22. SSW (22. Schwangerschaftswoche)

Die 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) bildet die Mitte des 6. Monats der Schwangerschaft. In dieser Zeit fühlen sich die meisten werdenden Mütter entspannt und ruhig, auch wenn der Bauch nun zu wachsen beginnt. Bei vielen schwangeren Frauen steigert sich jetzt der Appetit und auch Heißhungerattacken auf bestimmte Lebensmittel sind keine Seltenheit. Etwa um die 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) erhöht sich auch der Bedarf an Magnesium, weshalb oft zusätzliche Magnesiumpräparate vom Gynäkologen verordnet werden. Auch typische Beschwerden einer Schwangerschaft wie Bänderschmerzen und Sodbrennen können jetzt verstärkt auftreten.

Das ungeborene Kind sieht mittlerweile fast wie ein Neugeborenes aus, ihm fehlen lediglich noch ausreichende Fettreserven, die es bis zur Geburt noch bildet. Die weitere Entwicklung ist jetzt vor allem auf die Gewichtszunahme ausgelegt. Spätestens mit dem Ende der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) erfolgt die zweite reguläre Ultraschalluntersuchung sowie die so genannte Feindiagnostik, bei der alle inneren Organe und auch die Versorgung des ungeborenen Kindes kontrolliert werden.

Die Mutter in der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche)

Der Magnesiumbedarf der werdenden Mutter ist etwa ab der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) erhöht – liegt ein Mangel vor, zeigt sich das durch Magen- und Muskelkrämpfe sowie Muskelschmerzen. Im schlimmsten Fall können sogar vorzeitige Wehen und somit auch eine Fehlgeburt ausgelöst werden. Magnesium ist als essentielles Spurenelement für die Funktion von Nerven, Muskeln sowie Immunsystem notwendig. Zwar wird es im Normalfall mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen, jedoch benötigt das Ungeborene einen Großteil des Magnesiums für sich. Als gute Magnesiumlieferanten dienen jetzt Vollkorn- und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, grüne Gemüse und Nüsse. Äußern sich erste Symptome eines Magnesiummangels oder wird dieser durch ein Blutbild festgestellt, liegt es in der Entscheidung des Gynäkologen, ob und in welcher Dosis zusätzlich Magnesium eingenommen werden muss. Leichte Mangelerscheinungen lassen sich in der Regel gut durch eine Umstellung auf magnesiumreiche Nahrungsmittel ausgleichen. Ist die Verabreichung von hoch dosierten Magnesiumpräparaten notwendig, werden diese in den meisten Fällen nach der 36. Schwangerschaftswoche abgesetzt, da sie zu einer Abschwächung oder Verzögerung der Geburtswehen führen können. Auch wenn starke körperliche Belastungen ab der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) nicht mehr sein sollten, spricht nichts gegen Sport. So können Sie möglichen Krämpfen zusätzlich entgegen wirken.

In der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) werden Sie an Ihrem Körper möglicherweise eine weitere Veränderung feststellen: So bilden sich auf den Warzenhöfen die so genannten Montgomery-Drüsen, die als deutliche Erhebungen sichtbar werden. Aus diesen Drüsen tritt eine fettige Substanz aus, die für die Pflege der Brustwarzen und Warzenhöfe sorgt und sie so auf die Stillzeit vorbereitet.

Auch in der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) verstärkt sich die Durchblutung, weshalb es jetzt vermehrt zu Nasen- oder Zahnfleischbluten kommen kann. Sie werden auch bemerken, dass in diesem Zusammenhang vermehrt Scheidensekret auftritt. So langsam drückt der Uterus jetzt gegen den Magen, dessen Schließmuskel aufgrund der Hormone während der Schwangerschaft bereits stark aufgelockert ist. Eine lästige Begleiterscheinung dessen ist Sodbrennen, welches mit einfachen Hausmitteln wie dem Kauen von Mandeln, frischer Ananas oder auch einem Glas Milch etwas gelindert werden kann. Wichtig ist jetzt auch die „richtige“ Schlafposition: Bestenfalls liegen Sie mit etwas erhöhtem Oberkörper auf der linken Seite. Nicht nur das Aufsteigen von Magensäure wird dadurch verhindert, für Kreislauf und innere Organe stellt diese Position ebenfalls eine Entlastung dar.

Sie werden ab etwa der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) nun eine Zunahme Ihres Gewichts feststellen, bis zum Ende der Schwangerschaft werden es etwa 225 bis 250 Gramm pro Woche sein.

Das Baby in der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche)

Vom Scheitel bis zur Ferse ist Ihr ungeborenes Kind jetzt etwa 28 cm lange. Es wiegt nun ca. 475 Gramm. Von nun an wird sich das Längenwachstum deutlich verlangsamen, dafür steckt das Kind seine Reserven vorrangig in die Gewichtszunahme. Im Ultraschall lässt sich Ihr kleines Wunders nun schon sehr genau erkennen und sieht fest wie ein Neugeborenes aus, allerdings noch sehr dünn. Dennoch sind bereits jetzt die Lippen geformt und auch die Entwicklung der Augen und Augenlider ist – bis auf die Pigmentierung der Iris – vollständig abgeschlossen. Kopfhaare, Augenbrauen und Wimpern sind ebenfalls schon vorhanden, weisen aber noch keine Farbpigmente auf.

Das Ungeborene bewegt sich viel. Dabei trainiert es auch seinen Tastsinn, indem es seine Hände faltet und mit ihnen sein Gesicht und seinen Körper berührt. Außerdem spielt es mit der Nabelschnur und seinen Gliedmaßen. In Relation zum Körper haben nun Arme und auch Beine ihre endgültigen Proportionen erreicht. Auch alle Hautschichten sind in der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) ausgebildet, nur das Fettgewebe muss sich noch bilden und so wirkt die Haut in den nächsten Wochen eher runzlig. Bislang hat das ungeborene Kind einen Körperfettanteil von lediglich 1 Prozent. Allerdings wird die Fettschicht jetzt sehr rasch aufgebaut, das so genannte „braune Fettgewebe“ wird gebildet, welches dem der werdenden Mutter sehr ähnlich ist. Dieses Fett kann schnell in Energie umgewandelt werden, wodurch das Kind nach und nach in die Lage versetzt wird, seinen Wärmehaushalt selbst zu regulieren.

Noch sind auch die „Feinarbeiten“ an den inneren Organen nicht gänzlich abgeschlossen. So wächst die Bauchspeicheldrüse stetig weiter. Der Herzschlag kann von nun an mit bloßem Ohr gehört werden. Auch die Knospen der Milchzähne haben sich unter den Zahnleisten jetzt gebildet. Wenn Sie ab etwa der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) ein rhythmisches Zucken in Ihrem Bauch wahrnehmen, dann hat Ihr ungeborenes Kind seinen ersten Schluckauf. Dieser entsteht, weil das Ungeborene Fruchtwasser „ein- und ausatmet“ und so seine Fähigkeit zu Atmen trainiert. Bis das Zwerchfell vollständig entwickelt ist, wird es bis nach der Geburt dauern und so wird Ihr Baby auch außerhalb Ihres Bauches noch eine lange Zeit regelmäßig Schluckauf haben.

Wo soll das Kind das Licht der Welt erblicken?

Etwa in der 22. SSW (22. Schwangerschaftswoche) sollten Sie sich erste Gedanken über den gewünschten Geburtsort machen. In Deutschland erblicken die meisten Kinder im Krankenhaus das Licht der Welt. Schon Seit einigen Wochen werden werdende Mütter jetzt in der Regel von einer freiberuflichen Hebamme auf dem Weg bis zur Geburt begleitet. Liegen keine Risikofaktoren vor (z. B. Beckenendlage), kann die Geburt im Geburtshaus oder sogar zu Hause erfolgen. Kommt es bei der Hausgeburt zu Komplikationen, sollte der Weg jedoch schnellstmöglich ins Krankenhaus führen, welches im Vorfeld bereits informierten werden sollte. Das Geburtshaus bietet sowohl private Atmosphäre als auch medizinische Sichert, denn hier sind neben Hebammen auch Frauenärzte tätig. Treten bereits während der Schwangerschaft größere Risiken auf, wird Ihnen Ihr Gynäkologe für die Geburt jedoch ein so genanntes Perinatal-Zentrum empfehlen, welches für alle Notfälle ausgerüstet ist. In der Regel erfolgt hier schon längere Zeit vor der Geburt eine Betreuung durch die Klinik.

Wenn Sie sich schon einmal Gedanken über den Ort der Geburt machen, können Sie sich auch gleich bei einem Geburtsvorbereitungskurs anmelden. In den meisten Fällen beginnt er etwa um die 26. Schwangerschaftswoche. Da die Vorbereitungskurse aber oft schnell ausgebucht sind, lohnt sich eine frühzeitige Anmeldung.

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