Können Kamine krank machen?
Für viele ist der Winter eine schöne Jahreszeit. Schließlich gibt es eine besondere Gemütlichkeit, wenn der Kamin brennt. Kamine und auch Kachelöfen verbreiten eine wohlige Wärme, der romantische Faktor darf auch nicht vergessen werden.
Allerdings hat die Behaglichkeit auch Nebenwirkungen. Feinstaub ist das Kriterium, das manche einem Kamin gar nicht zumuten. Die Belastung durch Feinstaub unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. Die höchsten Konzentrationen allerdings treten in den kalten Monaten auf. Verstärktes Heizen und der höhere Verbrauch an Energie tragen zu hohen Emissionen von Feinstaub bei.
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Warum kann ein Kamin krank machen
Der Verbrennungsvorgang in einem Kamin oder Ofen fördert unter anderem Feinstaub zu Tage. Dieser gelangt in die Luft und dann unweigerlich in die menschliche Lunge. Mit dem bloßen Auge sind diese feinen Partikel nicht zu erkennen, aber sie können durchaus die Gesundheit beeinträchtigen.
Experten sind der Meinung, dass Feinstaub nicht nur das Krebsrisiko erhöhen kann, sondern auch an asthmatischen Anfällen beteiligt ist. Eine erhöhte Belastung soll zudem Herz- und Gefäßkrankheiten hervorrufen und die Hautalterung beschleunigen.
Hinweis:
Als Feinstaub werden Teilchen bezeichnet, die kleiner als 10 Millionstel Meter sind. Wichtige Quellen hierfür sind unter anderem Kraftfahrzeuge, Kraftwerke, Abfallverbrennungsanlagen und eben Heizquellen, wie Kamine und andere mit Holz beheizte Öfen.
Es gibt unterschiedliche Gebiete der Holzheizungen zwischen einzelnen Systemen. Zu nennen wäre natürlich der klassisch gemauerte Grundofen, der offene Kamin oder der supermoderne Kaminofen. Sämtliche Heizmöglichkeiten haben Vor- und Nachteile, die sich je nach Wärmebedarf und jedem Haushalt verschieden auswirken können.
Wer auf sein Budget achten muss, ist mit einem Kaminofen gut versorgt. Anders wie beispielsweise bei einem Kachelofen, ist er schnell angeheizt und gibt ebenso schnell Wärme ab. In der Regel besitzen diese Öfen mehr oder weniger große Sichtscheiben, durch die die Wärme in den Raum dringt. Personen, die im Besitz eines solchen Ofens sind, zeigen sich begeistert von der angenehmen Wärme, die zudem die Luft nicht zu sehr austrocknet.
Weitere Vorteile ergeben sich aus dem günstigen Anschaffungspreis, der im Handel ab wenigen hundert Euro erhältlich ist. Zudem ist ein Kaminofen deutlich günstiger, als ein Öl- oder Gasofen. Ein weiteres Kriterium liegt darin, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff ist und verbrennt CO2- neutral.
Zusätzlich hat der Kaminofen noch den Vorteil, dass er schnell montiert und genauso schnell auch wieder demontiert werden kann. Besonders für Mieter ist diese Variante zu empfehlen, sie müssen nicht auf ein gemütliches Holzfeuer verzichten, denn die Investitionskosten lohnen sich gegenüber einem teureren Grundofen.
Der größte Vorteil ist auch der größte Nachteil
Für diejenigen, die mit einem Kaminofen nicht nur ein Zimmer beheizen wollen, gestaltet sich das Unternehmen einfach. Sollen hingegen mehrere Räume beheizt werden kommt nur ein teurer wasserführender Kaminofen in Frage. Vor einem Kauf sollten Verbraucher daher einen Kaminofen- Test durchführen, damit es nicht zu einem Fehlkauf kommt. Ein weiterer Nachteil ist die Lagerung des Brennstoffs Holz. Es benötig viel Platz und muss möglichst trocken gelagert werden. Besonders günstig ist es, sich sein Holz im Wald selber zu schlagen, das ist zwar preisgünstiger, erfordert jedoch auch Zeit und einige Mühen.
Im Vergleich zu einem Grundofen, hat der Kaminofen eine niedrigere Heizleistung, eine korrekte Dimensionierung kann sich daher, als schwierig erweisen. Damit der Raum in dem der Kaminofen steht nicht überheizt wird, ist es auf jeden Fall besser, sich an einen Fachbetrieb zuwenden.
Kaminofen Vorteile:
- kostengünstige Zusatzheizung
- günstiger, nachwachsender und CO2- neutraler Brennstoff
- angenehme Strahlungswärme, wohliges Ambiente
- flexible Montage und Abbau
Kaminofen Nachteile:
- ziemlich kostenintensiv, wenn ein wasserführender Kaminofen gewählt wird
- Lagerplatz für Brennstoff muss vorhanden sein
- bei unkorrekter Dimensionierung ergeben sich Nachteile bei der Heizleitung, sowie dem Brennstoffverbrauch
Gesundheitsfaktor: Kamin
Feinstaub Partikel sind nicht zu sehen, aber zu riechen. Sie fliegen durch die Luft und werden eingeatmet. Neben der Dieselaffäre machen jetzt auch Holzheizungen von sich reden, denn die Feinstaubbelastung wird immer mehr zu einer Gefahr für Mensch und Umwelt.
Gerade wenn es wenig Luftzirkulation gibt, belastet Feinstaub aus Kaminen die Umwelt. Mehr als 12,5 Haushalte in ganz Deutschland nutzen diese sogenannte Feuerstätte, Tendenz steigend. Dabei gibt es genügend Gründe, von Erdöl und Gas umzusteigen.
Die meisten Menschen rüsten aus ökologischen Gründen um, andere wiederum nur aus nostalgischer Sicht. Die dritte Gruppe heizt aus Kostengründen mit Holz und möchte sich unabhängig machen von Preispoker der Energielieferanten.
Besonders in den ländlichen Gegenden wird die Holzheizung bevorzugt, denn es gibt entweder eigenen Baumbestand oder gute Kontakte zu Bauern mit Waldbesitz. Es gibt jedoch auch das Kriterium, dass die Feinstaubproduktion der Holzheizungen längst mit den schädlichen Feinstaubbelastungen von älteren Dieselmotoren konkurrieren kann.
Gerade offene Kachelöfen und Kamine, die älter sind, machen der Umwelt zu schaffen. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagene Grenzwert, wird in ländlichen Gebieten um 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft täglich überschritten.
Seite dem 1. Januar 2015 gelten schon strengere Grenzwerte, um schadstoffintensive Heizungen zu verbieten. Je nach Baujahr müssen Schornsteine mit speziellen Filtern nachgerüstet werden, ansonsten droht die Stilllegung. Ist das nicht der Fall, kann der Nutzer mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Euro rechnen. Betroffen sich hierbei vor allem Öfen, die vor 1975 in Betrieb genommen wurden.
Feinstaub macht krank
An einem kalten Wintertag ist es besonders angenehm, sich am warmen Kamin aufzuwärmen. Neuerdings wird das Vergnügen getrübt, denn es liegen irritierende Kenntnisse, über das knisternde Feuer vor. Er soll angeblich sogar eine gefährliche Giftschleuder sein, denn die Erosionen sollen Mensch und Tier krank machen können.
Holz ist eigentlich ein recht primitiver Brennstoff, der gewisse Mengen an Giftgas- und Feinstaub freisetzt. Seit langem gibt es Streitigkeiten in der Politik, dass eine Verordnung für saubere Schornsteine her muss.
Strengere Grenzwerte
Seit diesem Jahr gibt es strengere Grenzwerte für alle Kamine und Kachelöfen. Welche Haushalte sind aber davon betroffen? Für sämtliche Anlagen, die älter als 33 Jahre sind, endet die Übergangsfrist seit Januar 2018. Noch strengere Werte für Feinstaub und Kohlenmonoxid gelten ab Januar 2019. Damit soll bewirkt werden, dass sich die Belastung von gesundheitsschädlichen Stoffen senkt.
Wie kann ein Besitzer eines Kamins herausfinden, on seine Anlage den Ansprüchen genügt oder, ob er nachrüsten muss? Droht andernfalls sogar eine Stilllegung? Bereits im Dezember 2017 endete eine bestimmte Zulassung für sämtliche Öfen, die über eine Typen Zulassung zwischen den Jahren 1974 und 1985 verfügen. Jede Heizquelle hat ein Typschild, woran der Besitzer erkennt, wann die Typzulassung stattgefunden hat. Steht dort eine Zahl zwischen 1974 und 1985, ist die Heizung davon betroffen.
Der nächste Schritt wäre das Gespräch mit dem zuständigen Schornsteinfeger oder einem Fachmann der Branche. Es gilt herauszufinden, ob der Kamin oder Kachelofen nachgerüstet werden kann oder, ob die Stilllegung droht?
Neuere Öfen haben bestehende Übergangsfristen und ganz moderne Geräte entsprechen schon den wesentlich strengeren Auflagen. Für diejenigen, die umrüsten müssen oder denen sogar die Stilllegung droht, gibt es jedoch Alternativen, damit sie ihren Kamin weiter nutzen können. Der Markt hat einiges zu bieten, angefangen bei Holzpellets, wofür allerdings ein spezieller Pellet Ofen nötig wäre. Der Staat fördert diese, da sie sehr effizient sind. Es kann so ein ganzes Haus mühelos beheizt werden und emissionsarm ist die Methode auch.
Daneben finden sich Kaminöfen, die nur eine zusätzliche Heizquelle darstellen. Für Personen, die auf die wohlige Wärme nicht verzichten möchten, ist ein offener Kamin genau das Richtige. Beim Heizen ist einiges zu beachten, denn es kann viel falsch gemacht werden.
Je nach Holzart sollte dieses mindestens ein bis zwei Jahre gut gelagert worden sein. Der Wassergehalt ist dann nicht mehr so hoch, aber auch die Größe spielt eine Rolle. Holzstücke sollten nicht zu groß sein und der Ofen muss zudem über eine gute Lüftung verfügen. Je nach Kamin- Typ, gibt es verschiedene Einstellungen, die immer einmal wieder nachkorrigiert werden müssen.
Der Hauskamin erfreut sich großer Beliebtheit
Ein Kamin ist gemütlich und verströmt eine angenehme Wärme. Allerdings kann sich der Weg zum eigenen Kamin als holperig erweisen, dass liegt jedoch nicht nur an der deutschen Kleinfeuerungs- Anlagen-Verordnung.
Der Schornsteinfeger ist auf jeden Fall der richtige Ansprechpartner. Ob eine Feuerstelle genehmigt wird, muss sogar der zuständige Bezirksschornsteinfeger entscheiden. Im Wesentlichen wird von ihm der Querschnitt des Kamins überprüft, davon ist es anhängig, wie viele Feuerstellen es im Haus geben darf.
Ein weiterer Aspekt ist der Zustand des Kaminschachts. Zur Überprüfung wird in der Regel eine Kamera eingesetzt. Dauerhaftes Heizen mit Holz belastet einen Schacht anders, als wenn mit Öl oder Gas geheizt wird. Besteht der Bedarf, kann der Schornsteinfeger einen wenig genutzten Kamin durch eine spezielle Innenverkleidung nachrüsten.
Eine Kaminprüfung kostet im Durchschnitt und je nach Aufwand zwischen 80 und 120 Euro. Eine neue Innenverkleidung kann je nach Kaminlänge bis zu 1.000 Euro und sogar mehr kosten. Gerade in Altbauten kann es für einen Besitzer enorme Kosten verursachen, denn oft gibt es große Kamine, die über mehrere Etagen genutzt werden.
Alte Kaminöfen müssen raus!
Die Frist für Kaminöfen die älter als 40 Jahre waren, lief schon im Dezember 2014 ab. Ausgenommen hierbei waren historische Modelle, offene Kamine und Kochherde, die mit Holz betrieben wurden.
Seit 2014 folgte die nächste Austauschwelle, diese betraf Kaminöfen der Baujahre 1975 bis 1984. 2020 folgen dann alle Modelle, die in den Jahren 1985 bis 1994 gebaut wurden. 2024 müssen dann Öfen, die im Zeitraum zwischen 1995 bis 31. März 2010 gefertigt wurden, ausgetauscht oder nachgerüstet werden, sofern sie die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht einhalten.
Wie viel Emissionen ein Kamin oder generell ein Ofen ausstoßen darf, ist gesetzlich geregelt. Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik, stellt eine Datenbank zur Verfügung, die zur Recherche der Werte dienen soll. Für einen Nachweis der Grenzwerte reicht es aus, dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger einen Ausdruck der Angaben zu überreichen.