Dampfentsafter - so lässt sich Saft selbst herstellen
Nicht nur Gartenbesitzer, die sich jedes Jahr größerer Mengen an Gemüse und Obst erfreuen dürfen, schätzen einen guten Dampfentsafter. Auch Personen, die gern auf eine gesunde Ernährung achten, werden die eigene Saftherstellung in Betracht ziehen. Um jedoch das richtige Modell im Handel ausfindig zu machen, sind zunächst einige Schritte von Nöten. Leider ist es nämlich so, dass nicht jeder Dampfentsafter auch das hält, was er verspricht. Aus diesem Grund werden im Folgenden verschiedene Tipps und Tricks offeriert, um schlussendlich den passenden Entsafter herauszufiltern.
Was kann ein Dampfentsafter?
Der Dampfentsafter steht für eine schonende und natürliche Auslese von Früchten und Gemüsen. Das Wasserbehältnis, welcher das Herzstück des Dampfentsafters bildet, erzeugt Dampf und schafft so nach und nach einen natürlichen Saft. Über dem Wasserbehälter befindet sich der Auffangbehälter, darüber ein Sieb, welches mit Früchte oder Gemüse befüllt wird. Tipp: damit der Destilliervorgang auch ohne Probleme vollzogen werden kann, muss der Abschlussdeckel unbedingt auf den Dampfentsafter gesetzt werden.
Hinweis: der Saft wird häufig über einen zusätzlichen Schlauch aufgefangen. Es empfiehlt sich demnach, Flaschen, Gläser oder ähnliches bereitzuhalten, um das wertvolle Destillat zu gewinnen.
Der Wasserdampft steigt auf
Kocht das Wasser, so bildet sich auch Wasserdampf. Dieser ist wichtig, um den Frucht- oder Gemüsesaft zu bilden. Die Pflanzenzellen im Inneren der Saftgutes platzen aufgrund der Wärmeentwicklung auf und die Flüssigkeit kann austreten.
Tipp: die meisten Pflanzenzellen agieren etwa bei einer Temperatur von 70° Celsius. Dieser Wert wird zumeist in der Industrie zur Pasteurisierung verwendet. Das bedeutet, dass der Saft, der in der heimischen Küche hergestellt wird, ebenso haltbar gemacht wird.
Dampfentsafter vs. Dampfgarer
Im Grunde ist zwischen dem Dampfentsafter und dem Dampfgarer kein großer Unterschied zu verzeichnen. Der Vorteil des Entsafters liegt darin, dass sich die Endprodukte im Anschluss sehr gut zur Weiterherstellung von Gelee, Konfitüre oder Marmelade eigenen. Die ersten Dampfentsafter entstanden in etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts und haben sich im Aufbau bis heute kaum verändert. Bis dato bestehen die Gerätschaften aus
- einem Wassertopf
- einem Saftbehälter
- einen Fruchtkorb
- einem Deckel
- sowie einem Ablaufschlauch plus Klammer
damit der Vorgang ohne Hindernisse vollzogen werden kann.
Das ist beim Dampfentsaften zu beachten
Das Entsaften funktioniert leider nicht binnen Sekunden. Daher sind Anwender gut beraten, etwas Geduld mitzubringen und ein wenig Zeit zu investieren. Für die Ernte eines ganzen Korbes können round about eine Stunde veranschlagt werden. Ist der Saft nunmehr aufgefangen, fragen sich viele Nutzer, was mit dem Rest, der sogenannten Maische, gemacht werden kann.
Aus dem Gemüse- und Fruchtresten lassen sich köstliche Marmeladen herstellen. Daher sollte auch die Überbleibsel nicht auf den Kompost gegeben, sondern verwertet werden. Wer keinen Bedarf an Gelee oder Konfitüre hat, der kann auch selber Fruchtbonbons oder Kuchen fertigen.
Nicht nur Obst kann entsaftet werden
Obwohl Äpfel, Johannisbeeren oder auch Kirschen zunächst logisch erscheinen, können im Dampfentsafter wesentlich mehr Dinge entsaftet werden. Auch unterschiedlichste Gemüsesorten und sogar Kräuter geben ihre wertvollen Säfte ab, aus denen Soßen, Brühen und vieles mehr hergestellt werden können.
Anstatt des Obstes werden einfach Kartoffeln, Möhren, Blumenkohl und weiteres in den Fruchtkorb gegeben und behutsam erhitzt.
Vorteile Dampfentsafter | Nachteile Dampfentsafter |
Schonende Herstellung von Säften | Stromverbrauch ist gegeben |
Neben Obst kann auch Gemüse verarbeitet werden | |
Die Maische kann für Gelee oder Marmelade Verwendung finden | |
Eigenherstellung spart Geld |
Auf Zeiten achten
Für die unterschiedlichsten Fruchtsorten werden eigene Zeiten veranschlagt, die bei der Zubereitung des Saftkonzentrates zu beachten sind. Besonders für Einsteiger und Anfänger ist es hier schwierig, Mengenangaben mit Zeiten zu kombinieren. Für erste Versuche sind daher einige Richtlinien zu beachten.
Zutaten | Menge | Zeiteinheit | Ergebnis |
Brombeeren | 5 kg | Ca. 25 Minuten | Ca. 5 Flaschen |
Himbeeren | 5 kg | Ca. 25 Minuten | Ca. 4 Flaschen |
Weintrauben | 5 kg | Ca. 30 Minuten | Ca. 4 Flaschen |
Äpfel | 5 kg | Ca. 60 Minuten | Ca. 3 Flaschen |
Kirschen | 5 kg | Ca. 35 Minuten | Ca. 3 Flaschen |
Birnen / Quitten | 5 kg | Ca. 60 Minuten | Ca. 3 Flaschen |
Was ist beim Kauf zu beachten?
Natürlich werden im Handel und in Online-Shops viele verschiedenen Varianten unterschiedlicher Hersteller angeboten. Hier sollten Interessenten darauf achten, dass die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben abgedeckt werden. Um Mengen von 4-5 kg abzuarbeiten, sind entsprechend große Dampfentsafter zu wählen. Allerdings finden sich auch kleinere Modelle an, die lediglich über einen 4-Liter-Topf verfügen. Wer viel entsaften möchte, sollte daher auf 10-15 Litervarianten zielen und sich die Töpfe vor Ort ansehen.
Tipp: die Größe der Wassereinheit kann als grobe Zeitangabe für den Verdampfungsgrad fungieren. So werden pro Stunde ca. 2-3 Liter Wasser verdampft. Somit sollten rund 4 Liter als Maßeinheit für die Wasserbefüllung veranschlagt werden.
Materialunterschiede bedenken
Auch das Material des Dampfentsafters ist nicht zu unterschätzen. Mittlerweile werden Entsafter in vielen verschiedenen Größen und auch mit unterschiedlichen Materialvorkommen angepriesen. Die Dampfeinheit sollte in jedem Fall rostfrei sein und auch unempfindlich gegen Säuren und dergleichen sein. Daher finden sich im Handel häufig Modelle aus
- Kunststoffteilen
- Emaille
- Aluminium
- Edelstahl
und weiteres an. Trotz diesem Wissen, sollten die Dampfentsafter kritisch beäugt werden. Wie sieht die Verarbeitung aus? Wie stabil wirken die Einzelteile? Bei großer Hitze kann es durchaus vorkommen, dass sich die Formen verändern. Deshalb sind solide und hitzebeständige Varianten aus Edelstahl und Co. vorzuziehen.
Reinigung und Pflege des Entsafters
Nach dem Entsaften geht es natürlich um die Säuberung. Damit Nutzer sich lange an dem Dampfentsafter erfreuen können, sollte sämtliche Einzelteile akribisch gereinigt werden. Viele Stücke können in die Geschirrspülmaschine gegeben werden, andere müssen von Hand gespült werden. Wichtig ist jedoch immer
- keine Scheuermittel
- keine Stahlwollschwämme
- ätzende oder säurehaltigen Putzmittel
zu nutzen. Diese können nämlich die Oberflächen des Entsafters schädigen und irreparable Schäden hinterlassen. Lauwarmes Wasser, Spülmittel und Einweichzeiten sind bessere Lösungswege und verhelfen dazu, dass sich die Lebensmittelreste lösen.
Hinweis: der Ablaufschlauch bildet hingegen oft ein Hindernis. Viele Anwender haben manchmal Schwierigkeiten den Innenraum zu reinigen. Hierzu sind einfach ein paar Tropfen Spülmittel in die Öffnung zu gegeben und anschließend heißes Wasser zu verwenden. Durch die Spülungen gelangen auch die letzten Reste in den Ausguss.
Ist der Saft verschlossen und der Dampfentsafter gereinigt, stellt sich oft die Frage, wo das Gerät untergebracht werden kann. Zugegeben: diese Entsafter sind nicht sehr klein, aber an einem trockenem Ort, kann auch dieses Gerät für längere Zeit verweilen. Wichtig ist, dass keine Feuchtigkeit oder Staub Zugang findet – werden diese Punkte bedacht, lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall für viele Jahre.