23. SSW (23. Schwangerschaftswoche)
Die körperliche Entwicklung des ungeborenen Kindes ist in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) weitgehend abgeschlossen. Würde es jetzt als Frühgeburt das Licht der Welt erblicken, ist die Überlebenschance bei entsprechender medizinischer Versorgung durchaus hoch. Dank modernster Medizin wird es dem Kind ermöglicht, sich außerhalb des Mutterleibs gut zu entwickeln und zu wachsen. Medizinischen Statistiken zufolge überleben etwa 53 Prozent der in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) geborenen Frühchen.
Als werdende Mutter können Sie jetzt oft das Gefühl bekommen, etwas tollpatschig zu sein. Das ist auch kein Wunder, sorgt doch der größer werdende Bauch für eine Verlagerung des Gleichgewichts. Es ist durchaus möglich, dass Sie bereits jetzt öfter auf fremde Hilfe angewiesen sind. Das ist aber völlig normal und kein Grund, sich zu schämen. Ein Grund für die gefühlte „Tollpatschigkeit“ ist übrigens das Hormon Relaxin. Wenn die Geburt näher rückt, sorgt es für eine Lockerung des Muttermunds – bis dahin wirkt es sich aber auch auf andere Muskeln und Bänder aus, wodurch diese einfach schlaffer werden.
Die Mutter in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche)
Auch in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) sind viele schwangere Frauen entspannt und ruhig. Häufiger Harndrang, Sodbrennen sowie Rücken- und Bänderschmerzen sind jetzt die deutlichsten Schwangerschaftsbeschwerden. Noch ist der Babybauch aber recht klein und führt somit noch nicht zu einer Belastung der werdenden Mutter im Alltag. Etwa drei Zentimeter oberhalb des Bauchnabels lässt sich jetzt der obere Rand des Uterus ertasten. Auch der Bauchnabel kann sich jetzt heraus wölben, was sich nach der Geburt aber schnell wieder zurück bildet. In der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) werden Sie die Bewegungen Ihres ungeborenen Kindes nun immer deutlicher wahrnehmen.
Ab etwa der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) treten bei vielen Frauen plötzlich Blutdruckabfall sowie Schwindelanfälle auf. Sie äußern sich vor allem beim Aufstehen nach dem Sitzen oder Liegen und dauern nur wenige Sekunden an – solange, bis der Körper in Bewegung ist. Grund dafür ist das größere Blutvolumen sowie die erweiterten und durch Schwangerschaftshormone aufgelockerten Gefäße. Auch die erhöhte Belastung durch das Gewicht des Uterus und des Kindes tragen dazu bei, dass es dem Kreislauf etwas schwerer fällt, das Blut vom Herzen zu den Gliedmaßen und wieder zurück pumpen zu müssen.
Für das ungeborene Kind sind diese Schwindelanfälle jedoch nicht gefährlich, denn sein Blutkreislauf funktioniert weitgehend losgelöst von dem der Mutter. Treten die Schwindelattacken jedoch gehäuft auf oder kommt es zu Bewusstlosigkeit, sollten Sie umgehend Ihren Gynäkologen aufsuchen. In der Regel liegt dann ein Eisenmangel vor, der durch die Gabe von entsprechenden ärztlich verordneten Präparaten ausgeglichen werden kann. Zur Entlastung des Kreislaufs beim Aufstehen ist es hilfreich, im Sitzen oder Liegen die Beine höher zu legen. Um frühzeitig Komplikationen zu vermeiden, wird Ihr Arzt von nun an stärker nach den Anzeichen einer Präeklampsie sowie Schwangerschaftsdiabetes suchen.
Das Baby in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche)
Ihr ungeborenes Kind ist in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) vom Scheitel bis zur Ferse etwa 30 cm lang und wiegt dabei ungefähr 580 Gramm. Es hat also innerhalb einer Woche etwa 100 Gramm Gewicht zugenommen. Weiterhin hat das Baby einen ausgeprägten Bewegungsdrang und trainiert nach wie vor seine Reflexe. Dabei verfeinert sich die Koordination der einzelnen Bewegungen immer mehr. Jetzt wird auch von außen deutlich sichtbar, wenn sich das ungeborene Kind im Bauch der Mutter dreht. In der Regel schiebt der kleine Bauchbewohner dabei seinen Po von einer Seite des Bauches zur anderen. Auch Tritte und Boxer können jetzt deutlich von Ihnen wahrgenommen werden. In der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) prägt sich auch die Wahrnehmungsfähigkeit des Ungeborenen weiter aus – es speichert jetzt die ersten Erinnerungen an die Stimmen der Eltern, Geschichten oder auch Musik ab.
Etwa in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) öffnen sich die bisher geschlossenen Nasenlöcher, auch Lungen und Lungenkreislauf entwickeln sich weiter. Das Baby atmet jetzt immer mehr auch Fruchtwasser ein und aus. Dadurch entsteht auch Schluckauf, denn das Zwerchfell entwickelt sich erst nach der Geburt vollständig. Auf dem Ultraschall sieht Ihr kleines Wunder mittlerweile aus, wie ein Neugeborenes. Sie können unter Umständen auch schon die ersten Fettpölsterchen erkennen. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis sie voll ausgeprägt sind und die Funktion der Regulation des Wärmehaushalts übernehmen können. Im Falle einer Frühgeburt in der 23. SSW (23. Schwangerschaftswoche) bräuchte Ihr Kind dabei noch für lange Zeit Unterstützung, es wäre aber bereits überlebensfähig.
Beschwerden in der Schwangerschaft lindern
Der Bauch beginnt immer weiter zu wachsen und bei vielen Frauen treten dann langsam einige Schwangerschaftsbeschwerden wie Muskelkrämpfe, Wassereinlagerungen (geschwollene Beine) und Rückenschmerzen auf. Die folgenden Tipps können die Beschwerden lindern.
Tipps gegen Muskelkrämpfe
- Hohe Schuhe sollten Sie in der Schwangerschaft möglichst nicht tragen.
- Es ist sinnvoll, nachts die Beine hoch zu legen.
- Tagsüber können Sie Kompressionsstrümpfe tragen.
- Tagsüber sollten Sie eine ausreichende Menge Mineralwasser trinken.
- Auf dem Speiseplan sollten jetzt Lebensmittel mit einem hohen Magnesiumgehalt stehen (z. B. Nüsse, Vollkorngetreide, grünes Gemüse).
- Möglicherweise empfiehlt sich die Anwendung eines niedrig dosierten Magnesiumpräparats, welches aber nur nach ärztlicher Absprache eingenommen werden sollte.
Tipps gegen Wassereinlagerungen (geschwollene Beine)
- Längeres Stehen sowie ruhiges Sitzen sollten Sie jetzt vermeiden. Um die Durchblutung anzuregen, können Sie die Füße kreisen oder ein wenig auf der Stelle treten.
- Bewegen Sie sich ausreichend an der frischen Luft. Geeignet ist Wandern und Rad fahren. Auch Schwimmen hilft gegen geschwollene Beine durch Wassereinlagerungen.
- Zwischendurch können Sie nach Möglichkeit immer wieder Ihre Füße hoch lagern.
- Zur Vorbeugung können Sie bereits am Morgen Kompressionsstrümpfe anziehen. Damit wird die Venenfunktion unterstützt und der Rückfluss des Blutes zum Herzen verbessert. So können Sie auch Krampfadern vorbeugen.
- Vor dem Schlafengehen können Sie Ihre Beine abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser abduschen.
Tipps gegen Rückenschmerzen
- Auch bei Rückenschmerzen sollten Sie auf hohe Schuhe verzichten. Aufgrund der veränderten Körperhaltung kann es zu einer zusätzlichen Belastung des Rückens kommen.
- Yoga, Schwimmen oder Schwangerschaftsgymnastik sind jetzt geeignete Sportarten, die nicht nur zu einer Entlastung des Rückens beitragen, sondern außerdem Verspannungen lösen und zu einer Kräftigung der Muskulatur beitragen.
- Schwere Lasten sollten Sie nicht mehr heben.
- Sie sollten jetzt bei Sitzen auf einen geraden Rücken achten und langes Stehen vermeiden. Zum Sitzen eignet sich jetzt hervorragend ein Gymnastikball.
- Bei Rückenschmerzen kann ein warmes Vollbad oder auch Heizkissen bzw. Wärmflasche helfen. Die Temperatur sollte aber 37 ° C nicht übersteigen.
- Massagen können Rückenschmerzen lindern. Wichtig ist, dass diese von einem ausgebildeten Masseur oder Physiotherapeuten durchgeführt werden, der Erfahrung mit schwangeren Patientinnen hat. Bestimmte Körperteile (z. B. Kreuzbein und Nacken) dürfen nämlich nur sanft massiert werden.