Eisenmangel in der Schwangerschaft
Gerade Frauen leiden schon allein aufgrund der monatlichen Regelblutung oft unter einem Eisenmangel. In einigen Fällen liegt sogar schon eine Anämie vor, denn im Körper steht für die Blutbildung nicht mehr ausreichend Eisen zur Verfügung. Ist eine Frau nun schwanger, muss der Körper etwa 30 bis 40 Prozent mehr Blut bilden, um eine ausreichende Durchblutung und eine gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes zu gewährleisten. Deshalb ist der Eisenbedarf während der Schwangerschaft deutlich erhöht.
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Eisenmangel in der Schwangerschaft – Wie hoch ist der Bedarf?
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge, sollten werdende Mütter pro Tag 30 mg Eisen über die normale Ernährung zu sich nehmen, um einem Eisenmangel in der Schwangerschaft vorzubeugen. Hierfür eignen sich mageres Fleisch (vorrangig Rindfleisch) sowie andere Lebensmittel, die reich an Eisen sind. Schwangere Frauen, die sich vegetarisch ernähren, müssen hier ganz besonders auf eisenreiche Lebensmittel (z. B. Hirse) achten. Die Eisenaufnahme erhöht sich grundsätzlich, wenn gleichzeitig Obst und Gemüse mit viel Vitamin C gegessen wird. Da der Eisenbedarf während der Schwangerschaft doppelt so hoch ist, wie normal, ist es wichtig, auf eine eisenreiche Ernährung zu achten, auch wenn aus der Nahrung nur etwa 10 Prozent Eisen auch wirklich verwertet werden.
Eisenmangel in der Schwangerschaft hat Folgen für Mutter und Kind
Das zunächst typischste Symptom für einen Eisenmangel ist die Anämie. Sie äußert sich durch Müdigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit, Blässe, Erschöpfung, brüchige Haare und Nägel sowie eingerissene Mundwinkel.
Eisenmangel in der Schwangerschaft trägt zudem dazu bei, dass die Plazenta sich nicht richtig entwickelt und somit zu klein ist. Für das Kind entsteht somit das Risiko der Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Zusätzlich sorgt Blutarmut für eine schlechtere Versorgung des Kindes mit Sauerstoff.
Eisenmangel in der Schwangerschaft birgt für die werdende Mutter das Risiko, dass sich ihre Blutreserven vermindern und sie Bluttransfusionen bekommen muss, wenn es bei der Geburt zu einem größeren Blutverlust kommt. Auch das Herz kann durch eine Anämie stark belastet werden, was schon während der Schwangerschaft zu Krankenhausaufenthalten führen kann.
Behandlung von Eisenmangel in der Schwangerschaft
Eisenmangel während und auch noch nach der Schwangerschaft ist ein weit verbreitetes Phänomen. Dennoch gibt es in Deutschlang keine allgemeingültigen Vorgaben für eine entsprechende Behandlung.
Gemäß den Mutterschafts-Richtlinien gilt eine Schwangerschaft bereits dann als Risikoschwangerschaft, wenn der Hb-Wert unter 10 g/dl liegt. Die Behandlung von Eisenmangel in der Schwangerschaft erfolgt vorrangig mit Tabletten mit einer einer Tagesdosis zwischen 160 und 200 mg. Oft geht die Behandlung aber mit Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden einher.
Liegt eine ausgeprägte Blutarmut vor (Hb-Werte unter 9 g/dl), wird oft eine intravenöse Eisengabe empfohlen, um dem Körper schneller das fehlende Eisen zuführen zu können. Beo einer Infusion treten auch keine Nebenwirkungen auf, denn das Eisen geht direkt ins Blut.
Eisenmangel in der Schwangerschaft – Nicht ohne Arzt „behandeln“
Grundsätzlich gilt: Wie bei jedem Medikament sollten auch Eisenpräparate nicht ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden. In der Regel wird der Gynäkologe im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen auch den Eisenwert bestimmen und nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko ein entsprechendes Präparat verordnen.