Kinderzimmer einrichten – darauf müssen Sie achten
In der Schwangerschaft wartet wohl jede Mutter sehnlich darauf, das Kinderzimmer einrichten zu können. Gerade in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft setzt der Nestbautrieb ein, viele Mütter fangen spätestens jetzt an, Möbel und Einrichtungsgegenstände für das Baby zu kaufen. Man sucht die richtigen Farben für Einrichtung und Wände aus, überlegt sich passende Dekoration und holt sich Inspiration aus den sozialen Netzwerken. Doch neben den ästhetischen Aspekten, muss bei der Einrichtung eines Kinderzimmers auf einiges mehr geachtet werden. Vor allem die Sicherheit des Kindes sollte gewährleistet sein. Das Folgende zeigt, worauf bei der Einrichtung des Kinderzimmers geachtet werden muss.
Wichtige Sicherheitsaspekte – Kinderzimmer einrichten
Sicherheit steht im Kinderzimmer an oberster Stelle. Deshalb sollten vor allem erst einmal Steckdosen, Türen und Fenster inspiziert werden.
- Sind die Steckdosen für Kleinkinder gut zu erreichen?
- Wurden sie bereits einmal gesichert?
- Lassen sich die Fenster einfach öffnen?
- Fällt die Tür schnell zu, besteht hier ein Verletzungsrisiko, beispielsweise für geklemmte Finger?
Steckdosen sichern – Kinderzimmer sicher einrichten
Mit dieser Bestandsaufnahme sollten Sie sich eine Liste der Dinge erstellen, um die Sie sich kümmern müssen. Vor allem Steckdosen sollten ausreichend gesichert sein. Meist befinden diese sich nämlich auf einer Höhe, die bereits von krabbelnden oder robbenden Kleinkindern erreicht werden kann. Da Kleinkinder in ihrem natürlichen Erkundungsdrang ihre Finger nahezu überall reinstecken, ist das Gefährdungspotential hier am höchsten. Am besten geeignet sind spezielle Sicherungskappen für Steckdosen, die im Handel auch als Kindersicherungen verkauft werden. Bei den gängigsten Modellen muss der Stecker in der Kappe erst einmal etwas gedreht werden, bevor die Anschlüsse für den Strom zugänglich sind. Für Kinderfinger ist das kaum möglich. Zusätzlich gibt es auch Modelle, deren Sicherungskappen mit dem Stecker erst nach oben oder unten geschoben werden müssen, bevor die Verbindung zur Stromleitung hergestellt werden kann. Beide Varianten zielen im Grunde auf die mangelnden motorischen Fähigkeiten von Kleinkindern ab.
Kinderzimmer einrichten – Schutz vor geklemmten Fingern
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Auch Türen und Fenster sollten, bei guter Erreichbarkeit, kindersicher gemacht werden. Bevor das Fenster im Kinderzimmer zum Problem wird, sollte vor allem die Tür in Augenschein genommen werden. Das größte Risiko geht hier vom Zufallen der Tür aus, da sich kleine Kinderfinger schnell zwischen Tür und Rahmen verirren können. Je nach Gewicht und Geschwindigkeit der Tür kann es bei solch einem Unfall zu allem kommen – von leichten Quetschungen hin bis zu abgetrennten Fingergliedern. Hier lautet das Motto: „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. In solch einem Fall sind vor allem spezielle Abstandshalter zu empfehlen. Diese werden punktuell am Türrahmen installiert und verhindern, dass die Tür gänzlich schließen kann. Im Fachhandel bezeichnet man diese Abstandshalter als Fingerschutz oder Fingerklemmschutz. Mit Hilfe dieser Installation bleibt zwischen Tür und Türrahmen genug Platz, um Kinderhände vor Verletzungen zu schützen. Der Vorteil eines Fingerklemmschutzes ist zudem, dass er nicht fest installiert ist. Meist werden die Schutzelemente nur auf den Rahmen gesteckt. So kann der Schutz abends, wenn man die Kinderzimmertür zur Nachtruhe komplett schließen will, einfach abgenommen werden. Am nächsten Morgen muss man nur daran denken, ihn wieder zu befestigen.
Fenster richtig sichern – Kinderzimmer einrichten
Je nach Einrichtung des Kinderzimmers und Bodentiefe der Fenster müssen auch diese zeitig kindersicher gemacht werden. Je höher die Wohnung gelegen ist, desto wichtiger ist es, dass kein Kind einfach ein Fenster öffnen kann. Leider sind selbst hochgelegene Fensterbretter nicht unbedingt ein sicherer Schutz dagegen, dass Ihr Sprössling das Fenster alleine öffnet. Je mobiler Kleinkinder werden, desto mehr erproben sie auch ihre eigenen Kletterfähigkeiten. Da ihnen die Einschätzungsfähigkeit von Gefahren noch fehlt, kann selbst das Besteigen eines Fensterbrettes bereits zum interessanten Abenteuer werden. Deshalb ist die erste Sache, die Sie beachten sollen: Stellen Sie nach Möglichkeit keine niedrigen Möbel, die das Kind als Aufstiegshilfe benutzen kann, in die Nähe des Fensterbrettes.
Darüber hinaus bleiben natürlich auch die Fenstergriffe als potentielle Gefahr. Hier kann aus verschiedenen Varianten gewählt werden. Manche Eltern entscheiden sich dafür, die Griffe einfach abzumontieren. Doch gerade bei Mietwohnungen ist diese Lösungsmöglichkeit nicht immer ganz einfach und auch nicht ganz ungefährlich. Entstehen dabei nämlich Schäden, müssen diese auf Kosten des Mieters behoben werden. Eine weitere Möglichkeit ist, die Fenstergriffe durch abschließbare Griffe zu ersetzen. Diese werden mit einem kleinen Schlüssel geliefert, durch den das Fenster bei Bedarf geöffnet werden kann. Ist das Fenster allerdings abgeschlossen, rührt sich der Fenstergriff keinen Millimeter.
TIPP: Bewohnen Sie eine Mietwohnung, sprechen Sie vor der Installation der abschließbaren Fenstergriffe mit Ihrem Vermieter! Eventuell sieht dieser die Griffe sogar als Aufwertung und bietet an, sich an den Kosten zu beteiligen oder diese vollständig zu übernehmen.
Darüber hinaus gibt es allerdings auch Fenstergriff-Sperren, die sich einfach und ohne Bohrungen am Fenster installieren lassen. Diese verhindern, ähnlich wie ein Schloss, dass sich der Fenstergriff bewegen lässt. Ähnlich wie bei den Steckdosensicherungen benötigt es fortgeschrittene motorische Fähigkeiten, um die Sicherung zu öffnen. Das Gute dabei ist: Anders als abschließbare Fenstergriffe lassen sich diese Sperren auch bei gekippten Fenstern verwenden. So können Sie gleichzeitig lüften und sichergehen, dass Ihr Kind das Fenster nicht vollständig öffnen kann.
Kinderzimmer einrichten – Möbel sturzsicher machen
Ein anderer Sicherheitsaspekt, den Sie beachten sollten, sind die Möbel Ihres Kindes. Die Gefahr, dass Ihr Kind durch ein umfallendes Möbelstück erschlagen wird, ist nicht zu unterschätzen. Vor allem, wenn die Kleinen anfangen, Laufen zu lernen, ziehen sie sich an allem, das sie erreichen können, hoch. Zwar ist das Kind in dem Alter noch nicht allzu kräftig, doch die Kombination aus der Zugkraft des Kindes und der Schwerkraft darf nicht unterschätzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass alle Möbel, die einen hohen Schwerpunkt haben, ausreichend an der Wand befestigt werden. Nicht umsonst wird dieser Hinweis in vielen Aufbauanleitungen von Kleiderschränken, Kommoden und Bücherregalen gegeben. Achten Sie im Kinderzimmer also darauf, dass Sie beispielsweise die Wäscheschränke mit der Rückseite an der Wand befestigen. Auch bei der Wickelkommode lohnt es sich, auf Nummer sicher zu gehen. Zwar besitzen solche Möbel meist einen niedrigen Schwerpunkt und damit ein geringeres Kipprisiko, allerdings beginnen Kinder, kurz nachdem sie laufen, überall raufklettern zu wollen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden auch Möbel mit einem niedrigen Schwerpunkt zu einer realen Gefahr.
TIPP: Fehlt an dem Möbelstück eine Befestigungsmöglichkeit an der Wand, können Sie auch einfach Winkel aus dem Baumarkt nehmen. Diese befestigen Sie an den Seitenwänden des Einrichtungsgegenstandes sowie an der sich hinter dem Möbelstück befindlichen Wand.
Kinderzimmer gestalten – ungiftige Farben verwenden
Ein Kinderzimmer soll bunt und fröhlich sein. Das Hauptinstrument, um diesen Eindruck zu erzeugen, ist Farbe. Doch gerade bei der Farbe für das Kinderzimmer sollten Sie darauf achten, welche Produkte Sie benutzen. Wenn Sie beispielsweise die Wickelkommode oder das Kinderbett gebraucht erstanden haben und diese neu anstreichen wollen, ist die Frage des Produktes entscheidend. Zunächst sollten Sie darauf achten, dass die verwendete Farbe speichelfest ist. Gerade, wenn Ihr Kind selbstständig stehen kann, kann es vorkommen, dass es das Holz seines Bettes voll sabbert, während es auf Sie wartet. In diesem Fall könnte sich nicht nur die Farbe vom Möbelstück lösen, die abgelutschte Farbe könnte auch giftig für den Sprössling sein. Wählen Sie deshalb ein speichelfestes Produkt. Darüber hinaus sollte die Farbe möglichst schadstofffrei und umweltverträglich sein. Denken Sie nach dem Anstrich daran, die Möbel lang genug auslüften zu lassen. So verhindern Sie, dass Ihr Kind durch die entstehenden Dämpfe geschädigt wird.
TIPP: In der Schwangerschaft sollten Sie das Anstreichen von Möbeln nach Möglichkeiten vermeiden. Die Farbdämpfe können nicht nur Ihnen schaden, sondern auch durch die Plazenta Ihrem Kind. Bitten Sie also lieber den werdenden Vater oder Freunde darum, die Kinderzimmermöbel für Sie zu streichen.
Sowohl für die Möbel als auch für die Kinderzimmerwände bietet es sich an, Farben und Lacke zu verwenden, die sich im trockenen Zustand gut abwischen lassen. Vor allem in den ersten sechs Lebensjahren werden Sie den einen oder anderen Handabdruck, der von Marmelade, Schokocreme oder anderem zeugt, an den Wänden und Möbeln finden. Haben Sie eine Farbe verwendet, die sich nicht gut abwischen lässt, werden Sie es spätestens in diesen Augenblicken bereuen.
Achten Sie auf Ihr Kind – Kinderzimmer einrichten
Einer individuellen und farbenfrohen Gestaltung des Kinderzimmers steht nichts mehr im Weg, wenn Sie die vorangegangenen Hinweise und Sicherheitsaspekte beachten. Grundsätzlich gilt: Vor allem Steckdosensicherungen sowie Sicherungen von Türen und Fenstern entbinden Sie nicht von Ihrer Aufsichtspflicht. Stellen Sie also sicher, dass Sie Ihr Kind jederzeit im Blick haben und im Notfall einschreiten können, bevor der schlimmste Fall eintritt.