Abnehmen mit Light Produkten: Sind sie gesund? Info-Tabelle, Vor- und Nachteile

Diät_IconDer Handel bietet eine Reihe von Light- Produkten und es werden immer mehr. Dabei ist es egal, ob es sich um Getränke, Eis, Wurst oder Süßigkeiten handelt. Light- Produkte gibt es wie Sand am Meer, aber versprechen sie eigentlich auch, was sich auf der Packung so toll liest?

In erster Linie sollen die Lebensmittel Kalorien einsparen. Das wäre gut, denn manche Personen greifen bewusst zu den Lebensmitteln, um Abzunehmen oder nicht an Gewicht zuzulegen. Neuerdings mehren sich jedoch die negativen Mitteilungen, dass Light- Produkte alles sind, nur nicht gesund.

Light-Produkte – ein Irrtum?

Der Speck muss weg, denken sich viele gerade, denn die Bikini- Saison steht bevor. Der kritische Blick in den Spiegel verrät, dass sich hier und dort einige Pfunde dazu geschmuggelt haben. Fett ist der ungesunde Dickmacher und wird von nun an, aus dem Speiseplan verbannt.

Die kollektive Angst vor Kalorien ist der ideale Nährboden für die Low- Fat- Industrie. Pommes, Kartoffelchips und Co. werden von unguten Nährstoffen einfach befreit. Jetzt locken die Verpackungen mit Aufdrucken wie zum Beispiel, light, Zero oder besonders leicht. Zu keiner Zeit war der „Boom“ dieser Nahrungsmittel so groß, wie heutzutage.

Leider übersehen viele bei diesem Faktor, dass Fett zwangsläufig zum Leben dazu gehört und einen wichtigen Bestandteil der Nahrungsaufnahme darstellt. Fett ist nicht nur eine Energiereserve, sondern es erfüllt sogar lebenswichtige Funktionen im Körper. Natürlich gibt es bei diesem Thema ungesunde und gesunde Fette. Besonders schädigend sind die gesättigten Fette, die in Milchprodukten und rotem Fleisch zu finden sind. Sie können im schlimmsten Fall die Gefahr eines Herzinfarkts begünstigen oder eine Gefäßverkalkung hervorrufen.

Ungesättigte Fettsäuren sind zum Überleben wichtig

Während gesättigte Fette und Trans- Fettsäuren dem menschlichen Körper übel mitspielen können, wirken sich ungesättigte Fettsäuren wie Omega- 3- und Omega- 6- Fettsäuren günstig aus. Diejenigen, die das richtige Verhältnis beachten, können beispielsweise Entzündungen lindern und verringern die Gefahr an einer Diabetes zu erkranken.

Gerade die Light- Getränke haben es in sich, denn sie können nicht nur eine Diabetes hervorrufen, sondern auch zur Gewichtszunahme führen. Die Getränke weisen zwar weniger Kalorien auf, haben aber künstliche Süßstoffe, die gar nicht im Blutkreislauf ankommen. Das kann wiederrum zu einer wahren Kalorienfalle führen, denn der Konsument spart Kalorien beim Trinken ein, isst dafür aber deutlich mehr. Dieser Effekt wurde bisher nur in Tierversuchen bestätigt.

Manche Experten bezichtigen Light- Produkte sogar als eine Diät Lüge schlechthin. Die Bezeichnungen suggerieren dem Verbraucher, dass er alles essen und trinken kann und dabei sogar noch abnimmt. Das Manko liegt darin, dass die Produkte weniger Kalorien aufweisen, jedoch nicht sattmachen, sodass sich der Hunger schneller wieder einstellt.

Tipp:

Es ist keine Frage, dass fettarme Produkte schmecken und sie beinhalten natürlich auch weniger Fett. Die Kalorienmenge allerdings bleibt immer gleich. Der Verbraucher sollte beim Einkaufen immer genau auf die Liste der angegebenen Inhaltsstoffe schauen, um sich zu informieren, welche Kalorienmenge im Lebensmittel steckt. Dabei wird er oft merken, dass das so vermeintliche Light- Produkt ziemlich viel Energie liefert. Die Lightversion von Kartoffelchips hat immerhin noch satte 500 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Light- Produkte die dick machen

Fett ist ein Geschmacksträger und wird bei Light- Produkten häufig durch Kohlehydrate ersetzt. Es gibt im Handel Lebensmittel, die nicht unbedingt zur Gesundheit beitragen und deswegen möglichst gemieden werden sollten.

Gluten freie Backwaren: Nicht gesünder, als Gluten haltige Backwaren. Es fehlen Nährstoffe bei einem erhöhten glykämischen Index. Sättigen weniger.
Müsliriegel: enthalten bis zu 40 Prozent mehr Zucker, als Schokoriegel. Zu viele Kohlenhydrate, die dick machen.
Diät- Limonaden: Sind oft mit Aspartam gesüßt. Bis zu zweihundert Mal süßer, als Zucker.
Fettfreie Produkte: Enthalten oft mehr Zucker. Fett wird entzogen und durch Zucker ersetzt.
Margarine: Viele enthalten Transfette. Diese senken gutes Cholesterin (HDL) und erhöhen schlechtes (LDL). Besser sind unraffinierte Öle und Butter. Wenn Margarine, dann ungehärtete Pflanzenmargarine.

Abnehmen mit Light- Produkten

Wo light drauf steht, ist weniger drin. Das kann entweder Fett sein oder Zucker. Light- Produkte müssen mindestens 30 Prozent weniger Kalorien haben, als klassische Varianten. Manchmal ist es ziemlich verwirrend, denn Hersteller nutzen zu weilen andere Bezeichnungen und jede hat eine andere Bedeutung.

Zum besseren Verständnis hier die gängigsten Bezeichnungen

  • Energiearm: feste Lebensmittel (Wurst, Käse usw.), dürfen nicht mehr als 40 kcal pro 100 Gramm beinhalten. Flüssige Lebensmittel (Milch, Joghurt) nicht mehr, als 20 kcal pro 100 Milliliter. Bei Tafelsüßen gilt der Grenzwert von 4 kcal Portionen, die der süßenden Wirkung von rund einem Teelöffel entsprechen.
  • Energiereduziert: Brennwert wurde um mindestens 30 Prozent reduziert.
  • Energiefrei: feste Lebensmittel, als auch Flüssigkeiten dürfen nicht mehr, als 4 kcal pro 100 Milliliter aufweisen.
  • Fettarm: feste Lebensmittel weniger als 3 Gramm Fett pro 100 Gramm. Flüssigkeiten weniger, als 1,5 Gramm Fett pro 100 Milliliter und teilentrahmte Milch weniger, als 1,8 Gramm Fett pro 100 Milliliter.
  • Fettfrei/ bzw. ohne Fett: nicht mehr als 0,5 Fett pro 100 Gramm oder 100 Milliliter
  • Leicht/ Light: müssen dieselben Bedingungen aufweisen, wie die Angabe „reduziert“.
  • Zuckerarm: feste Lebensmittel nicht mehr, als 5 Gramm Zucker bei 100 Gramm, Flüssigkeiten nicht mehr, als 2,5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter.
  • Zuckerfrei: nicht mehr als 0,5 Gramm Zucker auf 100 Gramm bzw. 100 Milliliter.
  • ohne Zuckerzusatz: keine zugesetzten Frucht-, Trauben-, Malz- oder Milchzucker. Enthält das Lebensmittel natürlichen Zucker, muss auf der Verpackung der Zusatz „ enthält von Natur aus Zucker“ vermerkt sein.

Der Kauf von Lebensmitteln sollte bewusst vonstattengehen. Verbraucher sollten sich an Nährwertkennzeichnung halten und unterschiedliche Produkte mit einander vergleichen. Oftmals ist es der Fall, dass ein herkömmliches Produkt von Natur aus weniger Kalorien aufweist, als ein Light- Produkt derselben Produktgruppe.

Light hat Auswirkungen auf den Geschmack

Light-ProdukteFett ist ein wichtiger Geschmacksträger, durch den sich Aromen in Verbindung erst so richtig entfalten können. Um diesen Geschmack auszugleichen, setzen Hersteller oft auf Glutamat, Glycin, Chloriden. Laktate, Hefeextrakte und Aromen und helfen damit nach. Einige dieser Stoffe können allerdings Erkrankungen auslösen, wie beispielsweise:

  • Kopfschmerzen
  • Durchfall
  • vermehrte Produktion der Harnsäure
  • allergische Reaktionen

Light- Produkte halten also nicht immer, was sie versprechen. Als gesünder können sie nicht bezeichnet werden und zur Gewichtsreduktion taugen sie ebenfalls nicht viel. Oft entsteht sogar ein Umkehreffekt, denn da die Produkte nicht richtig sättigen, wird öfter zugegriffen.

Hinweis:

Es ist immer besser die normale Version des bestimmten Nahrungsmittels zu wählen, dafür aber die Portion zu verringern. In Ausnahmefällen dürfen es ruhig einmal richtige Kalorienbomben sein, dann dafür aber ausgiebig essen.

Künstliche Süßstoffe sind eine kalorienfreie Alternative zu Honig oder Zucker. Bei der gesundheitlichen Bewertung der zugelassenen Stoffe werden jeweils tägliche Aufnahmemengen empfohlen. Süßstoffe sind zum Backen oder zum Nachsüßen ideal, sollten jedoch die Tagesmenge nicht überschreiten.

Zum Abnehmen konventionelle Nahrungsmittel nutzen

Light- Produkte sind Nahrungsmittel, die im Vergleich zu der konventionellen Variante, weniger Zucker, Fett, Salz, Alkohol und/ oder Kalorien pro Portion aufweisen. Was genau die unterschiedlichen Bezeichnungen bedeuteten, wurde in der oben aufgeführten Tabelle schon erwähnt. Diejenigen, die sich über dieses Thema noch genauer informieren möchten, bekommen einen ausführlichen Überblick in der Health Claims- Verordnung der EU.

Verbraucher werden in vielen Fällen so getäuscht, als könnten Light- Produkte helfen, Gewicht zu reduzieren oder beizubehalten, ohne auf die geliebten Lebensmittel wie Chips oder Lieblingsgetränke verzichten zu müssen. In manchen Fällen ist das wirklich so.

Übergewichtige können tatsächlich Pfunde verlieren, wenn sie auf Light- Produkte umstellen. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn sie ihre gesamte Ernährung auf fettreduziert umstellen und das längerfristig.

 

Nach Meinung von Ernährungsexperten eignet sich besonders Light- Käse. Dieser enthält häufig mehr Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalzium. Allerdings müssen Verbraucher Abstriche im Geschmack und bei der Konsistenz machen. Auch bei Wurstwaren gibt es durchaus positive Eigenschaften, aber nur in geringen Maßen und auch nur dann, wenn fettarme Sorten wie Schinken oder Hähnchenwurst ausgewählt wird.

Hinweis:

Light- Produkte können eine zucker- und fettreduzierte Ernährung und sogar eine Gewichtsreduktion unterstützen, aber nur dann, wenn sie sinnvoll und dosiert in einen gesunden Ernährungsplan integriert werden. Allerdings sind die Produkte nicht dafür geeignet, wenn es um eine gesundheitsorientierte Ernährung gehen soll.

Light- Produkte zum Abnehmen weniger geeignet

Ob light oder fettarm, manche Produkte suggerieren dem Verbraucher eine gesündere und damit bessere Ernährung. Viele Personen, die Abnehmen möchten, tappen jetzt in diese Falle, denn das Gegenteil ist der Fall. Manche Lebensmittel bewirken nämlich genau das Gegenteil.

Durch die zugegebene Menge an Zucker, wird das Lebensmittel zu einer Kalorienfalle par Exzellenz. Gesetzlich gibt es dafür keine Hindernisse, denn rein rechtlich muss ein Light- Produkt entweder 30 Prozent weniger Fett, Zucker oder Kalorien enthalten, als ein vergleichbares Produkt.

Der Handel bietet allerdings auch Nahrungsmittel an, die tatsächlich kalorienreduziert sind. Statt dem herkömmlichen Zucker, enthalten sie Süßstoffe wie Aspartam, Cyclamat oder Saccharin. Diese Stoffe finden sich mittlerweile nicht mehr nur in Getränken, sondern auch vermehrt in Lebensmittel wie Gurken oder einer Reihe von Fertiggerichten.

Süßstoffe haben den Faktor, dass sie billiger und einfacher in der Verarbeitung sind. Einen guten Ruf haben diese Stoffe generell nicht, denn in der Schweinezucht werden sie als Mastmittel eingesetzt. Süßstoffe regen zudem den Appetit an und das Verlangen nach süßen Lebensmitteln steigt.

In der Hoffnung Gewicht zu verlieren, fördern Light- Produkte ein verkehrtes Essverhalten. Anstelle dieser Produkte sollten Verbraucher nicht nur ihren Lebensstil, sondern ihr Essverhalten langfristig umstellen.

Darum sind Light- Produkte nicht zu empfehlen

Schon seit Jahren sorgt die Lebensmittelindustrie mit diversen Light- Produkten gegen das ständig steigende Übergewicht der deutschen Bevölkerung anzugehen und verdient damit Unmengen an Geld. Zwischenzeitlich gibt es kaum noch ein Nahrungsmittel, welches nicht in einer Light- Version erhältlich ist. Immer wieder wandern Light- Produkte in den Einkaufskorb.

Das Ziel ist dem Verbraucher aufzuzeigen, dass er Kalorien einsparen kann, ohne auf seine Lieblingslebensmittel verzichten zu müssen. Doch in der Regel handelt es sich vielmehr um reine Mogelpackungen, als um ein Figur freundliches Produkt.

Vom Verbraucher wird der Kaloriengehalt der Produkte oft unterschätzt. Oft sind es Aussagen, wie fettreduziert, fettarm oder eben die Light- Variante, die ihn unsicher machen. Von der Industrie wird dabei bewusst verschwiegen, dass Fett nicht nur ein wertvoller Träger, sondern auch ein wichtiger Energieträger mit einer hohen Energiedichte ist.

Gesunde Fette sind jedoch nicht der Feind des Menschen, sondern eher ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.

Wer mit einem Light- Produkt Gewicht verlieren möchte, muss darauf achten, dass diesem Produkt nicht nur das Fett entzogen wurde, sondern es auch keinen Zucker enthält. Allerdings darf dann nicht mit viel Geschmack gerechnet werden und welcher Verbraucher möchte das schon?

Damit die Produkte also verkauft werden können, muss Geschmack dran und das auch noch günstig. In der Regel helfen künstliche Zusatzstoffe weiter, was nur in aufwendigen Produktionsschritten möglich ist.

Das Nahrungsmittel ist am Ende nicht nur künstlich aufgepimpt, sondern es ist auch deutlich kostenintensiver, als die herkömmliche Variante. Der Verbraucher zahlt so für sein Produkt mehr Geld, obwohl er weniger Nährstoffe bekommt.

Light- Produkte sättigen schlechter

Light- Produkte haben in der Regel zur Folge, dass der Nutzer deutlich mehr Nahrung zu sich nimmt, als er eigentlich möchte. Schließlich hofft er, bei dieser Variante einiges an Kalorien einzusparen. Es gibt Tatsachen, die nicht zu leugnen sind:

  • Light- Produkte schmecken nicht so gut
  • Produkte fallen in Tests regelmäßig durch
  • Light- Produkte sind nicht gesünder
  • Enthalten oftmals künstliche Zusatzstoffe

Diejenigen, die sich wirklich sinnvoll und gesund ernähren möchten, sollten auf jeden Fall lieber zu guten Vollkornprodukten greifen.

Light- Produkte richtig einsetzen

Es gibt allerdings Ausnahmen, denn wenn die Produkte vernünftig eingesetzt werden, können manche helfen, dass Gewicht zu reduzieren. Sinnvoll ist es dann, bestimmte Produkte die viel Zucker enthalten, auszutauschen. Das gilt vor allem bei Limonade. Hier werden bei einem häufigen Konsum, sehr viele Kalorien aufgenommen. Noch besser verhält es sich natürlich, wenn der Verbraucher anstatt Limonade, Wasser oder ungesüßt Tees zu sich nimmt.

Kalorien eingespart werden können zudem, wenn der Verbraucher zuckerfreie Kaugummis nutzt und Karies verursachen diese auch nicht. Zudem ist Süßstoff statt Zucker im Kaffee anzuraten. Wer Käse- oder Wurstwaren in der Lightvariante kauft, muss darauf achten, nicht mehr als sonst zu essen.

Auch die Suche nach Alternativen, die von Natur aus fettarm sind, lohnt sich. Wer Abnehmen möchte, sollte bei Milch- und Milchprodukten auf Einsparungen der tierischen Fette achten.

Viel Werbung um nichts

Egal, welcher Inhaltsstoff aus einem Light- Produkt verringert wurde, am Preis hat das in den wenigsten Fällen etwas geändert. Dabei enthalten Light- Produkte tatsächlich manchmal weniger Masse, als erwartet wird. Light- Butter oder Light- Quark werden oft mit Luft so aufgeschlagen, dass mit der halben Menge Masse, eine normalgroße Verpackung gefüllt werden kann.

Fakt ist: Light- Produkte sind nur dann sinnvoll, wenn sie weniger Zucker und weniger Fett enthalten. Besser ist es, der Verbraucher bleibt bei seinen herkömmlichen Nahrungsmitteln, dann sind keine doppelten Portionen erforderlich.

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