Einen Gartenteich selber anlegen

Es ist der Traum vieler Gartenbesitzer, sich einen eigenen Gartenteich anzulegen. Wasser beruhigt und bildet eine willkommene Abwechslung im schnöden Gartenalltag. Dazu noch ein Bachlauf oder eine Fontäne und der Garten ist perfekt. Natürlich dürfen auch Teichpflanzen nicht in Vergessenheit geraten, die wahlweise im Teich oder am Teichrand stehen dürfen. Beides ist selbstverständlich auch möglich, denn sie bereichern nicht nur den Teich, sondern den gesamten Garten.

Der Gartenteich: Eine Ruhe Oase und ein Unikat

Dank neuer Techniken und Materialien ist es heute kein Hexenwerk mehr, sich einen Gartenteich selber anzulegen. Ein Loch ist zwar immer noch nötig, aber die lange Wartezeit bis der Beton trocken ist, nicht mehr. Zudem kann sich der Gartenbesitzer zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten einfallen lassen, sodass es sich wirklich um ein Unikat handelt.

Die individuelle Teich Gestaltung fängt schon mit dem Gedanken an, welche Art Teich es sein darf. Zur Auswahl stehen ein Naturteich, ein Schwimmteich oder ein Teich im asiatischen Stil. Selbst im kleinsten Garten kann ein passender Platz schnell gefunden werden.

Es ist auf wenige Dinge zu achten, denn der Teich sollte nicht zu viel Sonne, aber auch nicht zu viel Schatten bekommen. Laubbäume sollten nicht unbedingt in der Nähe stehen, die herabfallenden Blätter haben eine Düngerwirkung, was wiederum den Teich belasten würde.

Je größer der Gartenteich geplant wird, desto besser. Aufgrund der großen Wassermengen entsteht ein biologisches Gleichgewicht, welches selbstreinigend wirkt. Zudem sind die Kosten überschaubarer, denn bei kleineren Teichen ist der Quadratmeter Wasserfläche ziemlich teuer.

Bevor die Arbeiten beginnen

Ist der Gartenteich gebaut, bringt er jede Menge Freude. Die Vorbereitungen, sowie auch die Ausführung sind allerdings mit Arbeit verbunden. Im Vorfeld sollte einiges bedacht werden, dazu gehören unter anderem:

  • Die Entscheidung der Stilrichtung
  • Anregungen im Umfeld suchen
  • Viel Zeit nehmen, damit die Planung und der Bau gelingen
  • Konsequent bei der getroffenen Entscheidung bleiben

Da nicht jeder ausreichenden Platz für einen Schwimmteich oder einen Koiteich hat, fällt die Entscheidung in vielen Fällen auf einen Folienteich. Diese sind die optimale Lösung, wenn der Teich individuell gestaltet werden soll.

Der Folienteich ist zwar die Königsklasse im Teichbau, er wirkt jedoch natürlich und so ziemlich sämtliche Ideen können umgesetzt werden. Es sollte allerdings eine hochwertige Folie sein, damit die Besitzer auch dauerhafte Freude haben.

Was ist bei einem Folienteich zu beachten

Hochwertige Teichfolien verfügen über einen Verrottungsschutz und sind kältebeständig. Der Handel bietet vorgefertigte Teichschalen, die allerdings nicht viele gestalterische Möglichkeiten bieten. Zudem stabilisieren sie sich nicht von allein.

Mit einer Folie kann der Teich so geformt werden, wie es den Wünschen entspricht und der Teich lässt sich außerdem harmonisch in den Garten einfügen. Ein Gartenteich kann zu einem wahren Highlight werden und muss nicht nur ein Traum bleiben.

Idealerweise sollte der Platz so gewählt werden, dass der Teich in der Nähe von einem Sitzplatz oder einer Terrasse gebaut wird. Das Leben im Teich kann beobachtet werden und ein Wasserlauf bietet die Chance zum Relaxen.

Mehr Gestaltungsmöglichkeiten mit einem Folienteich

Nachdem der Standort für den Gartenteich gefunden wurde, kann die Form mit einer Schnur, einem Schlauch oder mit Sand markiert werden. Das Ausheben erfolgt von außen nach innen, damit das Teichprofil terrassenförmig und mit unterschiedlichen Pflanzzonen gestaltet werden kann.

Die Sumpfzone sollte 10 bis 20 Zentimeter Tiefe besitzen, die Flachwasserzone circa 20 bis 60 Zentimeter. Den Schluss bildet eine Tiefwasserzone, die 60 mindestens 90 Zentimeter, besser noch eine Tiefe von 1,20 Meter haben sollte. Das Gefälle zwischen den einzelnen Zonen darf 30 Grad nicht überschreiten, ansonsten kann es passieren, dass Steine oder Pflanzkörbe abrutschen.

Nach dem Aushub sollte der Besitzer Steine und scharfkantige Wurzel entfernen, damit die Folie nicht beschädigt wird. Unebenheiten sind mit der ausgehobenen Erde leicht zu beseitigen.

Der Folienteich ist der ideale Überlebungsraum für Tiere und Pflanzen. Zudem können auch Fische darin gut überwintern und die Gestaltungsmöglichkeiten am Ufer und einer Flachwasserzone sind zahlreich. Diese Vorarbeiten sind nötig:

  • Teichgrube ausheben
  • Mit Sand bestreuen und Teichvlies auslegen
  • Teichfolie ausbreiten und auskleiden
  • Kies für Bepflanzungen aufschütten

Die Sandschicht sollte mindestens 5 bis 10 Zentimeter dick sein. Sie bietet einen zusätzlichen Schutz, falls Wurzeln oder kleinere Steine übersehen wurden. Der Sand ist besonders wichtig, denn durch den Wasserdruck wird die Folie stark in den Boden gedrückt. Sand plus das Vlies sind somit die ideale Polsterung.

Genauso unumgänglich ist eine Kapillarsperre, die verhindert, dass Pflanzen und Wurzeln am Teichrand das Wasser im Teich aufsaugen. Die Sperre kann ebenso gut beim Ausheben des Gartenteiches bedacht werden.

Auf Pflanzen nicht verzichten

Pflanzen sind für einen Gartenteich unvermeidbar. Sie bringen das biologische Gleichgewicht und zudem bekommt der Gartenteichbesitzer vom Frühling bis in den Spätsommer ein abwechslungsreiches Ufer geboten. Allerdings dürfen die Pflanzen nicht nur rein nach der Optik eingekauft werden.

Zu den beliebtesten Teichpflanzen gehören unter anderem das Sumpf- Vergissmeinnicht, die gefüllte Sumpfdotterblume, das Pfeilblatt und nicht zuletzt die Seerosen. Die optimale Pflanzzeit ist je nach Sorte unterschiedlich. Eine Mai bis Juni Pflanzung ist am effektivsten, aber auch spätere Termine sind denkbar. Bei der Bepflanzung spielt die Größe des Gartenteiches eine größere Rolle. Seerosen beispielsweise nehmen häufig Ausmaße bis zu 2 Quadratmetern ein, andere Sorten brauchen noch mehr Platz.

Wie viele Pflanzen sollten es sein?

Grundsätzlich gilt, zu viele Pflanzen schaden nicht nur der Optik, sie behindern auch gegenseitig das Wachstum. Idealerweise sollte mehr als die Hälfte der Wasseroberfläche frei bleiben. Ansonsten droht dem Besitzer, dass nicht nur das biologische Gleichgewicht zerstört wird, sondern das Algenwachstum wird begünstigt.

Für diejenigen, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Gartenteich selber bauen beschäftigen, gibt der Handel in der Regel vor, für welche Wassertiefe Pflanzen geeignet sind. Für Uferzonen kommen Gräser wie zum Beispiel Bambus, Pampasgras oder Chinaschilf in Betracht. Sie rahmen einen Teich ein und besitzen wichtige Filterfunktionen. Zudem lassen sie sich meistens ohne Probleme über kalte Winter bringen.

Für bis zu 20 Zentimeter Wassertiefe werden Froschlöffel oder Kalmus empfohlen. Die Pflanzen sollten allerdings nicht zu dicht gesetzt werden. Mehrjährige Wasserpflanzen wie Seerosen gedeihen prächtig in einer Wassertiefe von 30 bis 60 Zentimeter. Als Unterwasserpflanzen eignen sich Hornblatt oder Wasserpest. Sie sorgen für den nötigen Sauerstoff und sorgen für das biologische Gleichgewicht im Gartenteich.

Das richtige Bepflanzen

Die beste Pflanzzeit ist zwischen März und Juni. Die milden Temperaturen und Sonnenstunden sorgen für das gute Anwachsen der Pflanzen. Begonnen werden sollte immer an der tiefsten Stelle und dann die Arbeiten bis zur Uferzone fortführen. Für eine Bepflanzung der tieferen Zonen eignen sich praktische Pflanzkörbe. Diese bestehen aus einem stabilen und langlebigen Kunststoff und verhindern ein unkontrolliertes Auswuchern der Pflanzen.

Alternativ bietet der Handel Behältnisse aus Stoff, die sehr feinmaschig sind. Sie können Wurzelausläufer effektiver stoppen und lassen sich nicht so leicht bewegen. Ein Problem ist die Uferzone, denn durch Fehlverlegen der Folie, kann diese sichtbar bleiben. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern die Folie kann unter verschiedenen Wetterbedingungen auch aushärten und leichter beschädigt werden.

Um das Ganze optisch aufzupeppen, bieten sich Uferbepflanzungsmatten an. Diese lassen sich gut mit Steinen beschweren und bestehen aus selbstauflösenden Materialien wie Kokos. Vor dem Bepflanzen sollte unbedingt eine Wurzelsperre eingebaut werden. Durch die sogenannten Rhizome, bilden sich ansonsten unterirdische Ausläufer, die wiederum die Folie zerstören.

Ein Hingucker in jedem Garten

Wer seinen Gartenteich selber bauen möchte, muss mit einigen Stunden Arbeitszeit rechnen. Es lohnt sich jedoch immer, denn ein Teich bietet eine gelungene Abwechslung und bringt Leben in den Garten. Der Arbeitsaufwand der später nötig wird, beträgt lediglich zwei bis drei Stunden in der Woche. Der Pflegeaufwand, der durch einen größeren Teich entsteht ist noch minimaler, denn mit der Zeit stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Abbau der Pflanzen ein.

Ein weiteres Thema beim Bau eines Gartenteiches ist das Teichsubstrat. Es ist besonders wichtig für Pflanzen und die Wasserqualität. Zudem bietet das Substrat einen Unterschlupf für Lebewesen und ist eine Besiedlungsfläche für Teichbakterien.

Die Anforderungen an Substrat sind vielfältig. Zum einen sollte es sicherstellen, dass die Folie vor mechanischen Schäden geschützt wird. Das kann beispielsweise im Zusammenhang mit Kiesel passieren, zum anderen kann falsches Substrat zur Verunreinigung vom Wasser führen.

Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, können gut unterschiedliche Substrate gemischt werden. Als Beispiel eignen sich hervorragend Lehm und Sand. Brauner Lehm eignet sich bestens, er besitzt gute Nährstoffverbindungen. Hierbei reicht schon ein geringer Anteil, der dem Sand untergemischt wird.

Sand ist immer die richtige Wahl, wenn es sich um einen Gartenteich ohne Fischbesatz handelt. Er ist der optimale Nährboden, wenn es um das Pflanzenwachstum geht. Es sollte jedoch sehr feiner Sand sein, wie zum Beispiel Verlege- Sand.

Kies ist nicht so geeignet, er könnte die Folie nachhaltig beschädigen. Zier- Kies eignet sich bedingt für Uferzonen, vorausgesetzt, die Kiesel wurden gewaschen. Feiner Kies hingegen kann verwendet werden. Er gibt Wurzeln einen guten Halt und setzt kaum Nährstoffe im Wasser ab.

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