Heizen mit Strom – kann Vorteile bringen

Verbraucher, die das Wort Elektroheizung hören, verbinden das Unterfangen immer mit enorm hohen Betriebskosten. Generell kann das ausgeschlossen werden, wenn die richtige Heizung gewählt wird. Im Gegenteil, es kann sogar Vorteile bringen, aber nur, wenn bei der Anschaffung auf einige Details geachtet wird. Ansonsten kann sich das Ganze auch als Fass ohne Boden herausstellen.

Der Handel bietet mittlerweile unterschiedliche Bauformen und natürlich auch verschiedene Größen von Heizquellen an. Welche gibt es eigentlich und wie kann damit gespart werden? Prinzipiell kann in zwei Typen unterteilt werden, zum einen sind es die Direktheizungen und zum anderen, die Speicherheizungen.

Direktheizungen

Bei diesem Heizungstyp, wird die Wärme ohne eine Zwischenspeicherung abgegeben. Aber nur dann, wenn sie in Betrieb ist. Weiterhin kann die Direktheizung noch einmal in zwei Unterarten aufgeteilt werden, diese bezeichnen sich als Radiatoren und Konvektoren, die ebenfalls zu dieser Abteilung gehören. Beide Arten zeichnen sich dahingehend aus, dass sie als mobile Heizgeräte zu erwerben sind. Es ist also möglich, unterschiedliche Räume mit ihnen warm zu bekommen.

Speicherheizungen

Speicherheizungen haben immer einen verbauten Wärmespeicher. Dieser besteht in der Regel aus einem Naturgestein, der auch noch Wärme abgibt, wenn das Gerät selber schon ausgestellt ist. Wie der Name schon sagt, wird hierbei Wärme in einer Speichereinheit gesammelt und nach und nach in den Raum abgegeben. Verglichen werden kann dieser Typ Heizung mit einer Art Nachtspeicherheizung, denn auch hier wird ein Speichermedium über Nacht aufgeheizt und die Wärme, über den Tag verteilt wieder abgegeben.

Je nach Einsatzbereich und Nutzungsaufwand, sind beide Heizungsmodelle für ein Gebäude oder eine Familie interessant. Beim Kauf sind verschiedene Entscheidungskriterien relevant, denn diese Heizungen haben natürlich auch ihre Vor -, aber auch ihre Nachteile.

Vorteile im Einzelnen:

  • günstige Anschaffungskosten
  • keine Brennstoffvorräte nötig
  • es wird keine Schornsteinnutzung fällig
  • keine Kosten bei der Wartung
  • einfache Installation
  • einfache Nutzung

Die Nachteile, gestalten sich immer als situationsabhängig und sollten vor einem Kauf, genauestens geprüft werden.

Heizen mit Strom für Mieter

Natürlich haben nicht nur Hauseigentümer die Möglichkeit, sich eine Elektroheizung anzuschaffen, das ist auch Mietern nicht vorbehalten. Allerdings sollte in diesem Fall, der Vermieter verständigt werden, denn die Nebenkosten können so für diese Wohneinheit gesenkt werden. Die Stromkosten fallen dem Mieter zur Last. Gleiches gilt, wenn keine separaten Stromabrechnungen möglich sind, sondern diese, als Umlage gezahlt werden. Der Vermieter muss mit einbezogen werden.

Hinweis:
Grundsätzlich sind die Anschaffungskosten einer Elektroheizung gering, aber die Betriebskosten können, je nach Heizungstyp und Gerät, unterschiedlich ausfallen. Als Dauerlösung für große zu beheizende Flächen erscheint es weniger sinnvoll, kann jedoch als Übergangslösung durchaus nützlich sein.

Weitere Rollen spielen das Alter des Hauses und der Sanierungszustand. Ist das Gebäude nicht oder nur minimal gedämmt, kann eine solche Heizung ungeahnte Folgekosten mit sich bringen. Ist die Entscheidung, trotz aller Kriterien, doch auf eine Elektroheizung gefallen, sollte als nächstes geklärt werden, welche Art der Heizung interessant wird und genutzt werden soll.

Handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, bietet sich eine Speicherheizung an, da diese mit Nachtstrom gespeist wird, der ist oft günstiger, als Tag Strom. Genaue Verpflichtungen bestehen bei einem Vermieter gegenüber seinen Mietern nicht, denn es ist seine freie Wahl, für welchen Heizungstyp er sich entscheidet. Andersherum können auch Mieter eine Elektroheizung wählen, die ihren Bedürfnissen entgegen kommt.

Spezielle Tarife

Mieter, als auch Mieterinnen können spezielle Tarife in Anspruch nehmen. Werden sie vor vollendete Tatsachen gestellt, müssen sie lernen damit umzugehen oder wechseln in Absprache mit ihrem Vermieter den Anbieter. Sollte das nicht der Fall sein, kann der Eigentümer durchaus dazu angehalten werden, einen günstigeren Stromlieferanten zu wählen.

Elektroheizungen sind in den vergangenen Jahren um einiges interessanter geworden. Hersteller haben sich den Kundenwünschen angepasst und begonnen, hochwertige Heizsysteme zu entwickeln. In der Regel, gibt es einen höheren Stromverbrauch, er muss jedoch nicht ins Unermessliche steigen. Sogenannte Nachtstrom – Tarife machen es möglich, dass genau abgestimmte Heizstromtarife, im Preis noch günstiger ausfallen, als „normaler“ Strom.

Im Gegenteil, denn in der Nacht wird bekanntlich weniger Strom verbraucht, sodass Stromanbieter froh sind, wenn sie Abnehmer finden. Andererseits gibt es genügend Kunden, die sich über billigen Strom freuen. Günstige Tarife gelten nämlich zu der Zeit, zu der sich manche Typen der Heizungen aufladen.

Voraussetzungen für eine Elektroheizung

Grundsätzlich gibt es keinerlei Vorrausetzungen, für die Nutzung einer Elektroheizung. Wichtigster Punkt allerdings ist, in welchem Zustand sich ein Gebäude befindet. Hier hilft in den meisten Fällen eine Kosten – Nutzungs – Rechnung, die vor einem Kauf unbedingt anstehen sollte.

Besondere Anforderungen an die Installation fallen ebenfalls weg, denn Standardgeräte, als auch mobile Geräte, müssen nur eine Stromzufuhr haben. Allerdings sollte eine Elektroheizung von einem Fachmann installiert werden.

Gerade bei den mobilen Geräten, spielt der richtige Standort eine nicht unwichtige Rolle. Die Wärmeverteilung darf nicht beeinflusst werden. So wird angeraten, dass sie frei steht und nicht von Hindernissen verdeckt wird. Die optimale Wärmeverteilung darf nicht beeinflusst werden. Vor allem Wäsche, die auf der Heizung getrocknet wird, hat dort nichts zu suchen.

Eine wichtige Vorrausetzung sollte es geben, damit auch erfasst wird, wann der günstige Strom fließt. Der Stromzähler muss nicht nur in der Lage sein, den Stromverbrauch zu messen, sondern auch erfassen, wann der Verbrauch stattfindet. Hier wird von Experten der „intelligente Stromzähler“ angeraten, denn der besitzt mehrere Funktionen. Der erste Ansprechpartner sollte also der Stromanbieter sein, dieser gibt Auskunft, welche Möglichkeiten dem Verbraucher offenstehen.

Nutzung einer Stromheizung

Grundlegend ist hierbei zu beachten, dass eine Elektroheizung nicht zu nah an einer anderen Wärmequelle steht. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass sich die Wärme gut im Raum verteilen kann und keine Stauwärme entsteht. Dieses schlägt sich nicht nur negativ auf die Raumtemperatur nieder, sondern begünstigt im schlimmsten Fall auch Schimmelbildung.

Bei der Speicherheizung muss vor allen Dingen der genaue Standort bedacht werden. Des Weiteren ist daran zu denken, dass dieser Heizungstyp sich in der Nacht seinen Strom holt und ihn langsam am Tag wieder abgibt. Das hat wiederum zur Folge, dass eine Heizungsplanung nötig wird.

Die Heizkörper werden nur langsam warm und um sie effizient nutzen zu können, muss beachtet werden, dass eine Grundtemperatur garantiert wird. Das ist nur dann möglich, wenn diese nicht unter 16 Grad abfällt. Wird das eingehalten, kühlt die Heizung nie ganz aus und auch das Aufheizen gestaltet sich schneller.

Auch sollte festgelegt werden, auf welche Temperatur sich der Speicher aufheizen sollte. Bei manchen Modellen ist ein „Nachheizen“ aus technischen Gründen nicht möglich. Ist es dennoch der Fall, kann das Heizen, im Gegensatz zum Nachtstrom ziemlich teuer werden. Einige der Nachtspeicherheizungen machen es dem Verbraucher nicht möglich, vorausschauend zu planen, denn sie stellen ihre Temperatur ganz automatisch ein. Diese bezieht sich in der Regel, auf die aktuelle Außentemperatur und nicht an die, die am nächsten Tag erwartet wird.

Elektroheizung – Alternative oder alte Technik?

Vorschnell wird der Elektroheizung die fehlende Effizienz nachgesagt. Das ist aber nur teilweise richtig. Handelt es sich um kleinere Räumlichkeiten oder einen beschränkten Zeitraum, kann der Heizungstyp eine echte Alternative darstellen.

Technik, die Verwendung findet:

Direktheizung Speicherheizung Warmwasserbereitung
Radiator Nachtspeicherheizung Durchlauferhitzer
Konvektor Flächenspeicherheizung Boiler
Heizlüfter Natursteinheizung
Infrarotheizung
Wandheizung
Fußleistenheizung

Eine Art der Elektroheizung ist der Radiator. Der bildet ein geschlossenes System, was mit Öl befüllt ist. Dieses wird über einen Heizstab auf Temperatur gebracht und nach und nach an die Umgebungsluft abgegeben. Da die Radiatoren nicht über einen Lüfter verfügen, dauert es ziemlich lange, bis sich die Wärme im Raum verteilt. Einen Unterschied zu herkömmlichen Heizkörpern gibt es jedoch nicht.

Der Konvektor ist eine Direktheizung, denn kalte Luft am Boden wird angesaugt und danach erwärmt. Da warme Luft nach oben steigt und Kalte wieder absinkt, ergibt sich eine stetige Luftzirkulation. Viele Personen empfinden diese Wärme als sehr angenehm.

Besonders beliebt sind Heizlüfter, die in relativ kleinen Räumen schnell für Wärme sorgen. Als Dauerlösung sollte diese Form allerdings nicht fungieren, denn an Stromersparnis ist mit solch einem Gerät, nicht zu denken.

Die Infrarotheizung erwärmt nicht die Luft, sondern Objekte, die sich in einem Raum befinden. Hersteller werben mit einer besonders großen Energieffizienz, die nur selten erreicht wird. Gerade in Altbauten ist eine Infrarotheizung nicht zu empfehlen, denn hier sind Öl – oder Gasheizungen um einiges günstiger. Für Räume wie zum Beispiel, einem Wintergarten, stellt diese Heizungsart dagegen eine gute Alternative dar.

Die Wandheizung ist nichts anderes, als eine andere Variante der Infrarotheizung. Erhältlich ist sie ebenfalls als Tafelheizung, Bildheizung oder Spiegelheizung. Vorteil: sie kann ohne weiteres unter der Decke oder einer Wand montiert werden. Größere Unterschiede gegenüber einer normalen Infrarotheizung gibt es allerdings nicht.

Die Fußleistenheizung wird, wie der Name schon sagt, am unteren Teil der Wand installiert. Wärme wird elektrisch erzeugt und steigt dann an der Wand hoch und wird im Raum verteilt. Positiv wirkt sich diese Art der Heizung aus, wenn schon leichter Schimmelbefall sichtbar ist, denn die Heizung hilft, die Wand trocken und warm zu halten. Weiterer Befall kann so erst gar nicht entstehen.

Die Glanzzeiten der Nachtspeicherheizungen lagen in den 1950er und 1960er Jahren. Das hatte seinen Grund, denn Betreiber von Kraftwerken waren bestrebt, ihre Anlagen auch nachts so gut wie möglich auszulasten. Zu dieser Zeit war Strom noch um einiges günstiger als heute und Nachtspeicherheizungen wurden in der Nacht „aufgeladen“, wo es noch einmal günstigeren Nachtstrom gab. Gespeicherte Wärme konnte dann, über den ganzen Tag verteilt, abgegeben werden.

Das gut durchdachte System hatte jedoch einen erheblichen Nachteil, denn zur kalten Jahreszeit, musste der Heizkörper mehr Wärme abgegeben, als gespeichert werden konnte. In der übrigen Zeit kam dann der teure Tag Strom zum Einsatz. Zusätzlich wurde das Problem bekannt, dass etliche Nachtspeicherheizungen mit dem gefährlichen Asbest ausgestattet waren. Mittlerweile ist bekannt, dass dieses eine große gesundheitliche Gefahr darstellte. Im Prinzip könnte erneuerbare Energie heute gut mit der Heizung genutzt werden, aber Nachtspeicherheizungen gibt es so gut, wie gar nicht mehr, was auch einiges mit der Größe der Heizkörper zu tun haben dürfte.

Die Flächenspeicherheizung, wird als moderner Nachkomme der Nachtspeicherheizung gehandelt. Allerdings ist der Nutzer in der Lage, sie besser zu steuern und zusätzlich gibt sie die Wärme effizienter an einen Raum ab. Allerdings ist die Flächenspeicherheizung nur in speziellen Anwendungsfällen zu nutzen.

Eine andere Variante der Infrarotheizung ist die Natursteinheizung. Als Design wird Naturstein verwendet, der jedoch nur einen gewissen Teil an Wärme speichern kann. Verglichen werden kann der Heizungstyp mit der Nachtspeicher – oder Flächenspeicherheizung, wobei nur wenig Energie gespeichert wird.

Durchlauferhitzer sind heute noch in verschiedenen Haushalten zu finden, denn nicht überall ist es möglich, dass bauliche Maßnahmen es erlauben, warmes Wasser einfach aus der Wand zu gewinnen. Wasser wird zuerst in das Gerät geleitet und dort erhitzt. Manko hierbei ist, dass nur eine begrenzte Menge an warmen Wasser zur Verfügung, das ist besonders beim Duschen dann unangenehm.

Der Boiler besteht aus einem Warmwasserspeicher, der sich selber aufwärmt. Der Verbraucher ist mit diesem Gerät in der Lage, einen Vorrat an warmem Wasser zu nutzen. Allerdings entstehen mehr Energieverluste, denn Wasser wird zwischengespeichert. Im Gegensatz zu einem Durchlauferhitzer entsteht ein größerer Energieverlust und so kommt es zu höheren Betriebskosten.

Anwendungsgebiete einer Elektroheizung

Sinnvolle Anwendung: Unwirtschaftliche Anwendung:
Gästezimmer Großflächige Räumlichkeiten
Schrebergarten Ersatz für andere Heizsysteme
Dachausbau Einsatz in ungedämmten Altbauten
Partyraum
Ferienhaus
Bautrocknung

In der Theorie wird eine Elektroheizung „grün“, wenn der Verbraucher zu einhundert Prozent, Ökostrom bezieht. In der Praxis sieht das anders aus, denn ein Haushalt bekommt nur den Strom geliefert, der in der entsprechenden Region auch lieferbar ist. Strom ist heute so teuer, weil schon beim Transport viel Energie in Form von Wärme verloren geht. Alternativ, wäre Photovoltaik Strom zu empfehlen, wobei auch hier der Strom in ausreichender Menge produziert werden muss.

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