Rauchen in der Schwangerschaft

Raucht die Mutter während der Schwangerschaft oder ist sie Passivrauch ausgesetzt, stellt das für das ungeborene Kind ein hohes Risiko dar. So gelangt das Nikotin vom Blut der werdenden Mutter über die Plazenta in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes, wodurch es zu einer Beschleunigung des Herzschlags kommt und die ersten Atemübungen behindert.

Zusätzlich wirkt sich Rauchen in der Schwangerschaft direkt auf die Plazenta aus. Es kommt zu einer schlechteren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung beim Kind, weshalb Kinder von Raucherinnen oft ein deutlich geringeres Geburtsgewicht haben, als Kinder von Nichtraucherinnen. Meist sind sie auch deutlich kleiner. Zudem besteht häufiger die Gefahr von Früh- oder Fehlgeburten sowie ein erhöhtes Risiko von Blutungen. Eine lebensgefährliche Situation für das ungeborene Kind stellt die vorzeitige Plazentaablösung aufgrund von Verkalkung dar.

Mit dem Rauchen in der Schwangerschaft aufhören – Aber vollständig

Oft hört man Aussagen, das ungeborene Kind könnte Entzugserscheinungen erleiden, wenn die werdende Mutter in der Schwangerschaft vollständig mit dem Rauchen aufhört. Diese Aussage ist jedoch falsch und dient oft nur dazu, sich für das Rauchen rechtfertigen zu können. Ein kompletter Rauschstopp hat auf die Gesundheit des ungeborenen Kindes ausschließlich positive Auswirkungen.

Sinnvollerweise sollten Sie als Raucherin schon das Rauchen einstellen, wenn Sie überhaupt den Wunsch nach Kindern verspüren. Der Grund ist einfach: Nikotin beeinflusst die Fruchtbarkeit von Frau und Mann negativ. Spätestens wenn Sie jedoch den positiven Schwangerschaftstext in der Hand halten, sollten Sie sich das Rauchen abgewöhnen. Das Risiko von Früh- und Fehlgeburten senken Sie, wenn Sie noch vor der 15. Schwangerschaftswoche das Rauchen einstellen.

Die Folgen hat Rauchen in der Schwangerschaft

Ganz gleich, ob Rauchen oder Passivrauchen: Rauchen in der Schwangerschaft kann einige Folgen für die werdende Mutter und das ungeborene Kind mit sich bringen und wirkt sich oft auch direkt auf die Schwangerschaft aus.

Mögliche Folgen für das Kind:

  • geringes Geburtsgewicht
  • schlechte Herzfrequenz, unter Umständen auch Herzfehler (60 % höheres Risiko, als bei Nichtraucherinnen
  • schlechte APGAR-Werte
  • eingeschränktes Immunsystem
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (doppelt so hohes Risiko, wie bei Nichtraucherinnen)
  • Gefahr von SIDS (plötzlicher Kindstod) oder Tod schon in den ersten Lebenstagen
  • geringere Fähigkeit, sich zu konzentrieren
  • Störungen bei Wachstum und Entwicklung
  • Allergien, Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma)
  • verminderte Fruchtbarkeit oder auch Unfruchtbarkeit

Folgen für die Mutter und mögliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft:

  • erhöhtes Risiko für Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft
  • Plazenta ist fehl- oder unterentwickelt (Folge: Plazentainsuffizienz)
  • vorzeitige Plazentaablösung
  • Placenta praevia (Vorderwandplazenta mit Blutungen als Folge, Geburt bei Komplikationen oft nur per Kaiserschnitt möglich)
  • Fehl- oder Frühgeburtsrisiko

Zu niedriges Geburtsgewicht durch Rauchen in der Schwangerschaft wird unterschätzt

Bislang wurde das zu niedrige Geburtsgewicht bei Neugeborenen von rauchenden Müttern nicht als ernstes Risiko angesehen. Oft haben diese Kinder nach einigen Wochen auch die Nichtraucherbabys wieder eingeholt. Doch genau hier liegt das Problem: Müssen Kinder in den ersten Wochen ihres Lebens viel Gewicht zulegen, um ein normales Gewicht zu erreichen, leiden Sie im Erwachsenenalter oft unter krankhaftem Übergewicht. Damit einher gehen oft auch Erkrankungen wie Diabetes oder Störungen des Stoffwechsels.

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