Schlüssel verloren – was ist zu tun?

Fast jeder kennt den Moment, endlich mit schweren Einkaufstüten vor der Haustür angekommen, aber der Schlüssel ist nicht zu finden. Jacken -, Hosen – und Handtaschen werden durchwühlt, doch der Schlüssel ist spurlos verschwunden. Jetzt stellt sich die Frage, wann er zuletzt gesehen oder benutzt wurde.

Der nächste Gang erfolgt zum Auto, auch dort ist er nicht aufzuspüren. Ganz allmählich keimt der Gedanke auf, der Schlüssel ist irgendwo verschollen gegangen. Noch schlimmer wird es, wenn es sich um ein ganzes Schlüsselbund handelt, geht dieses verloren, wird das unter Umständen sehr teuer.

Welche Schlüssel sind weg?

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Das ist eine berechtigte Frage, denn ein Fahrradschloss ist einfach zu ersetzen. Ein General – oder Autoschlüssel stellen hingegen große Herausforderungen dar. Je nach Art der verlorenen Schlüssel, ist es relativ aufwendig, sie zu ersetzen.

Bei älteren Häusern oder Wohnungen, handelt es sich in der Regel um einen sogenannten Bartschlüssel, den jeder Schlüsseldienst in wenigen Minuten nachmachen kann. Richtig brenzlig kann es werden, wenn es sich um einen Zylinderschlüssel handelt, denn um ihn zu ersetzen, ist eine Kennziffer oder ein nummerischer Code nötig.

In der Regel existieren heute, bei neuen Schlössern zwei oder sogar drei Ersatzschlüssel. Ist das nicht der Fall, sollte es einen Schlüssel geben, der schon im Vorfeld nachgemacht wird. Das erspart im Zweifelsfall, zu einem späteren Zeitpunkt nicht nur Nerven, sondern auch hohe Kosten. Diejenigen, die sich einen Schlüssel kopieren lassen möchten, haben jedoch nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.

Für den Notfall

Schnell ist es passiert und das Schloss ist ins Schloss gefallen, der Schlüssel liegt natürlich in der Wohnung. Für dieses Szenario ist es angebracht, einen Schlüssel bei einem Nachbarn oder guten Freund zu deponieren. So können nicht nur die Schlüsseldienstkosten, die zeitweise horrende Preise fordern, gespart werden, auch die blankliegenden Nerven werden nicht strapaziert.

Vor einer längeren Reise kann ebenfalls vorgesorgt werden. Schlüssel bekommen zum Beispiel Verwandte, die auch gleich Blumen gießen und den Briefkasten leeren können. Einen Zweitschlüssel bei Verwandten lagern, ist immer eine gute Möglichkeit, für den Notfall vorzusorgen.

Ein wichtiger Faktor, der zur Kostenersparnis beiträgt, ist einen Zweitschlüssel parat zu haben, denn Schlüsseldienste sind nicht gerade als günstig zu beschreiben. Für eine einfache Öffnung während eines Werktages zu einer ganz normalen Arbeitszeit, können durchschnittlich rund 120 Euro verlangt werden. Hierbei kommt es darauf an, ob es sich ein seriöses oder unseriöses Unternehmen handelt, nicht selten werden hier utopische Preise in Rechnung gestellt, die ihres gleichen suchen.

Unterschiedliche Schlüsselarten, verursachen unterschiedliche Kosten

Falls ein Zweitschlüssel angeschafft werden soll, kann der Verbraucher mit unterschiedlichen Kosten rechnen. Ein normaler Wohnungsschlüssel verursacht hierbei die geringsten Kosten. Im Übrigen darf ein Wohnungseigentümer so viele Schlüssel nachmachen lassen, wie er möchte. Bei Mietern gestaltet sich die Lage schon etwas schwieriger, denn nicht nur der Eigentümer muss informiert werden, es müssen bei einem eventuellen Auszug auch sämtliche Schlüssel abgegeben werden. Die Kosten hierfür liegen bei rund 10 Euro pro Schlüssel.

Anders sieht es bei einem Hausschlüssel aus, denn hierzu muss die Erlaubnis vom Vermieter eingeholt werden. Eine schriftliche Bestätigung ist hilfreich und kann zu einem späteren Zeitpunkt, nicht zu Komplikationen führen. Weiterhin kommt noch ein wesentliches Problem dazu, denn nicht jeder Schlosser ist in der Lage, solch einen Schlüssel zu fertigen. Ein spezieller Schlüssel – Rohling ist erforderlich und die Anfertigung ist deutlich aufwendiger und daher auch kostenintensiver.

Die Preise hierfür betragen etwa 20 Euro pro Schlüssel, es gibt jedoch auch Anfertigungen, wo mit bis zu 100 Euro gerechnet werden muss. Sollte der Vermieter das Nachmachen bewilligen, kann er eventuell einen passenden Schlosser oder Schlüsseldienst vermitteln.

Vorsicht!
In Punkto Schlüssel verstehen manche Vermieter keinen Spaß. Es kann durchaus sein, dass auch ein Zweitschlüssel keinen Vorteil bringt, denn in der Regel wird der Eigentümer darauf bestehen, dass gesamte Schloss zu erneuern. Die Kosten dafür, können dem Mieter angelastet werden. Also, immer gut auf die Schlüssel aufpassen!!!

Für Gegenstände, die zu einem Privatbesitz gehören, hierunter fallen beispielsweise Fahrräder, Safes oder Autos, ist selbstverständlich keine Erlaubnis einzuholen. Allerdings variieren die Kosten stark, ein Autoschlüssel, mit einem Erkennungscode, kann unter Umständen bis zu 100 Euro kosten. Der ist auch nur vom Hersteller anzufertigen, da eine besondere Codenummer existiert. Bartschlüssel sind aufgrund der simplen Bauweise leichter nachzumachen und kostengünstiger.

Große Schwierigkeit – Schließanlagen

Anders gestaltet sich die Sachlage, wenn es sich um einen Schlüssel einer Schließanlage handelt. Mittlerweile sind sie in Bürogebäuden, aber auch in Privathäusern keine Seltenheit mehr. Die Schlüssel haben den Vorteil, dass mit ihnen gleich mehrere unterschiedliche Schlösser geöffnet werden können.

In der Regel handelt es sich hierbei um die Haus -, die Büro – oder Wohnungstür und zeitweise sind auch Kellertüren involviert. Ist ein Schlüssel verloren gegangen, muss die gesamte Schließanlage erneuert werden. Das ist mit erheblichen Kosten verbunden, denn schon die Gefahr von einem Einbruch ist ansonsten besonders groß und muss definitiv ausgeschlossen werden.

Kleine Hilfen um Kosten zu vermeiden

Um einen Schaden und die damit verbundenen Kosten möglichst gering zu halten, können Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Hierzu gehören unter anderem:

  • Sämtliche Schlüssel kopieren und an einem sicheren Ort aufbewahren, der natürlich im Notfall schnell zugänglich sein muss. Hierbei nicht nur an Haus – und Wohnungsschlüssel denken, sondern gegebenenfalls auch an Schränke oder verschließbare Kisten. Alle Schlösser, die ausgetauscht werden müssten, verursachen unnötige Kosten
  • Hilfreich ist eine Liste, mit Schlüsselnummern oder Codes. Die sind im Fall der Fälle schnell zur Hand und ein Schlüssel kann nachgemacht werden
  • Bedingungen der Haftpflicht Versicherungs – Police überprüfen. Ist keine Schlüsselversicherung vorhanden, sollte eine nachträglich abgeschlossen werden. Die Versicherung kommt im Schadenfall für Schlüsseldienste und Ersatzschlüssel auf

Des Weiteren sollte ein fester Platz für sämtliche Schlüssel gesucht werden. Diese dort immer aufbewahren, dann fällt ein Verlust schneller auf.

Tipp:
Einige haben es sich angewöhnt, ihre Schlüssel säuberlich zu beschriften. Davon sollte abgesehen werden, besser ist es, über Farben und Formen zu kodieren, dann gibt der Schlüssel keinen Aufschluss über den Verwendungszweck. Bei einem Diebstahl kann das äußerst hilfreich sein.

Schlüsselverlust – zahlt eine gute Haftpflichtversicherung?

Handelt es sich um einen Schlüssel Verlust, kann das schnell einem Menschen, die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Diejenigen, die über eine gute Haftpflichtversicherung verfügen, können sich dagegen entspannt zurücklehnen. Kosten für das Auswechseln von Schlössern und Schlüsseln werden in der Regel von ihnen übernommen.

Hinweis:
Handelt es sich bei einem Verlust, um einen Schlüssel für ein Wohn – oder Bürogebäude mit einer Schließanlage, ist es keine Ausnahme, dass schnell Beträge von mehreren tausend Euro zusammenkommen. Aus der Portokasse sind diese schlecht zu bezahlen. Eine Versicherung, die einen Schlüsselverlust mit einschließt, ist daher dringend anzuraten.

Eine leistungsstarke Haftpflicht – Versicherung übernimmt nicht nur Kosten für einen Neueinbau, samt dazu gehörenden Schlüssel, sondern auch ein Notschloss. Mitversichert werden können zudem, Codekarten oder Generalschlüssel. Einem Unternehmen, kann durch einen Verlust, ein hoher Schaden entstehen, wofür der Mitarbeiter verantwortlich gemacht werden kann. Folglich hat er nicht nur die neue Schließanlage zu bezahlen, sondern auch eventuelle Einbruchschäden – und Verluste, die dadurch bedingt entstehen.

Bei Selbstständigen, kann die Berufshaftpflichtversicherung einspringen. Verliert zum Beispiel ein Mitarbeiter einen Schlüssel, wird sie für alle anfallenden Kosten aufkommen.

Schlüssel verloren – sofort melden

Gerade eben war er noch da, jetzt ist er nicht aufzufinden. Ein Schlüsselverlust geht schnell und ist mit großen und vor allem, teuren Kosten verbunden. Hinzu kommt noch, um welche Art von Schlüssel es sich gehandelt hat, denn bei kompletten Schließanlagen, ist der Schaden immens hoch.

Ist der Hausschlüssel abhandengekommen, wird in der Regel, ein Schlüsseldienst informiert. Bei einem Autoschlüssel sieht die Sachlage ganz anders aus. Hier spielt es eine Rolle, ob er verloren gegangen ist oder gestohlen wurde.

Zwei Dinge sind im Zweifelsfall zu erledigen, zum einen sollte sofort die Polizei informiert werden und danach die zuständige Versicherung. Diese springt ein, wenn nicht „grob fahrlässig“ gehandelt wurde. Heißt: wenn der Schlüssel nicht auf dem Autositz lag oder er aus einer Tasche entwendet wurde, die für jeden zugänglich war. Folge hiervon könnte sein, dass eine Versicherung einen Schadenausgleich verweigert oder nur einen Teil der Kosten trägt.

Es kann auch sein, dass die Versicherung verlangt, dass der Eigentümer des Wagens, auf eigene Rechnung ein neues Schloss einbauen lässt. Das ist mit erheblichen Kosten verbunden, denn moderne Wagen verfügen über Funkschlüssel. Der Weg führt nur über eine Werkstatt, die den bisherigen Code der Wegfahrsperre löscht und einen Ersatz bestellt.

Fahrzeugbrief und Personalausweis müssen als Legitimation vorgelegt werden und es kann zudem bis zu eine Woche dauern, bis der neue Schlüssel verfügbar ist. Hiermit ist es noch nicht getan, der neue Schlüssel muss an das Auto angepasst werden und auch der Zweitschlüssel wird umprogrammiert. Daneben kann es vorkommen, dass auch die Wegfahrsperre involviert ist.

All das verursacht Kosten, die über 100 Euro, weit hinausgehen. Das gesamte Prozedere kostet je nach Fahrzeugtyp zwischen 270 und 400 Euro. Diese Beträge muss der Fahrzeughalter auf jeden Fall aus eigener Tasche bezahlen, denn auch gute Haftpflichtversicherungen werden sich hierbei sperren.

Erste Regel – Ruhe bewahren

Im Sekundentakt gehen in Deutschland Schlüssel verloren. Das ist tragisch, in vielen Fällen aber nicht zu ändern. Der Betroffene sollte auf jeden Fall, einen kühlen Kopf bewahren und folgende Dinge beachten.

Zuerst sollte eine Suche erfolgen, ob er verloren oder einfach nur verlegt wurde. Ist er nicht aufzufinden, sind bei einem Mehrfamilienhaus der Vermieter zu informieren, danach gegebenenfalls die Polizei. Bei einem Autoschlüssel sollte die Polizei sofort ins Boot geholt werden, denn ein Diebstahl ist nicht auszuschließen.

Vor allem, sollten alle Schlösser ausgetauscht werden auch, wenn ein Ersatzschlüssel vorhanden ist. Das dient der eigenen Sicherheit, aber welche Kosten sind zu erwarten? Es gibt spezielle Richtwerte, je nachdem, wo ein neues Schloss erworben wird. Auf dem Flohmarkt gibt es relativ günstige Ware, hier ist mit Kosten von etwa 7 Euro zu rechnen.

In Baumärkten gibt es eine größere Auswahl, die Preise liegen dort zwischen 10 und 20 Euro. Soll es ein hochwertige Produkt sein, etwa ein auf bruchsicheres Schloss, können die Kosten circa 60 bis 90 Euro betragen. Die Schlösser versprechen jedoch eine größere Sicherheit und sind in der Regel, Markenzylinder.

Natürlich kann auch ein Schlüsseldienst mit der Arbeit betraut werden, was sich allerdings nicht als ganz billig herausstellt. Berechnet werden nicht nur der Austausch des Schlosses, sondern auch Anfahrtskosten, die je nach Tageszeit oder am Wochenende und an Feiertagen stark variieren. Durchschnittlich kann mit einem Preis nicht unter 150 Euro gerechnet werden.

Zudem finden sich diverse schwarze Schafe unter den Schlüsseldiensten, die Wucherpreise verlangen. Ein Fachbetrieb ist die bessere Alternative, dass in den Gelben Seiten zu finden ist. Hierbei sollte es, wenn möglich, im besten Fall eine ortsansässige Firma sein, wo zum einen die Anfahrtskosten geringer sind und zum anderen, kann sich jeder ein telefonisches Angebot einholen. Ein Nutzer sollte immer versuchen, einen Festpreis auszuhandeln.

Die Kosten von einem ortsansässigen und seriösen Schlüsseldienst können so nachvollzogen werden:

Anfahrt: 40 Euro
Schloss austauschen: 100 Euro
Hochwertiger Schließzylinder: 85 Euro

Ergibt dann eine Gesamtsumme von 225 Euro.

Um Kosten einzusparen, kann ein versierter Heimwerker, die Arbeit auch selber erledigen. Dabei kann Geld gespart und ein großer Aufwand muss auch nicht betrieben werden.

Tipp:
Wer sich den Austausch nicht selber zutraut, sollte nicht den erstbesten Schlüsseldienst wählen. Auf der Website der örtlichen Handwerkskammer, stehen genügend Namen und Telefonnummern zur Verfügung.

Für Mieter, kann es teuer werden

Unter Umständen müssen Mieter, den Austausch von einem neuen Schloss selber zahlen, wenn diese nicht nachweisen können, dass keine „grobe Fahrlässigkeit“ begangen wurde. Auf jeden Fall, muss der Vermieter sofort informiert werden, wenn der Verlust bekannt wird.

Das gilt natürlich auch für Dritte, die einen Schlüssel vom Mieter bekommen haben. Das ist zulässig, zum Beispiel bei längerer Abwesenheit des Mieters. Diese haben die gleiche Obhutspflicht, dürfen nicht fahrlässig mit dem Schlüssel umgehen und auch hier gilt, bei Verlust sofort den Vermieter verständigen.

Für jeden Mieter lohnt es sich aus Kostengründen, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Hierbei sollte speziell auf die Klausel geachtet werden, die den Verlust von einem Schlüssel einbindet.

Generalschlüssel Verlust – das wird teuer

Üblicherweise treten Versicherungen nicht ein, wenn es sich um einen Generalschlüssel handelt. Hier muss es eine spezielle Haftpflichtversicherung ein, die den Schaden gegebenenfalls übernimmt. Der Austausch einer Schließanlage, etwa bei einem Bürogebäude, einem Mehrfamilienhaus oder einer Schule, kann schnell einmal den Betrag von 15.000 Euro überschreiten.

Eine Hausratversicherung wird auf keinen Fall eintreten, wenn der Schadensfall eingetreten ist. Auch ein Wohnungsschutzbrief ist keine Option, hier wird unter Umständen nur ein Schlüsseldienst bezahlt, allerdings werden die Kosten von neuen Schlössern nicht übernommen.

In der Police der Haftpflichtversicherung sollte zudem festgehalten werden, dass es sich nicht nur um den eigenen Schlüssel handeln könnte, sondern auch um den von Fremden, sprich einem Arbeitgeber. Bestehende Policen können dementsprechend aufgestockt werden. Der mehr zu zahlende Betrag liegt zwischen 10 bis 15 Euro.

Es kann schnell passieren und jedem geschehen. Der Verlust von einem Schlüssel ist auf jeden Fall ein Ärgernis. Der Abschluss einer entsprechenden Versicherung ist für diejenigen interessant, die Generalschlüssel oder die, von einer Schließanlage besitzen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass auch die Kosten bei Selbstverschuldung vom eigenen Schlüssel übernommen werden. Rechtliche Situationen, sollten in der Police, aber auch im Mietvertag festgehalten werden.

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