Moringa Pflanze - das steckt in ihr
Ob als natürlicher Brennstoff, als Futtermittel für die Nutztierhaltung oder aber als hochwertige Nahrungsquelle für uns Menschen – die Anwendungsmöglichkeiten dieser Kulturpflanze aus Nordindien sind schier grenzenlos. Doch über die Moringa Pflanze an sich, welche die Lebensgrundlage für weltweit einige Millionen Erdenbürger darstellt, wird nur wenig berichtet. Dies wollen wir hier nun ändern und Sie in das fantastische Reich der Moringa-Phytologie entführen.
Vorkommen und Verbreitung der Moringa Pflanze
Moringa oleifera ist eine mehrere Meter hoch wachsende Baumart, die ursprünglich nur am Fuße des Himalayas zu Hause war. Wie alte Aufzeichnungen belegen, waren sie dort bereits vor über 5000 Jahren die Lebensgrundlage für zahlreiche Zivilisationen. Heute hat sich der botanische Alleskönner auch in weiten Teilen Sri Lankas sowie auf Teneriffa etabliert. Und das sehr zur Freude der dortigen Bevölkerung – denn die Moringa-Pflanze hat sich zu einem beträchtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. So wird derzeit nichts unversucht gelassen, diese widerstandsfähige Pflanze in Teilen Nordamerikas sowie in Afrika anzusiedeln. In Südamerika ist dies vor rund 25 Jahren bereits geglückt – und heute fahren etwa 30% aller Autos in Brasilien mit Moringa-Treibstoff.
Das Besondere an der Moringa Pflanze ist unter anderem die Tatsache, dass sie auch auf staubtrockenen Böden gedeihen können. Denn dank ihrer mehrere Meter langen Pfahlwurzeln können sie auch tief verborgene Grundwasserströme anzapfen. Dies macht die Moringa Bäume gänzlich unabhängig in Bezug auf Niederschläge und Humidität des Klimas. Ganz im Gegenteil: Staunässe – insbesondere in Kombination mit Bodenfrost – sind hochgradig schädlich für die Moringa Triebe.
Der wertvolle Laubbaum kann übrigens satte 12 Meter hoch werden, wobei er in der ersten Saison ganze vier bis sechs Meter wächst. Das sind Werte, wie man sie sonst nur vom Bambus kennt. Dieses schnelle Wachstum macht die Moringa Pflanze natürlich insbesondere für Züchter interessant – da gesähte Samen bereits nach einem Jahr einen stattlichen Ertrag einbringen.
So können wir die Moringa Pflanze nutzen
Die Moringa Pflanze bietet uns Menschen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Egal ob Wurzeln, Blüten, Früchte, Samenkörner, Äste oder die Rinde – wir können nahezu alle Bestandteile des Moringa Baumes verwerten.
Am Bedeutendsten sind allerdings für uns die Moringa Wurzeln. Diese besitzen dank ihrer Inhaltsstoffe eine pharmazeutische Wirkung und können entweder roh gegessen werden, oder aber in geraspelter oder zerstückelter Form als Grundlage für Suppen und Eintöpfe dienen. Dank der Fülle an Nährstoffen machen sie nicht nur sehr rasch satt, sondern sie können auch zur Linderung bei leichten Vergiftungen, Magen-Darm sowie Hautproblemen beitragen. Darüber hinaus enthalten die Wurzeln unfassbar viele Mikronährstoffe und Spurenelemente, sodass durch den regelmäßigen Verzehr der Wurzeln die meisten Mangelerkrankungen ausgeschlossen werden können. In einer Gegend wie dem verarmten Nordirland ist dies Gold wert.
Für den Westen hingegen wird die Rolle der Moringa Pflanze als Treibstofflieferant immer interessanter. Denn der ‚Bio-Ethanol‘ ist nicht nur günstiger, sondern bietet zudem einen höheren Wirkungsgrad als konkurrierende Treibstoffvarianten.
Zu guter Letzt stellt die Moringa Pflanze auch ein ideales Tierfutter dar. Dank des hochdosierten Kohlenhydrat- und Eiweißgehaltes können viele Nutztiere wie insbesondere Rinder mit wenig Aufwand ernährt werden. Die sekundären Pflanzenwirkstoffe, wie sie in den Zellen der Moringa Pflanzen haufenweise vorkommen, schützen darüber hinaus das Immunsystem der Tiere und verringern damit die Notwendigkeit, als Züchter bedenkliche Antibiotika einzusetzen