Energie und Geld mit einer neuen Heizung sparen

Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind einer der größten Positionen der Hausnebenkosten. Wer Geld sparen möchte, kann natürlich versuchen, weniger Heizenergie zu verbrauchen. Aber auch der Einbau einer neuen Heizungsanlage kann helfen, den Verbrauch zu reduzieren. Einer aktuellen Studie zufolge sind gut 70 Prozent aller Wärmeerzeuger in Deutschland ineffizient. Veraltete Heizkessel benötigen einfach zu viel Energie, die ungenutzt bleibt. Moderne Anlagen hingegen können die Wärme effizient verteilen und helfen so, einen Großteil der Kosten zu sparen. Einsparpotenziale von bis zu 40 Prozent sind möglich, gleichzeitig wird der Ausstoß von CO2 gesenkt, was auch der Umwelt hilft.

Verschiedene Heizungsanlagen verfügbar

Auf dem Markt für Heizungsanlagen gibt es verschiedene Modelle, die individuell genutzt werden können. Besonders beliebt sind hierbei Gas- oder Öl-Brennwertkessel, die mittlerweile sehr effizient arbeiten. Sie können auf Wunsch mit einer Solartherme kombiniert werden, um auch erneuerbare Energien einzubinden. Als sinnvolle Alternative gelten auch Pelletheizungen und Wärmepumpen, die immer häufiger genutzt werden. Bevor man sich für die eine oder andere Heizung entscheidet, sollten die Investitions- und Betriebskosten überprüft werden. Hier gibt es große Unterschiede, die beachtet werden sollten. Auch die Förderung, etwa seitens der KfW Bankengruppe, ist je nach Heizungsanlage sehr unterschiedlich.

Gas- und Ölheizungen

Gas- und Ölheizungen sind in nahezu 90 Prozent aller Häuser verbaut. Alte Anlagen sowie Niedrigtemperaturheizkessel sind jedoch sehr ineffizient und verfügen über einen nur geringen Wirkungsgrad. Moderne Heizkessel mit Brennwerttechnik hingegen haben die Möglichkeit, die Energie optimal zu nutzen. Der Verbrauch wird hierdurch gesenkt, die Kosten können reduziert werden. Auch die Bundesregierung hat erkannt, dass alte Brennkessel die Umwelt schädigen und daher ab 2015 eine Austauschpflicht beschlossen. Heizkessel, die vor 1985 installiert wurden, müssen nun Schritt für Schritt ausgetauscht werden. Die Kosten für eine neue Gas- bzw. Ölheizung mit Brennwerttechnik liegen zwischen 5.000 – 6.500 Euro, wobei Gas-Brennwertkessel häufig etwas günstiger zu haben sind. Zu diesen Kosten müssen weiterhin die Handwerkerkosten für den Einbau kalkuliert werden. Nicht selten ist es zudem nötig, einen neuen Wasserspeicher zu integrieren. Auch der Schornstein muss saniert werden. Pro Meter Rohrlänge kann dies mit 700 – 1.500 Euro zu Buche schlagen.

Vorteile und Nachteile der Brennwerttechnik

  • Einsparpotenzial von 20-30 Prozent
  • Relativ geringe Anschaffungs- und Installationskosten
  • Entwicklung der Gas- und Ölpreise kaum absehbar

Mit Solartherme-Anlagen die Sonnenenergie nutzen

Die ideale Ergänzung zu einer neuen Heizung sind Solartherme-Anlagen. Sie können auch eine bestehende Heizanlage ergänzen und für die Erwärmung des Brauchwassers genutzt werden. Zusätzlich ist es möglich, die erzeugte Wärme zur Unterstützung der vorhandenen Heizung zu nutzen. Um die Sonnenenergie nutzen zu können, werden auf dem Hausdach Solarkollektoren installiert. Die Wärme wird an den Wärmeträger weitergeleitet und an den Speicher abgegeben. Einfache Solarthermie Anlagen können einzig für die Erwärmung von Brauchwasser, welches zum Baden oder Duschen verwendet wird, genutzt werden. Die Kosten einer solchen Anlage belaufen sich je nach Hausgröße zwischen 4.000 – 6.000 Euro. Kombinierte Anlagen hingegen haben die Möglichkeit, neben der Warmwasseraufbereitung auch die Heizung zu unterstützen und so noch größere Einsparungen zu erzielen. Die höheren Investitionskosten von bis zu 10.000 Euro werden durch die kostenlose Nutzung der Sonnenenergie nach rund 10-15 Jahren amortisiert. Auf Wunsch ist es möglich, diese Kosten über zinsgünstige Kredite der KfW Bankengruppe zu finanzieren.

Die Vorteile und Nachteile von Solarthermie

  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Umweltschonende Erwärmung von Brauchwasser
  • Unterstützung der Heizungsanlage
  • Einsparpotenzial von bis zu 50 Prozent
  • Finanzierung über zinsgünstige KfW Kredite möglich
  • Relativ hohe Anschaffungskosten

Mit Wärmepumpen unabhängig vom Öl- und Gaspreis

Hausbesitzer, die sich von steigenden Öl- und Gaspreisen unabhängig machen wollen, können alternativ auf Wärmepumpen zurückgreifen. Diese Heizungsanlagen nutzen die kostenfreie Umgebungswärme, die entweder aus der Luft, der Erde oder dem Wasser gewonnen wird und wandeln diese in Heizenergie um. Bei luftbetriebenen Wärmepumpen wird die Umgebungsluft angesaugt, um ihr die Wärme zu entziehen. Erdwärmepumpen hingegen nutzen die Erdwärme, wobei unterschiedliche Verfahren genutzt werden können. So ist es einerseits möglich, eine Tiefenbohrung durchzuführen, um tief ins Erdinnere vordringen zu können, wo eine konstante Temperatur herrscht. Alternativ stehen auch Flächenvarianten zur Verfügung, bei denen die Heizsysteme flächig auf dem Grundstück verlegt werden. Die dritte Variante ist die Wasser-Wärmepumpe, die die Wärme aus dem Grundwasser nutzt.

Die Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

  • Hohe Effizienz
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Unabhängigkeit von der Entwicklung der Gas- und Ölpreise
  • Vergleichsweise hohe Kosten
  • Fußbodenheizung und optimale Dämmung sind notwendig

Für den Einbau einer Heizung mit Wärmepumpe müssen vergleichsweise hohe Kosten kalkuliert werden. Diese sind abhängig vom jeweils gewählten System und etwa der Bohrtiefe, die bei Erdwärme notwendig ist. Durchschnittlich fallen hierbei Kosten zwischen 10.000 – 20.000 Euro an, die jedoch über zinsgünstige Förderdarlehen finanziert werden können. Zudem muss beachtet werden, dass Wärmepumpen nur dann optimal funktionieren, wenn sie mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden. Außerdem muss das Haus sehr gut gedämmt werden, um Wärmeverlust zu vermeiden. Demnach können mitunter zusätzliche Kosten anfallen, die kalkuliert werden müssen.

Heizen mit Holz

Holz ist ein regenerativer Brennstoff, der vergleichsweise günstig zu haben ist. Aus diesem Grund werden Scheitholzheizungen oder Pelletheizungen für immer mehr Hausbesitzer interessant. Durch die Verbrennung der Pellets, die nahezu CO2 neutral erfolgt, wird Energie gewonnen, die schließlich in den Heizkreislauf eingebracht werden kann. So können die Heizkörper im Haus erwärmt und das Warmwasser aufbereitet werden. Vor dem Einbau einer solchen Heizung muss beachtet werden, dass für die Pellets ein spezielles Lager benötigt wird, welches entsprechend Platz wegnimmt. Auch ein Fördersystem wird benötigt, damit die Pellets nicht von Hand aus dem Lager in die Heizungsanlage geschichtet werden müssen. Somit ist eine Pelletheizung nur für Menschen mit einem größeren Haus interessant, wo entsprechend Platz zur Verfügung steht.

Diese Vorteile und Nachteile bieten Pelletheizungen

  • Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen
  • Nahezu CO2 neutrale Verbrennung
  • Leicht höhere Anschaffungskosten als bei Gas- und Ölheizungen
  • Vergleichsweise großer Platzbedarf für das Pelletlager

Für den Einbau einer Pelletheizung müssen durchschnittlich Kosten von 20.000 Euro kalkuliert werden. Diese höheren Anschaffungskosten können jedoch durch deutlich niedrigere Betriebskosten wieder ausgeglichen werden.

Einbau der neuen Heizungsanlage finanzieren

Die Kosten einer neuen Heizungsanlage, egal ob Öl- und Gasheizung oder Elektroheizung variieren somit je nach System zwischen 5.000 – 25.000 Euro. Wer dieses Geld nicht aus Eigenmitteln finanzieren kann oder will, kann alternativ auf Modernisierungskredite von Banken und Sparkassen zurückgreifen, die zu sehr günstigen Konditionen angeboten werden. Klassische Baukredite hingegen sind für ein solches Vorhaben weniger geeignet, zumal sie auch mit einer Grundschuld abgesichert werden. Um Kosten zu sparen, bietet es sich auch an, nach Förderdarlehen der KfW Bankengruppe zu fragen. Einzelmaßnahmen wie der Austausch der Heizungsanlage können hier mit besonderen Krediten finanziert werden, die bei Banken und Sparkassen vor Ort aufgenommen werden können. Förderfähig sind neben dem Einbau der neuen Heizungsanlage auch der Einbau einer Fußbodenheizung, das Legen eines Gasanschlusses oder der Ausbau des Schornsteins. Wird der Antrag bei der Bank gestellt, muss allerdings auch eine Bestätigung vom Energieberater beigelegt werden, der die technischen Mindestanforderungen bescheinigt.

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