Börsengehandelte Indexfonds für die Geldanlage

Investmentfonds bieten Anlegern eine gute Möglichkeit, in Wertpapiere zu investieren. Besonders vorteilhaft ist dabei die breite Streuung, was die Risiken dieser eigentlich recht riskanten Anlage deutlich sinken lässt. Neben klassischen, aktiv gemanagten Investmentfonds setzen sich nun immer häufiger passiv gemanagte Indexfonds durch, die so genannten ETF´s. Sie bieten ebenfalls die Möglichkeit, am Aktienmarkt zu investieren, die Zusammensetzung des Fonds orientiert sich jedoch an einem zugrunde liegenden Index und ist wenig flexibel.

Börsengehandelte Indexfonds vs. klassische Investmentfonds

Investmentfonds sind vielen Anlegern mittlerweile gut bekannt. Die Gelder der Anleger werden hier von den Fondsmanagern am Aktien- oder Anleihemarkt investiert und nach der Ausrichtung des Fonds angelegt. Sparer haben so die Möglichkeit, auch mit kleineren Anlagesummen Wertpapiere zu erwerben und von den Chancen am Kapitalmarkt zu profitieren. Durch das aktive Management werden die Gelder jeweils so umgeschichtet, das eine höchstmögliche Rendite erzielt wird. Im Unterschied hierzu stehen börsengehandelte Indexfonds, die auch als ETF (Exchange Traded Fund) bezeichnet werden. Ein ETF investiert die Gelder der Anleger ebenfalls am Aktienmarkt, bildet dabei jedoch einen ganz bestimmten Index ab. Neben dem deutschen Aktienindex DAX kann dies auch der MSCI World Index oder der japanische Nikkei Index sein. Anleger haben so wiederum die Möglichkeit, ihre Favoriten zu wählen und länder- bzw. regionenspezifisch zu investieren.

Die Unterschiede zwischen ETF und Investmentfond

ETF Investmentfonds

Anlagestrategie Abbildung eines bestimmten Index Fondsmanager wählt Papiere aus
Streuung Streuung analog Index Individuelle Streuung möglich
Ertrag Analog Index Out- oder Underperformance
Ausgabeaufschlag zwischen 0-1 Prozent zwischen 4-5 Prozent

#89168969 - fotolia.com - denisismagilov

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Durch die Abbildung eines Index sind ETF´s in ihrem Anlagehorizont häufig eingeschränkt und können kaum individuelle Entscheidungen treffen. Bei klassischen Investmentfonds hingegen hat der Fondsmanager die Möglichkeit, alternative Anlagen zu nutzen und die Rendite hierdurch zu erhöhen. Aus diesem Grund können Investmentfonds durchaus als Outperformer auftreten und überdurchschnittliche Renditen erzielen. Ebenso ist es jedoch möglich, dass die Anlagestrategie des Fondsmanagers nicht aufgeht und der Fonds als Underperformer agiert. Ein ETF hingegen behält die Fondszusammensetzung in der Regel stets bei, sodass eine Entwicklung analog der Indexentwicklung zu Buche schlägt. Gleichzeitig sind Käufe und Verkäufe von Wertpapieren nur bedingt nötig, was den Verwaltungsaufwand deutlich reduziert. Dies schlägt sich in den Kosten nieder, die bei einem ETF zwischen 0-1 Prozent liegen. Bei klassischen Investmentfonds hingegen kann ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 Prozent der Anlagesumme fällig werden.

Diese Vorteile bieten börsengehandelte Indexfonds:

  • Transparente Fondszusammensetzung auf Basis eines Index
  • Nachvollziehbare Anlageentscheidungen
  • kostengünstige Anlage, häufig ohne Ausgabeaufschlag
  • Breite Streuung der Geldanlage durch Investment in zahlreiche Aktien
  • Rendite analog der Indexentwicklung
  • Jederzeitiger Verkauf über die Börse

Börsenhandel bietet Flexibilität

Neben der transparenten Zusammensetzung und der niedrigen Kosten bietet ein ETF weiterhin den Vorteil der Flexibilität. Da die Fondsanteile nicht nur über die Kapitalanlagegesellschaft erworben und zurückgegeben werden können, sondern Käufe und Verkäufe auch über die Börse möglich sind, gelten sie als sehr liquide. Anleger mit Geldbedarf können demnach sofort über ihr Vermögen verfügen und ihre Gelder auszahlen lassen. Der Verkauf ist börsentäglich zum jeweils aktuellen Kurs zu den üblichen Handelszeiten möglich. Anleger, die ihre Fondsanteile in einem Depot der Filialbank verwalten lassen, können den Verkauf hier sowohl vor Ort wie auch telefonisch vornehmen lassen. Bei der Verwahrung in einem Depot einer Direktbank hingegen kann der Handel auch online über den PC durchgeführt werden. Sogar via Smartphone und Tablet sind Handelsaktivitäten möglich.

Einfacher Börsenhandel bietet Flexibilität

  • jederzeitiger Kauf und Verkauf von Fondsanteilen über die Börse möglich
  • Kauf und Verkauf zum jeweils aktuell geltenden Kurs
  • Handel im Filialdepot sowohl vor Ort wie auch telefonisch möglich
  • Onlinehandel via PC, Smartphone und Tablet

Der Kauf von börsengehandelten Indexfonds

Obwohl börsengehandelte Indexfonds bereits seit Jahren auf dem Markt sind, haben viele Anleger von ihnen noch nichts gehört. Hintergrund ist vor allem, dass Banken und Sparkassen vor Ort kaum Interesse daran haben, derartige Anlageprodukte zu verkaufen. Schließlich leben die Berater von Provisionen, und diese sind bei einem ETF extrem niedrig. Deshalb werden börsengehandelte Indexfonds häufig nur von Honorarberatern empfohlen, bei denen die Rendite der Anleger vor der erzielbaren Provision steht. Aber auch in jedem Direktdepot ist es möglich, ETF´s zu erwerben und zu handeln. Vorab ist es natürlich nötig, passende ETF´s für die eigene Anlagestrategie zu finden und auszuwählen. Möglich ist dies via Internet, wo die eigenen Anlagepräferenzen eingegeben und die Fonds entsprechend ausgesucht werden können. Die Nutzung solcher Seiten ist natürlich kostenfrei und völlig unverbindlich.

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