich Kunden daher durch Vorlage ihres Ausweises oder des Reisepasses legitimieren. Da eine persönliche Vorlage bei Auslandsbanken nicht nötig ist, bedienen sich diese häufig dem deutschen Post-Ident-Verfahren. Bevor die Unterlagen versandt werden, wird der Ausweis bei einem Postmitarbeiter vorgelegt und von diesem bestätigt. Alternativ hierzu nimmt auch die Online-Legitimation einen immer größeren Stellenwert ein. Wie der Name schon zeigt, werden Kunden in diesem Fall online legitimiert. Möglich ist dies mit Hilfe einer Webcam, mit der eine Verbindung aufgebaut wird. Die Mitarbeiter der Bank prüfen dann auf diese Art den vorgelegten Ausweis und geben den Kontoeröffnungsantrag frei. Dieser kann dann direkt bearbeitet werden, um das Konto zu eröffnen. Im Anschluss erhalten Kunden nur noch ihre Zugangsunterlagen fürs Onlinebanking, schon kann der gewünschte Anlagebetrag überwiesen werden.

So kann das Tagesgeldkonto im Ausland eröffnet werden:

  • Weiterleitung von der Vergleichsseite zur jeweiligen Internetbank
  • Ausfüllen des Onlineantrages
  • Versand der Unterlagen im Post-Ident-Verfahren oder Online-Legitimation
  • Überweisung des gewünschten Geldbetrages

Die Sicherheit der Gelder im Ausland

Wer Geld im Ausland anlegen möchte, sollte sich allerdings nicht nur über die Konditionen der jeweiligen Banken informieren, sondern auch deren Einlagenschutz betrachten. Grundsätzlich bieten alle europäischen Banken einen gesetzlichen Einlagenschutz in Höhe von 100.000 Euro pro Anleger. Wie der Fall der isländischen Kaupthing Bank allerdings gezeigt hat, kann auch dies keine endgültige Sicherheit bieten, denn die gesetzliche Absicherung kann nur gezahlt werden, wenn der Staat entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Ist auch der Staat pleite, kann dies zu Verlusten führen. Weitere Absicherungen wie etwa den deutschen Einlagensicherungsfonds sucht man im Ausland meist vergeblich. In Deutschland sind die Kunden von Privatbanken zusätzlich über diese Sicherungseinrichtung geschützt, oft in Millionenhöhe. Diese Absicherung fehlt im Ausland gänzlich. Allerdings verfügen einige ausländische Banken mittlerweile über Tochtergesellschaften in Deutschland. Diese sind dann nicht selten auch über den deutschen Einlagensicherungsfonds abgesichert. Informationen über die Absicherung geben die Institute auf ihren Internetseiten.

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