Schlüsseldienste – nicht in die Kostenfalle tappen
Wer kennt das nicht, ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und die Tür ist zugefallen. Der Schlüssel steckt von innen oder liegt irgendwo im Flur. Jetzt ist guter Rat teuer, denn irgendwie muss die Tür aufgehen. Es liegt nahe, sich an einen Schlüsseldienst zu wenden, wenn nicht ein Ersatzschlüssel beim Nachbarn deponiert wurde.
Dabei ist es nicht gerade einfach, einen seriösen Schlüsseldienst zu organisieren. Viele von ihnen nutzen Notsituationen schamlos aus und, verlangen nicht selten, Wucherpreise. Es gibt jedoch Ratschläge, damit der Verbraucher nicht in eine Kostenfalle tappt.
Inhalt
Augen auf, beim Schlüsseldienst – Sonst droht die Kostenfalle !
Immer wieder geraten die unseriösen Methoden der Schlüsseldienste in die Medien. Nicht selten werden unfaire Preise kassiert, die in keinster Weise zu der Dienstleistung stehen. Entweder eine Tür wird gewaltsam aufgebrochen, wobei das nicht relevant ist, denn sie ist ja nur zugefallen. Andere wiederum kassieren an Ort und Stelle ab, ohne eine aufgegliederte Rechnung zu schreiben. In manchen Fällen kann es sogar vorkommen, dass überhöhte Anfahrtskosten zu Buche schlagen.
Damit keiner einem Schlüsseldienst hilflos ausgeliefert ist, sollten folgende Ratschläge, Beachtung finden:
- Vorrausschauend denken.
Es ist einfach, sich schon vorab, einmal dem Thema Schlüsseldienst anzunehmen. In der Regel sind in der näheren Umgebung Schlüsseldienste ansässig, wo sich jeder, nach den Preisen erkundigen kann. Zudem sollten immer mehrere Dienste ins Handy eingegeben werden. Ist kein Smartphone oder Handy vorhanden, kann eine notierte Nummer auf einem Zettel unter der Fußmatte lagern.
- Keine 0900 oder AAA Nummer wählen
Im Telefonbuch oder dem Internet, tummeln sich viele schwarze Schafe. Diese versuchen durch Verwendung von 0900er Nummern oder mehreren As vor dem eigentlichen Firmennamen, sich an die obersten Stellen zu schummeln. Der Spitzenplatz wird natürlich in der Hilflosigkeit zuerst angewählt. 0900 Nummern bergen zusätzlich das Risiko, dass sie um einiges teurer sind, als eine normale Telefonnummer. Seriöse Schlüsseldienste haben eine normale Vorwahl und geben auch die Adresse an.
- Am Telefon Details abklären
Schon beim ersten Telefonat, sollte Auskunft darüber gegeben werden, dass es sich nur um eine zugefallene Tür handelt. Kommt ein anderes Problem hinzu, wie zum Beispiel, ein abgebrochener Schlüssel, kann auch dieses gleich dargelegt werden. Der Schlüsseldienst ist dann in der Lage, dass nötige Equipment gleich mitzubringen. Weitere Auskünfte sollten über den Stundensatz, als auch über eventuelle Anfahrtskosten eingeholt werden.
- Festpreis aushandeln lohnt sich
Am besten ist natürlich, einen Festpreis auszuhandeln. Damit gibt es keine bösen Überraschungen und der Schlüsseldienst kann keine unangemessenen Forderungen stellen. Leider weigern sich die meisten einen solchen Preis zu erstellen, dann sollte ein Kunde die Möglichkeit nutzen, sich nach einem anderen Dienst umzusehen.
- Preise schon kennen
Sind die Preise bekannt, kann dieses gleich beim Telefonat mit einfließen. Da es sich um eine einfache Türöffnung handelt, können nur wenige Sekunden zur Öffnung veranschlagt werden. Diese Arbeit darf nicht mehr, als zwischen 75 und 150 Euro kosten. An – und Abfahrt, sind im Preis natürlich schon inbegriffen.
In der Nacht, an Sonn – und Feiertagen, ist ein Aufschlag völlig legal. Dieser sollte nur mindestens 50 Euro betragen, handelt es sich um einen Aufschlag von einhundert Prozent oder mehr, ist das unzulässig und braucht vom Verbraucher nicht gezahlt zu werden.
- Seriösen Schlüsseldienst erkennen
Es ist relativ einfach zu erkennen, ob es sich um einen seriösen Schlüsseldienst handelt. Punkt eins hierbei ist, es braucht nur ein Handwerker zu erscheinen, um eine ins Schloss gefallen Tür zu öffnen. Wird gleich zwei Mann hoch angerückt, wird sich das auf die Kosten auswirken. Punkt zwei ist fast noch wichtiger, denn der Schlüsseldienst muss sich erkundigen, ob die Identität auch stimmt. So kann sichergestellt werden, ob es sich tatsächlich, um den Wohnungseigentümer handelt und nicht eine unbefugte Person, in die Räumlichkeiten möchte.
- Keine Blankoformulare unterschreiben
Auch, wenn der Herr vom Schlüsseldienst noch so freundlich ist, auf gar keinen Fall dürfen Blankoformulare unterschrieben werden. Soll der Auftraggeber, einen Arbeitsauftrag oder sonstige Nachweise der Arbeit unterschreiben, muss er im Vorfeld alles genau unter die Lupe nehmen. Aufmerksamkeit und keine Eile sind oberstes Gebot.
- Detaillierte Rechnung anfordern
Jeder Verbraucher, der einen Kundendienst in Anspruch nimmt, hat ein Anrecht, auf eine genaue Aufstellung dessen, was er bezahlen soll. Auf der Rechnung wiederum muss alles aufgeführt und in einzelnen Posten berechnet sein. Dieses betrifft beispielsweise, die genaue Arbeitszeit, den Stundenlohn, Materialkosten und Anfahrtsgebühren. Auf keinen Fall, sollte der entsprechende Betrag an der Haustür ausgezahlt oder sogar mit dem Monteur zum Geldautomaten gefahren werden.
- Bearbeitungs – oder Buchungsgebühr nicht zahlen
Unseriöse Schlüsseldienste berechnen gern einmal Bearbeitungs – oder Buchungsgebühren, wenn sich geweigert wird, an der Haustür zu bezahlen. Ein Urteil des Landgerichts Bremen besagt (AZ.: 10725/96), dass diese Zahlungsweise nicht legitim ist und als unzulässig erklärt wird. Ähnliche Aufschläge, wie zum Beispiel, Bereitstellungszuschläge oder Spezialwerkzeugkosten, fallen ebenfalls unter dieses Urteil.
- Arbeit überwachen
Wer sich ausgesperrt hat, sollte die Arbeit des Handwerkers mit Argusaugen überwachen. Nicht selten kommt es vor, dass Schlösser gewaltsam geöffnet werden. Das hat natürlich zur Folge, dass das Schloss Schaden nimmt und ein anderes eingebaut werden muss. Das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Ist eine Tür also nur ins Schloss gefallen, bekommt sie ein Fachmann binnen weniger Sekunden auf und kann das ohne Gewalt anzuwenden, erledigen.
- Im Zweifelsfall Polizei rufen
Weiterhin sind es keine Einzelfälle, wenn der Auftraggeber sich von einem Mitarbeiter des Schlüsseldienstes genötigt fühlt. Gründe sind fast immer, die Barzahlung an der Haustür. Es sollte auf keinen Fall nie unter Druck eine Zahlung geleistet werden, wenn dem so ist, dann nicht zögern und die Polizei oder einen Nachbarn zu Hilfe holen. Monteure, die sich nicht scheuen, eine Nötigung zu begehen, machen sich nach dem Gesetz strafbar.
Was darf ein Schlüsseldienst berechnen?
Mittlerweile, gibt es eine ganze Menge an Urteilen, gegenüber deutschen Schlüsseldiensten. Gegen zu hohe Preise sollte sich ein Wohnungseigentümer immer wehren. Auskunft gibt ebenfalls der Bundesverband Metall, wobei eine Türöffnung, in der Zeit zwischen 8 und 18 Uhr, nicht mehr als 75 Euro kosten sollte. Hinzu kann eine Anfahrtspauschale von 36 Euro kommen. Insgesamt ist also von einem Betrag nicht über 111 Euro auszugehen.
Sind Materialkosten notwendig, wenn es sich um ein defektes Schloss handelt, muss die Rechnung entsprechend höher ausfallen. Ein neuer Schließzylinder, darf nach Empfehlung vom Bundesverband Metall, mit rund 36 Euro berechnet werden.
Hat sich jemand aus Versehen aus seiner Wohnung ausgesperrt, bleibt in vielen Fällen nur der Schlüsseldienst als Lösung übrig. Manche dieser Firmen nutzen die Notlage aber skrupellos aus und verlangen horrende Zahlungen von den Kunden. Akzeptiert werden müssen überhöhte Rechnungen nicht, denn es gibt die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Die typische Situation
Die Tür fällt zu und der Schlüssel steckt. Ein Zweitschlüssel ist weder beim Nachbarn, noch bei Freunden deponiert. Was bleibt anderes übrig, als der Anruf bei einem Schlüsseldienst? In der Regel wird ein Dienst gewählt, der sich in der Nähe befindet. Zum einen geht es dann schneller, zum anderen sind die Anfahrtskosten minimal oder nicht vorhanden.
Leider dauert es dann doch länger, denn der Wohnungseigentümer muss tatsächlich 60 Minuten warten. Obwohl im Telefonbuch eine nahe Adresse steht, muss der Monteur eine lange Anfahrtszeit berechnen, da dieser sich am anderen Ende der Stadt befand. Nach Begutachtung der Tür, stellt dieser fest, sie ist nicht ohne Gewalteinwirkung zu öffnen. Der Hilfesuchende willigt ein, um schnell wieder in die Wohnung zu kommen. Ein neuer Zylinder wird eingebaut und die Rechnung ist dementsprechend hoch. Begründung: Lange Anfahrtszeit und neues Schloss. Mehrere hundert Euro sind das Resultat, in Einzelfällen sogar tausend Euro.
Ein grober Richtwert besagt jedoch, unter der Woche, mit einer Arbeitszeit von rund 15 Minuten, darf ein Schlüsseldienst einen Betrag, von nicht mehr, als circa 150 Euro verlangen. Findet die Türöffnung am Wochenende oder einem Feiertag statt, kann er eine Rechnung von ca. 200 Brutto verlangen. Im Vorfeld sollte versucht werden, einen Festbetrag zu vereinbaren, der dann nicht höher als 250 Euro sein sollte.
Bei unseriösen Schlüsseldiensten scheint es keine Obergrenze zu geben, denn in vielen Fällen, sollen Summen gezahlt werden, die fern von Gut und Böse liegen. Diese Beträge müssen nicht bezahlt werden, bei Mahnung bleibt der Gang zu einem Rechtsanwalt oder dem Verbraucherschutz.
Welchen Betrag darf ein Schlüsseldienst verlangen?
Schlüsseldienste haben in der Zwischenzeit den Ruf, überhöhte Rechnungen auszustellen. Was darf das Türöffnen aber kosten? Wann sollte die Polizei eingeschaltet werden? Das sind mittlerweile Fragen, die fast an der Tagesordnung sind, denn genügend schwarze Schafe tummeln sich in dieser Branche.
Zahlungen sollten nie an der Haustür erfolgen, erscheint die Summe zu hoch, kann eine Anzahlung geleistet werden, braucht aber nicht. Verbraucherschützer raten an, eine Rechnung zu verlangen, wobei jeder Posten einzeln aufgeführt wird, um die Kosten besser nachvollziehen zu können. Kosten und Zeitaufwand müssen geprüft und gegebenenfalls beanstandet werden.
Natürlich darf ein Schlüsseldienst Anfahrt und Leistung berechnen, aber bitte, seriös. Aufschläge für Nacht – und Wochenendeinsätze sind legitim, ein Sofortzuschlag allerdings nicht. Erst recht nicht, wenn Werbung mit „ in ständiger Bereitschaft“ gemacht wird. Eine Rechnung darf also nicht höher als 150 Euro ausfallen, denn alles was darüber hinausgeht, ist sittenwidrig und braucht ein Kunde nicht zu zahlen.
Schon beim Hilferuf per Telefon, sollte nach der Adresse des Schlüsseldienstes gefragt werden. Hierbei kommt es nicht darauf an, wo sich der Handwerker momentan befindet, denn die Anfahrtskosten gelten nur vom ursprünglichen Standort der Firma.
Der Schlüsseldienst sollte im Vorfeld, Zeugen sind hilfreich, mit der Öffnung der Tür beauftragt werden. Das erspart später den Ärger um einen neuen Zylinder. Zudem kann ein Kunde verhandeln, ob ein Festpreis angemessen wäre. Unterschriften auf Blankoformulare vermeiden, zudem muss sich alles Schriftliche sorgfältig durchgelesen werden. Unerwünschte Passagen darf ein Kunde streichen.
Hinweis:
Eine Rechnung kann nur dann beanstandet werden, wenn sie nicht unterschrieben ist. Kostenpunkte vor Unterschrift genauestens prüfen. Sofortzuschläge und ähnliches dürfen nicht auftauchen.
Schlüsseldienst mit Bedacht auswählen
Schon beim Blick ins Telefonbuch oder den Gelben Seiten gibt es Warnzeichen, ob es sich um einen seriösen Schlüsseldienst handelt oder eher nicht. Um sich möglichst weit oben auflisten zu lassen, nutzen manche von ihnen große As oder teure 0900er – Nummern.
Zudem kann es möglich sein, an ein Callcenter zu gelangen, die eingehende Aufträge lediglich weiterleiten. Dieses wiederum ist mit hohen Anfahrtskosten verbunden. Vorsorglich sollte immer ein Schlüsseldienst in näherer Umgebung gewählt werden. Der Kunde sollte sich auch auf keinen Fall wegschicken lassen, damit die Arbeit nicht überwacht werden kann. Einem Monteur ist es so möglich, das Schloss zu manipulieren, um dann festzustellen, dass ein Neues eingebaut werden muss. Der Kunde sollte sich weiterhin, nicht unter Druck setzen lassen und die Summe sofort bezahlen. Immer auf eine Rechnung bestehen, die dann in aller Ruhe geprüft werden kann.
Tipps zum Umgang mit Schlüsseldiensten
- Einen Ersatzschlüssel bei Freunden oder dem Nachbarn deponieren, dann ist ein Schlüsseldienst gar nicht nötig.
- Einen ortsansässigen Schlüsseldienst in der Nähe suchen
- Handelt es sich um einen Notfall (Kinder in der Wohnung, Essen auf dem Herd) Feuerwehr rufen, Einsatz kostet dann nichts
- Wenn ein Schlüsseldienst nötig ist, am Telefon gleich anfallende Kosten absprechen und gezielt nach einer Türöffnung fragen. Telefonat am besten in Gegenwart eines Zeugen führen.
- Bei der eigentlichen Türöffnung anwesend bleiben.
- Keine zusätzlichen Leistungen beantragen, wie zum Beispiel, der Einbau von einem neuen Schloss. Wenn möglich, einen Festpreis ausmachen.
- Keine ungeprüften Auftragsformulare unterschreiben, unerwünschte Passagen darf ein Kunde streichen.
- Auf eine detaillierte Rechnung bestehen, die alle Positionen beinhalten muss. Lose Quittungen erst gar nicht akzeptieren.
- Vor Ort maximal eine Anzahlung leisten. Auf keinen Fall mit dem Dienstleister zu einem Geldautomaten gehen.
- Diejenigen, die sich unter Druck oder bedroht fühlen, sollten die Polizei einschalten.
- Ist eine überhöhte Rechnung schon bezahlt worden, Verbraucherschutz oder Anwalt einschalten.
Schlüsseldienste – die teuren Retter in der Not
Eine Notsituation kann schneller eintreten, als mancher glaubt. Die Haustür fällt zu und der Schlüssel liegt natürlich drinnen. Aber Achtung, nicht jeder Schlüsseldienst stellt sich als seriös heraus, denn manche von ihnen verlangen astronomisch hohe Preise.
Um eine Notlage nicht auszunutzen, verlangt ein seriöser Schlüsseldienst an einem ganz normalen Werktag am Tag zwischen 75 und 100 Euro. In der Nacht dürfen es 130 bis 150 Euro sein. Es ist sinnvoll, den Notstand zu proben und mehrere Schlüsseldienste nach den Kosten zu fragen. Bei horrenden Preisen, braucht eine Rechnung nicht bezahlt werden.
Hinweis:
Im Zweifelsfall, kann ein Fachmann eine Tür, die nur ins Schloss gefallen ist, binnen 10 bis 30 Sekunden öffnen. Eine astronomische Summe muss ein Kunde dafür nicht zahlen. Es ist immer darauf zu achten, dass eine Tür nicht gewaltsam geöffnet wird. Nicht auf mögliche neue Trends hereinfallen, denn gern verkaufen unseriöse Schlüsseldienste, neuerdings gleich gern neue Einbruchsmeldeanlagen.
Der Verbraucher wird angehalten, nur sachgemäß ausgeführte Leistungen zu akzeptieren und zu entlohnen. Für eine ins Schloss gefallen Tür, ist weder ein zweiter Monteur, noch Spezialwerkzeug nötig. Sollte es sich um einen Notfall zu nicht gewöhnlichen Arbeitszeiten handeln, muss der Kunde einen Nacht – oder Feiertags Zuschlag von 25 bis 100 Prozent in Kauf nehmen.
Um nicht auf einen dubiösen Schlüsseldienst – Mitarbeiter hereinzufallen, gibt es die Möglichkeit, dass dieser sich vor Beginn der Arbeit legitimiert. Auf der Rechnung sollten immer die genaue Anschrift und die Telefonnummer der Firma vermerkt sein.