6.SSW (6.Schwangerschaftswoche)

Die Entwicklung geht nun rasant weiter. In der 6. SSW (6.Schwangerschaftswoche) ist der Embryo schon 4 Millimeter groß. Zudem beginnt das Herz am Ende der 5. SSW oder am Anfang der 6. SSW zu schlagen. Auch vermehrte Schwangerschaftserscheinungen treten nun auf. Darunter Übelkeit und Müdigkeit. Die Beschwerden halten meist die ersten drei Monate der Schwangerschaft an. Denn in Ihrem Körper passieren viele Dinge. Hormone stellen sich um, der Körper verändert sich.

Da die Schwangerschaft in drei Drittel aufgeteilt wird, spricht man vom ersten Trimester, welches diese Beschwerden hervorrufen kann.
Sollten Sie noch nicht die Muttergefühle entwickeln, die Sie sich erhofft haben, ist es kein Grund zur Besorgnis. Es gibt viele Frauen, die gerade am Anfang der Schwangerschaft oftmals in Wut und Weinausbrüchen verfallen und nicht die Liebe spüren, die sie sich erhofft haben. Dies liegt zum größten Teil an dem hormonellen Umschwung. Gerade Partner müssen in dieser Zeit sehr stark sein, denn Gefühlsschwankungen sind innerhalb von Sekunden möglich. Viele Organe und Hormone ändern den Körper der Frau. Auch wenn es äußerlich noch nicht so erscheint, so schafft der Körper der Frau eine Glanzleistung und ein gutes Fundament für den Embryo.

Die Mutter in der 6. SSW (6.Schwangerschaftswoche)

Gerade jetzt ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig, da das Immunsystem geschwächt ist. Durch die Umstellung des Körpers auf die vorangehende Schwangerschaft verbraucht der Körper mehr Vitamine, Ballaststoffe und viele weitere wichtige Elemente, die dem Körper nun fehlen. Einer der wichtigsten Elemente ist die Folsäure, die sich auf die Entwicklung des Kindes auswirkt. Zusätzliche Präparate aus der Apotheke können hierbei helfen, den Haushalt im Körper im Gleichgewicht zu halten. Die Folsäure ist nur in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten, dem Trimester, von Notwendigkeit. Danach hat sie keinen besonderen Einfluss mehr auf die Schwangerschaft, kann sich aber positiv auf Ihren Körper auswirken. Im ersten Trimester sorgt sie für eine gute Zellteilung, damit alle Organe sich gerecht entwickeln können.

Wenn die 6. SSW gekommen ist, werden viele Hormonausschüttungen in Ihrem Körper stattfinden, die dafür sorgen, dass das Baby in der Gebärmutter gut versorgt wird. Zum einen wird besonders viel Progesteron ausgeschüttet, welches dafür sorgt, dass die Gebärmutter besonders weich wird. Für die weitere Entwicklung und das Heranwachsen des Babys muss sich die Muskulatur der Gebärmutter entspannen. Der Gebärmutterhals dagegen wird durch Progesteron verfestigt, damit der Embryo nicht austreten kann.

Ebenfalls wichtig ist das Hormon HCG, welches dafür sorgt, dass kein neuer Eisprung zustande kommen kann. Ab dem dritten Monat übernimmt das Plazentahormon HPL diese Aufgabe. Auch Östrogene werden ab der 6. SSW (6.Schwangerschaftswoche) schon ausgeschüttet. Diese sorgen für den späteren Milchfluss, mit dem Sie Ihr Kind säugen können. Des Weiteren gibt es das Hormon Relaxin, welches ebenfalls schon den Körper auf die spätere Geburt vorbereitet. Mit ihm wird der Muttermund und der Beckenboden elastischer, sodass später der Kopf durch die Scheide geführt werden kann.

Sie sehen schon, dass viele Hormone mit Beginn der Schwangerschaft anfangen zu arbeiten, und diese Umstellung führt bei manchen Frauen zu den Schwangerschaftsbeschwerden.

Das Ungeborene in der 6. SSW (6.Schwangerschaftswoche)

Mit einer Länge von circa 4 Millimeter ist der Embryo in der 6. SSW (6.Schwangerschaftswoche) etwa 3–4 Wochen alt. Sollten Sie in dieser Zeit einen Ultraschalltermin beim Frauenarzt haben, werden Sie ein kleines Würmchen erkennen können. Beim Ultraschall erkennt man spätestens in der 6. SSW das Schlagen des Herzen, welches zu diesem Zeitpunkt noch kein Herz im eigentliche Sinne ist, sondern die Blutgefäße, die die Grundlage für das Herz bilden.

In der 6. SSW erkennt der Frauenarzt den Hals und den Kopf. Er wird Ihnen zeigen, dass die Anlage für die Augen, Ohren und Gehirn vorhanden sind. Auch der Rückenstrang entwickelt sich in der 6. SSW. Darum liegt der Embryo auch in einer etwas gekrümmten Form im Mutterleib. Die jetzt schon vorhandene Wirbelsäule scheint sehr groß zum Rest des Körpers. Am Ende des Rückenstrang erkennt man zwei flügelartige Formen, die später die Beine des Babys werden. Aus dem mittleren Keimblatt, ein Teil des embryonalen Gewebe, entwickeln sich die Skelett Knospen. Insgesamt werden 33-34 Wirbel erschaffen. Dabei sieht man unterhalb des Halswirbels 12 Brustwirbel, in denen später die Lunge sein wird. Zwischen den Wirbeln entsteht vorläufig ein Hohlraum, der später Nervenbündel enthält, und diese dann als Rückenmark weiter entwickelt werden.

Vorbeugen vor Fehlgeburt

Die Freude ist groß, wenn man in der 6. SSW (6.Schwangerschaftswoche) das Herz seines Babys klopfen sehen kann. Doch oftmals stellt sich im selben Moment die Angst ein, eine Fehlgeburt zu erleiden. Die Fehlgeburtenrate liegt bei ungefähr 15 %. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich um einiges höher, da viele Frauen schon eine Fehlgeburt erleiden, bevor sie wussten, dass sie schwanger sind. Fehlgeburten können passieren und bedeutet nicht, dass Ihr Körper nicht in der Lage ist, ein Kind austragen zu können, sondern sie sind meist durch die Natur so eingerichtet, dass Embryos mit minimaler Überlebenschance ausgestoßen werden. Vorbeugen ist dennoch möglich. An oberster Stelle steht auch hier wieder: Finger weg von Nikotin, Alkohol und Drogen.

Ein weiterer Grund außer Fehlbildungen für eine Fehlgeburt ist die Scheidenflora. Ist diese nicht in Ordnung, können Bakterien den Schleimpfropf lösen und der Embryo wird ausgeschwemmt. Darum sind Vorsorgeuntersuchungen auch nach der 6. SSW immer durchzuführen. Der Arzt erkennt sofort, wenn die Scheidenflora nicht in Ordnung ist, und behandelt dies medikamentös. Sollten Ihnen selbst auffallen, dass sich Ihr Scheidensekret ungewöhnlich verändert hat, suchen Sie sofort einen Frauenarzt auf.

Gesund leben ist ebenfalls wichtig. Gerade übergewichtige Frauen oder Frauen mit Vorerkrankungen in der Familie neigen häufiger zu Fehlgeburten. Sollten Sie zu dieser Risikogruppe gehören, betätigen Sie sich sportlich. Ein täglicher Spaziergang ist oftmals schon ausreichend. Gemischt mit einer gesunden Ernährung geben Sie so Ihrem Ungeborenem den optimalen Nährstoffboden, um sich gesund entwickeln zu können. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie jetzt keinen Leistungssport treiben. Dies schadet zwar nicht direkt dem Baby, kann aber bei der Geburt zu Schmerzen führen, da der Bauch sich durch die gebildeten Muskeln nicht so gut entspannen kann. Am besten ist, Sie finden ein gesundes Mittelmaß an Sport und Ernährung. Natürlich dürfen Sie auch sündigen, wenn Heißhungerattacken auftreten. Doch nehmen Sie zu viel an Gewicht zu, müssen Sie es später wieder abtrainieren. Eine Gewichtszunahmen von 1-2 Kilogramm ist im ersten Trimester der Schwangerschaft normal.

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