Kühlschrank: so sparen Sie Energie und Geld

Viele Geräte werden zu schnell entsorgt, obwohl sie noch funktionsfähig, aber nicht mehr modern sind. Da hört es sich doch gut an, den alten Kühlschrank so lange im Einsatz zu behalten, bis er den Geist aufgibt.

Was gut gemeint ist, ist jedoch nicht immer gut gemacht, denn besonders alte Modelle erweisen sich als wahre Stromfresser, die ökonomisch wenig sinnvoll sind. Der Austausch eines Kühlschranks ist auch dann sinnvoll, wenn die Umweltbilanz des Gerätes in Betracht gezogen wird. Sie bezieht sich sowohl auf den Verbrauch von Ressourcen bei der Herstellung als auch auf den Stromverbrauch und die Temperatureinstellung in Betriebsstellung.

Der Kühlschrank wird durch

  • Qualität
  • Güte
  • Preis
  • Energieeffizienzklasse
  • Klimaklasse und
  • Innenausstattung

bestimmt.

Es gibt Geräte mit

  • durch Türen getrenntem Kühl- und Gefrierfach
  • breiten Schubladen für das Gefrierfach
  • Eiswürfelbereiter
  • oberer Doppeltür
  • getrennter Getränkeklappe.

Unterschiedliche Ausführungen werden in

=> Standardgeräte

und in

=> Geräte mit Kühl- und Gefrier-Kombination

unterteilt.

Die Funktionsweise bestimmt, ob es sich um einen

=> Absorberkühlschrank

=> Kompressorkühlschrank oder

=>Thermoelektrischen Kühlschrank

handelt.

Die Form wird von

• Größe
• Höhe
• Breite
• Füllvolumen

bestimmt.

Standardmodelle weisen ein Füllvolumen von zwischen 100 bis150 Litern auf und wiegen 40 bis 50 kg. Modelle mit 250 Litern Füllvolumen wiegen 70 kg. Bei beiden Varianten bewährt sich die Kühl-/Gefrierkombination.

Energieeffizienzklasse

#81188346 - fotolia.com - blende40

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Die Auszeichnung „A+“ ist Durchschnitt für Kühlschranke und Gefriertruhen, aber nicht das Maß aller Dinge. Wenn Sie einen Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++ oder A+++ kaufen, entscheiden Sie sich für ein Gerät mit dem modernsten Stand der Technik.

Füllvolumen

Achten Sie in dieser Hinsicht auch auf das Füllvolumen Ihres neuen Kühlschrankes. Ein Singlehaushalt braucht einen Kühlschrank mit deutlich weniger Füllvolumen als eine Familie mit zwei Kindern. Der durchschnittliche Nutzinhalt für Haushalte mit zwei Personen beträgt 100 bis 140 Liter. Für jede weitere Person wird 50 Liter Nutzinhalt hinzugerechnet.

Funktionsfähigkeit

Überprüfen Sie auch bei Neugeräten regelmäßig die Funktionsfähigkeit. Defekte Türdichtungen wirken sich negativ auf die Kühltemperatur aus und erhöhen den Stromverbrauch, weil der Kühlschrank mehr Energiereserven verbraucht, um die Lebensmittel zu gleichbleibend zu kühlen.

Kühlzonen und Temperaturzonen

Moderne Kühlschränke sind in Kühlzonen und Kühlfächer eingeteilt. Die meisten Nutzer machen sich darüber keine Gedanken und befüllen das Gerät willkürlich dort, wo gerade Platz ist. Das Ergebnis sind zu kühl oder zu warm gelagerte Lebensmittel, die schneller verderben, sowie ein erhöhter Energieverbrauch.

Die unterschiedlichen Temperaturzonen sind nicht abhängig von der Bauweise des Kühlschranks, sondern von physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Diese besagen, dass kalte Luft eine höhere Luftdichte aufweist als warme und sich entsprechend der Schwerkraft nach unten absetzt. Die weniger dichte warme Luft steigt dagegen nach oben auf.

Die kälteste Zone befindet sich an der Rückwand des Kühlschranks, wo der Verdampfer eingebaut ist. Findet keine Steuerung der Luftzirkulation statt, liegt ein thermischer Prozess vor, der alleine durch Temperatureinwirkung, aber ohne technisches Zutun erfolgt. Eine dynamische Luftzirkulation findet statt, wenn der Verdampfer über einen Ventilator im Innenraum des Gerätes oder im Tiefkühlfach verfügt, der die Luft gleichmäßig verteilt.

Kühlschrankautomatik

Moderne Geräte aus dem Hochpreissegment sind mit einer Kühlschrankautomatik ausgestattet, die die Kühltemperatur bei jeder Veränderung der eingelagerten Waren automatisch anpasst. Nur vorübergehend erhöht sich die Temperatur durch die hinzugefügte, noch nicht gekühlte Ware. Das Kühlaggregat senkt die Temperatur auf die benötigte Gradzahl. Während dieses Prozesses erhöht sich der Energiebedarf.

Erfolgt eine gleichmäßige Kühlung aller Waren innerhalb der einzelnen Bereiche, kühlen sich die Lebensmittel gegenseitig, und der Kühlschrank verbraucht weniger Energie. Werden eingefrorene Waren wie Brot oder Kuchen hinzugefügt, steigt die Temperatur kurzzeitig. Das Auffüllen des Gefrierfachs wirkt sich nicht auf die Kühltemperatur aus, solange die Tür nur kurz geöffnet wird. Entscheidend ist die Überwachung der herstellerseitig vorgegebenen Kühltemperaturen. Ferner geben moderne Geräte ein akustisches Signal von sich, wenn die vorgegebenen Temperaturen unterschritten werden.

Ältere Modelle oder Geräte aus dem niedrigeren Preissegment verfügen über ein Drehrädchen, über die die Kühlschranktemperatur eingestellt wird.

Die ideale Kühlschranktemperatur bewegt sich zwischen 5 und 7 °C. Auch bei diesem Thema bewahrheitet sich das Sprichwort „weniger ist manchmal mehr“, denn ist die Temperaturstufe zu hoch eingestellt, bewegt sich der Kühlschrank nahe am Gefrierpunkt und empfindliche Lebensmittel können Gefrierbrand erleiden. Es versteht sich von selbst, dass Geräte mit einer unnütz hohen Kühlstufe zu viel Strom verbrauchen.

So räumen Sie Ihren Kühlschrank richtig ein

Selbst ein neues Gerät der Energieeffizienzklasse A+++ hält Ihre Lebensmittel nicht frisch, wenn Sie diese nicht den Kühlzonen entsprechend einlagern. Ein Kühlschrank ist in mehrere Abschnitte und Fächer eingeteilt.

Standort

Bevor Sie sich Gedanken über die richtige Einordnung Ihrer Lebensmittel machen, überlegen Sie, wo Sie das Gerät hinstellen. Kühlschränke dürfen nicht in unmittelbarer Fensternähe stehen, denn Sonneneinwirkung erhöht die Innentemperaturen und damit den Stromverbrauch. Ferner sollte das Gerät nicht in der Nähe von Wärmequellen wie Herd, Heizkörper und Backofen stehen. Der Kühlschrank darf nicht in enge Ecken und Winkel eingebaut werden. Die Lüftungseinrichtungen befinden sich an der Rückseite des Geräts und werden durch zu geringe Abstände zu den Wänden verbaut. Die durch den Kühlkreislauf entstehende Abluft kann nicht entweichen und erwärmt das Gerät unnötig.

Vorsicht vor Vereisung, Wärme und Feuchtigkeit

Kühlschränke mit Gefrierfach müssen regelmäßig abgetaut werden, denn durch das regelmäßige Öffnen der Tür tritt Wärme in das Gerät ein, Wasser entsteht und vereist Schubläden und Wände. Die meisten neuen Modelle sind mit einer automatischen Abtaufunktion ausgestattet. Die ideale Temperatur im Gefrierfach bewegt sich bei -18 Grad Celsius.

Lassen Sie Speisereste erst abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen, um Temperatur und Energieverbrauch nicht unnötig zu steigern. Die Kühlschranktür sollte nie zu lange geöffnet sein, denn von außen eintretende Wärme und Feuchtigkeit lassen die Temperatur ansteigen und erhöhen den Energieverbrauch.

Das obere Fach

Den Gesetzmäßigkeiten der Thermik und Schwerkraft folgend, befindet sich die wärmste Luft im oberen Bereich des Kühlschranks. Sie beträgt 9 Grad Celsius. In diesem Teil fühlen sich gekochte Lebensmittel wie Speisereste, Fertiggerichte, geräucherte Waren wie Salami und Speck, sowie eingelegtes Obst und Gemüse wie Kürbis, Oliven, Gurken und Peperoni wohl, da die Aromastoffe kalte Temperaturen nicht mögen.

Der mittlere Bereich

In der Mitte bewegen sich die Temperaturen bei moderaten 5 Grad Celsius. In diesem Bereich befinden sich Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark, Käse, Sahne und Schmand.

Der untere Teil

Der untere Teil ist mit einer Glasplatte versehen. Sie fängt die absinkende kalte Luft auf. Er befindet sich oberhalb des Gemüsefachs. Dieser Bereich mit 2 bis 3 Grad Celsius ist leicht verderblichen Lebensmitteln wie Wurst, Fleisch und Fisch vorbehalten. Diese Lebensmittel neigen bereits nach kurzer Aufbewahrungszeit zur Keimbildung, die lebensgefährliche Lebensmittelvergiftungen hervorrufen können. Speisereste, die mehr als einen Tag lang aufzubewahren sind, finden gleichfalls in dieser Kühlzone Platz.

Das Gemüsefach

Im Gemüsefach ist es mit 9 Grad Celsius vergleichsweise warm. Dieser Bereich besteht aus einem Plastikschubfach, über dem sich eine Glasplatte befindet, die das Absinken der kalten Luft verhindert und empfindliches Gemüse und Obst vor Kälteschäden bewahrt, es aber dennoch lange frisch hält. Hier lagern Obst, nicht wasserhaltiges Gemüse und Salat.

Der Türbereich

Auch im Türfach beträgt die Temperatur 9 Grad Celsius. Hier werden Marmelade, Eier, Butter, Margarine und Getränke eingeräumt.

Keller-Temperaturzone

Kartoffeln, Brot und wasserhaltiges Gemüse wie Paprika, Tomaten, Gurken und Auberginen gehören nicht in den Kühlschrank, sondern in den Keller oder einen kühlen Abstellraum. Im Kühlschrank sollten sie nur dann lagern, wenn dieser eine Temperaturzone von 8 bis 14 Grad Celsius aufweist, die den Lagerbedingungen im Keller gleicht. Manche Geräte weisen noch eine zusätzliche 0-Grad-Zone auf, die an den Gefrierpunkt heranreicht und zum kurzzeitigen Frischhalten von Gemüse und Obst geeignet ist.

Luftfeuchtigkeit

Moderne Geräte verfügen über Temperaturzonen mit unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit. In den trockeneren Bereichen finden Fleisch, Fisch und Wurst Platz, in den Bereichen mit einer höheren Luftfeuchtigkeit werden Salate und Obst frisch gehalten.

Fazit

Die Preise für Kühlschränke sind abhängig von der Ausstattung. Investieren lieber etwas mehr Geld, und Sie bekommen einen Kühlschrank mit einer automatischen Kühltemperatur-Regulierung. Die Preisskala bewegt sich zwischen 200 € und 1.500 €. Mit einem Gerät der Energieeffizienzklasse A++ oder A+++ entscheiden Sie sich für ein Gerät mit niedrigem Energieverbrauch, der sich positiv auf Ihre Stromrechnung auswirkt. Sie müssen nur wissen, wie Sie die Lebensmittel entsprechend der Kühlzonen einsortieren.

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