24. SSW (24. Schwangerschaftswoche)

Der sechste Schwangerschaftsmonat ist in der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) fast beendet, die Schwangerschaft geht nun langsam in das letzte Trimester. In den folgenden Wochen werden Sie Ihr ungeborenes Kind jetzt immer intensiver spüren, doch auch die Belastungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen, werden jetzt deutlich bemerkbar. Etwa um die 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) erfolgt ein zweiter Bluttest auf eine Rhesus-Unverträglichkeit. Auch ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes – der so genannte orale Glukose-Toleranz-Test (kurz: oGTT) – wird in dieser Zeit durchgeführt.

In der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) schreitet die Entwicklung des Babys weiterhin deutlich voran. So entwickelt sich die Lunge weiter und auch die Bewegungen erreichen innerhalb der kommenden vier Wochen ihren Höhepunkt – danach wird es nämlich langsam eng im Bauch der Mutter und ausgiebige Bewegungen werden zurück gehen.

Die Mutter in der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche)

Auch wenn Sie sich in der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) vermutlich wohl fühlen werden, nehmen die Beschwerden im Zusammenhang mit der Schwangerschaft nun immer mehr zu. Der Fundus kann jetzt oberhalb des Nabels ertastet werden und hat ungefähr die Größe eines Handballs. Ab jetzt werden Sie vermutlich spüren, dass die Mutterbänder sehr stark beansprucht werden, was sich durch ein schmerzhaftes Ziehen äußert. Wenn Sie sich etwas hinlegen, gehen die Beschwerden in der Regel zurück. Kreislauf und Gefäße werden durch häufiges Hochlagern der Füße jetzt optimal entlastet. Sowohl am Bauch als auch in der Brust kann es jetzt zur Entstehung von blau-roten Dehnungsstreifen kommen, die nach der Geburt kleiner werden und eine silbrig-helle Farbe annehmen. Sicherlich haben Sie Ihre Haut schon in den vergangenen Wochen und Monaten sorgfältig mit reichhaltigen Haut-Ölen und Lotionen gepflegt und mit regelmäßigen Massagen auf die Beanspruchung gut vorbereitet. Nur sehr selten lassen sich Schwangerschaftsstreifen allerdings vollständig vermeiden, weshalb Sie jetzt besonderen Wert auf die Pflege Ihrer Haut legen sollten.

Etwa ab der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) müssen Sie jetzt öfter mit Übungswehen rechnen. Sie werden jetzt auch lernen, diese Übungswehen von den echten Geburtswehen zu unterscheiden. Durch Krämpfe, die ähnlich wie starke Schmerzen während der Menstruation ausstrahlen sowie den Austritt von verändertem und unter Umständen auch blutigem Scheidensekret, machen sich Geburtswehen bemerkbar. Begleitet werden sie in der Regel von Schmerzen im Bereich des unteren Rückens , einem „harten“ Bauch sowie einem Druck im Becken. Verschwinden die Kontraktionen nicht innerhalb weniger Sekunden oder treten sie häufiger als drei Mal in der Stunde auf, müssen Sie umgehend Ihren Gynäkologen oder Ihre Hebamme verständigen. Es ist im Zweifelsfall durchaus sinnvoll, auch bei falsch gedeuteten Übungswehen den Arzt oder die Hebamme zu konsultieren. Von einer Eröffnung der Fruchtblase müssen Sie ausgehen, wenn tröpfchenweise oder auch im Schwall Flüssigkeit aus der Scheide austritt. Ist dies der Fall, müssen Sie umgehend das Krankenhaus aufsuchen.

Das Baby in der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche)

Das Baby ist in der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) vom Scheitel bis zur Ferse etwa 31 cm groß. Es wiegt jetzt etwa 700 Gramm und baut weiterhin Fettgewebe sowie Muskelmasse auf. Nach wie vor ist es sehr aktiv und sowohl Bewegungsprogramm als auch Reflex-Training sind für die Entwicklung des Gehirns zwingend notwendig.

Immer deutlicher reagiert das ungeborene Kind jetzt auf Stimmen und Geräusche. Auf einer bewussten Ebene prägt es sich nun die Stimme der Mutter ein. Ein spannender Fakt in diesem Zusammenhang ist, dass Forscher herausfanden, dass der erste Schrei eines Neugeborenen der mütterlichen Stimme im Klangmuster sehr ähnlich ist. Reden Sie jetzt viel mit dem ungeborenen Kind oder singen Sie ihm Lieder vor – beides ist sowohl für Wohlbefinden als auch Entwicklung des Kindes gut.

Auch der Geschmackssinn des Kindes entwickelt sich jetzt immer stärker. Über das Fruchtwasser nimmt es inzwischen sehr sicher die Unterschiede der Geschmacksrichtungen sauer, süß, bitter und salzig wahr. Der Geschmackssinn differenziert sich jetzt ganz langsam und es bevorzugt vor allem den süßen Geschmack, der auch in den ersten Lebensjahren beibehalten wird. Viele schwangere Frauen haben jetzt Heißhungerattacken, die oft mit Süßigkeiten bekämpft werden. Die Aromen der Nahrung werden dabei über das Fruchtwasser an das ungeborene Kind weitergeleitet, was zur Vorliebe für den süßen Geschmack führen dürfte.

In der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) ist die Reifung der Lunge weiter fortgeschritten. Luftkanäle, Blutgefäße und eine bestimmte Substanz, die das Verkleben der Lungen verhindert, haben sich in den Lungenflügeln gebildet. Bei einer Frühgeburt sind die Überlebenschancen unter intensivmedizinischer Versorgung jetzt gut. Aufgrund der Lungenreifung sind Frühchen nun relativ sicher überlebensfähig, auch wenn die Ärzte in der 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) natürlich alles tun werden, um echte Geburtswehen zu stoppen.

Noch immer ist die Haut des ungeborenen Kindes sehr zart und auch leicht transparent. Allerdings sind die Hautschichten jetzt grundsätzlich vollständig ausgebildet. Auch die Entwicklung der Augenstruktur ist jetzt abgeschlossen, obwohl die Iris-Pigmentierung erst im Laufe des ersten Lebensjahres abgeschlossen sein wird.

Test auf Diabetes und Rhesus-Unverträglichkeit

Etwa um die 24. SSW (24. Schwangerschaftswoche) wird den schwangeren Frauen auch ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes angeboten. Diabetes entwickelt sich während der Schwangerschaft oft ohne Symptome, äußert sich aber oft in Form einer schnellen Gewichtszunahme. Die Folge der Schwangerschaftsdiabetes können ein zu großes und schweres Geburtsgewicht des Kindes oder gar ein Diabetes beim Kind sein. In der Regel verschwindet diese Diabetes-Form bei der Mutter nach der Entbindung von allein und ist bis dahin durch Ernährungsumstellen und in ausgeprägten Fällen mit Insulin ausgleichbar.

Bereits während des Ersttrimester-Screenings erfolgte ein Test des Rhesusfaktors im mütterlichen Blut. Ein zweites Mal wird er etwa zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche getestet. Beim Rhesusfaktor handelt es sich um ein Protein, welches sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befindet und vererbt wird. Das so genannte D-Antigen fehlt bei etwa 15 Prozent aller Menschen, weshalb sie Rh-(Rhesus)negativ sind. Bringt nun eine Rh-negative Mutter ein Rh-positives Kind zur Welt, kommt es zur Bildung von Antikörpern gegen das kindliche Blut. Unproblematisch gestaltet sich die daraus resultierende Abwehrreaktion bei einer Erstgebärenden. Bei Mehrgebärenden kann es unter Umständen jedoch zu schweren Unverträglichkeitsreaktionen kommen, die sogar lebensgefährlich für das ungeborene Kind sind. Ergibt die Untersuchung des Blutes das Ergebnis Rh-negativ, erfolgt die Gabe von so genannten Anti-D-Immunoglobulinen für eine zuverlässige Hemmung der Bildung von entsprechenden Antikörpern. Sind bereits Antikörper im Blut der werdenden Mutter nachweisbar, wird Ihr Arzt Sie engmaschig überwachen, um beim ungeborenen Kind eine mögliche Blutarmut (Anämie) frühzeitig erkennen und verhindern zu können.

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