Den Dispo ablösen - so einfach geht´s

Ein Dispositionskredit ist praktisch und vor allem schnell verfügbar. Leider berechnen viele Banken enorme Kosten, wenn Kunden diesen in Anspruch nehmen. Wird der Kredit für einen längeren Zeitraum benötigt, kann daher eine Umschuldung sinnvoll sein. Mit Ratenkrediten beispielsweise können die Kosten um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Wie einfach die Ablösung von Dispositionskrediten möglich ist, zeigen wir hier.

Der Dispokredit wird zur Kostenfalle

Dispositionskredite zählen zu den beliebtesten Krediten überhaupt, denn viele Banken richten Überziehungslinien bereits bei Kontoeröffnung ein – und zwar ohne aufwändigen Kreditantrag. Wird Geld benötigt, kann dieses einfach per EC- oder Kreditkarte abgehoben bzw. überwiesen werden. Was vielfach jedoch unberücksichtigt bleibt, sind die hohen Kosten, die der Kredit verursacht. Zum Teil liegen die Zinssätze bei 10-15 Prozent, was für einen Kredit über 3.000 Euro Kosten in Höhe von 300 – 450 Euro bedeutet. Die meisten Banken berechnen die Zinsen allerdings nicht jährlich, sondern quartalsweise, wodurch deren Höhe oft verschleiert wird. Werden nämlich nur 75 Euro berechnet, gehen einige Kontoinhaber davon aus, dass die Überziehung gar nicht so teuer ist. Erst wenn alle Abbuchungen addiert werden, zeigt sich das Gegenteil. Deshalb ist es wichtig, sich über Alternativen zum Dispokredit zu informieren, denn mit diesen Alternativen kann viel Geld gespart werden.

Der Ratenkredit als Alternative zum Dispo

Die wohl interessanteste Alternative zum Dispokredit ist der Ratenkredit. Als Anbieter treten mittlerweile fast alle Banken auf, allerdings zu sehr unterschiedlichen Zinssätzen. In Abhängigkeit der Bonität werden durchschnittlich Konditionen von 2,95 – 9,95 Prozent berechnet. Durch eine Umschuldung kann der Dispozins so deutlich gesenkt werden, oftmals sogar um bis zu 80 Prozent. Dies reduziert die Zinskosten je nach Laufzeit um einige hundert Euro. Wie der Name beim Ratenkredit schon vermuten lässt, zeichnet er sich zudem durch regelmäßige Monatsraten aus, durch die der Kredit während der vereinbarten Laufzeit vollständig getilgt wird. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil dieses Darlehens, denn beim Dispo findet keine feste Rückzahlung statt. Der Kredit wird vielmehr ausschließlich durch die Gehaltseingänge reduziert. Wird das Geld jedoch erneut gebraucht, kann es wieder in Anspruch genommen werden. Durch Kosten und Gebühren erhöht sich die Inanspruchnahme zusätzlich. Nicht selten ergibt sich hieraus ein Teufelskreis und Kreditnehmer sind jahrelang im Dispo „gefangen“.

Diese Vorteile bietet der Ratenkredit

  • günstigere Zinssätze als der Dispokredit
  • feste monatliche Raten für die gesamte Laufzeit
  • vollständige Entschuldung am Ende der Laufzeit
  • einfache Beantragung auch über das Internet möglich

Einfache Umschuldung möglich

Kreditnehmer, die ihren teuren Dispokredit umschulden möchten, können dies ohne Probleme tun. Da der Dispo keine feste Rückzahlungsmodalitäten und keine feste Laufzeiten aufweist, kann die Rückzahlung einfach durch Überweisung des offenen Saldos erfolgen. Eine Kündigung seitens des Kontoinhabers ist nicht nötig. Mittlerweile werden Ratenkredite von nahezu allen Banken und Sparkassen angeboten, so dass die Umschuldung auf Wunsch natürlich über die Hausbank möglich ist. Interessenten vereinbaren einfach einen Termin bei ihrem persönlichen Berater und berechnen die Umschuldung im Detail. Kreditsuchende sollten sich allerdings nicht allein auf das Angebot ihrer Hausbank verlassen, denn wie Vergleiche zeigen, sind die Unterschiede hinsichtlich der Konditionen doch recht groß. Nicht selten ergeben sich Differenzen von einigen Prozentpunkten, durch die enorme Mehrkosten entstehen können. Onlinevergleiche im Internet helfen hier bei der Recherche, denn sie zeigen in wenigen Minuten, wo günstige Kredite gefunden werden können.

Onlineantrag und Sofortentscheidung

Wurde eine Bank gefunden, die den Raten- oder Verbraucherkredit günstig anbietet, kann der Antrag in den meisten Fällen direkt online gestellt werden. Hierzu werden Kunden von der Vergleichsseite zur Internetseite der jeweiligen Bank weitergeleitet, wo ein Kreditantrag zu finden ist. Dieser kann direkt am heimischen PC ausgefüllt werden. Zu den wichtigsten Informationen, die eine Bank für die Kreditentscheidung benötigt, gehören Name, Geburtsdatum, Anschrift und Einkommen. Mit dem Absenden der Daten stimmen Antragsteller gleichzeitig zu, dass die Bank eine Auskunft bei der Schufa anfordern kann. Mit dieser Auskunft wird deutlich, ob und in welcher Höhe weitere Kredite bestehen und wie hoch die hieraus resultierende Belastung ist. So kann die Bank schnell entscheiden, ob mit dem vorhandenen Einkommen weitere Verpflichtungen eingegangen werden können oder nicht. Entsteht eine positive Rechnung, wird vielfach sogar eine sofortige Online-Zusage erteilt. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass diese ausschließlich auf Basis der online getätigten Angaben zustande kommt. Sollten sich hier Fehler eingeschlichen haben, könnte die Zusage revidiert werden.

Notwendige Unterlagen für die Kreditentscheidung

Um die Entscheidung zur Vergabe von Ratenkrediten treffen zu können, werden nur wenige Unterlagen benötigt. Neben dem Kreditantrag lassen sich die Banken immer aktuelle Lohn- und Gehaltsbescheinigungen vorlegen, um die Einkommensangaben überprüfen zu können. In der Regel sind zwei dieser Bescheinigungen ausreichend. Sofern Rentner den Kredit beantragen, ist die Vorlage des Rentenbescheides notwendig.

Zusätzlich zu den Einkommensnachweisen können die Banken in Abhängigkeit der Bonität und der Kredithöhe weitere Unterlagen einfordern. Hierzu kann der Nachweis von Mieteinkünften, der Beleg weiterer Kredite oder die Vorlage von Kontoauszügen gehören. Sofern diese Unterlagen benötigt werden, weisen die Banken hierauf am Ende des Antragesprozesses hin.

Diese Unterlagen werden für die Beantragung von Ratenkrediten benötigt:

  • 2 aktuelle Lohn- und Gehaltsbescheinigungen
  • Alternativ: Rentenbescheid
  • Nachweis von Mieteinkünften
  • Kontoauszüge für 2-3 Monate
  • Vorlage von bestehenden Kreditverträgen

Versand der Unterlagen im Post-Ident-Verfahren

Ist die Kreditentscheidung positiv, muss der ausgefüllte Antrag unterschrieben an die finanzierende Bank weitergeleitet werden. Handelt es sich um eine Filialbank, kann der Antrag direkt dort abgegeben werden. Die Mitarbeiter werden dann prüfen, ob alle Angaben korrekt und vollständig sind und werden auch die Ausweisdaten des Antragstellers dokumentieren. Handelt es sich hingegen um eine Direktbank, müssen die Unterlagen auf dem Postweg verschickt werden. Da hier keine Prüfung der Ausweisdaten möglich ist, wurde das Post-Ident-Verfahren entwickelt. Ein Postmitarbeiter prüft hier die Ausweisdaten und bestätigt gegenüber der Bank, dass diese korrekt und vollständig vorgelegt wurden. Einige Institute nutzen mittlerweile sogar das Online-Identifikationsverfahren. Bei diesem Verfahren wird der Ausweis via Webcam vorgelegt und geprüft. Mit Hilfe einer PIN-Nummer kann der Antrag dann direkt von zu Hause aus freigegeben werden.

Ausgleich des Dispokredites

Wurden die Unterlagen verschickt, werden diese von der finanzierenden Bank nochmals überprüft. Dies kann einen bis zwei Tage in Anspruch nehmen. Sind alle Angaben korrekt, wird der Antrag endgültig genehmigt und der Geldbetrag ausgezahlt. Direkt im Antrag ist es möglich, die Kontonummer, auf der der Dispo eingerichtet ist, anzugeben. So kann die Bank das Geld auf das Girokonto überweisen und den Dispositionskredit damit vollständig ausgleichen. Ab sofort sind dann nicht mehr die teuren Dispozinsen zu zahlen, sondern lediglich die monatlichen Kreditraten. Um dem Teufelskreis aus Dispo und hoher Zinsbelastung zu entkommen, sollte die Überziehungslinie im Anschluss gesenkt werden. Bei größerem Geldbedarf kann dann sofort auf einen Ratenkredit zurückgegriffen werden.

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