5 Gründe warum Leinsamen gesund ist?
Wahrscheinlich hat über die Medien oder Erzählungen aus dem Bekanntenkreis schon jeder von ihnen gehört, aber wohl nur die Wenigsten haben sie tatsächlich bereits ausprobiert – die Rede ist von Leinsamen. Also den kleinen, grau-braunen Samenkörnern der Flachs-Pflanze. Dieses unscheinbare Naturprodukt zählt aufgrund seiner enormen Nährstoffdichte zu den sogenannten Superfoods. Sie erfahren in einer Zeit wie der unseren, in denen der bewussten, gesunden sowie nachhaltigen Ernährung ein hoher Stellenwert zugetragen wird, einen wahrhaften Boom. Grund genug also, sich die Leinsamen einmal genauer anzusehen und sich somit auf die Suche nach den Gründen zu begeben, warum die Leinsamen nun eigentlich so gesund sein sollen.
Inhalt
5 Gründe, warum Leinsamen so gesund sind
Hoher Anteil an Ballaststoffen
Ballaststoffe sind für uns Menschen unverdauliche Pflanzenbestandteile. „Warum sollten diese für uns dann aber gesund sein?“, mögen Sie sich jetzt vielleicht fragen. Nun, das hat mit dem Aufbau unseres Magen-Darm-Traktes zu tun. Denn dort wohnen Millionen von Bakterien, welche für uns den ankommenden Nahrungsbrei in gewisser Weise ‚vorverstoffwechseln‘ und dazu beitragen, dass wir auch wirklich alle notwendigen Mineralstoffe und Spurenelemente aus der Nahrung in unseren Organismus aufnehmen können. Diese Mikroorganismen sind für uns also erstmal etwas sehr Nützliches. Jedoch funktioniert diese Arbeitsteilung nur, solange bestimmte Bakterienstämme im idealen Verhältnis zueinander auftreten. Kommt dieses Gleichgewicht aus der Balance, führt dies häufig zu Magenkrämpfen, Blähungen und verflüssigtem Stuhlgang. Die Ballaststoffe, wie sie in den gesunden Leinsamen enthalten sind, klären diese Situationen, in dem Sie dazu beitragen, dass einige Bakterien von den Schleimhäuten des Darms auf sanfte Weise rausgeschabt und letztlich ausgeschieden werden. So kann sich in kürzerer Zeit wieder ein gesundes Verhältnis an Mikroorganismen ansiedeln und die Magen-Darm-Probleme gehören der Vergangenheit an.
Zahlreiche ‚gute‘ Fette
Fett ist nicht gleich Fett. Es gibt gesättigte und ungesättigte, pflanzliche und tierische sowie gesunde und ungesunde Fette. Die ungesunden Fette sind vornehmlich tierischen Ursprungs und fest. Sie sind wahre Nährstoffbomben und tragen somit aufgrund ihrer hohen Kalorienzahl zur ‚Hüftgoldbildung‘ bei. Die gesunden, ungesättigten Fette hingegen stammen meist von Pflanzen und haben zahlreiche Aufgaben im Stoffwechsel und sogar im Immunsystem des Menschen. So können etwa 40% aller Vitamine, welche wir über die Nahrung aufnehmen, nur in Gegenwart von ungesättigten Fettsäuren verwertet werden! In den gesunden Leinsamen sind etliche dieser hochwertigen Fettsäuren komprimiert vorhanden. So reichen bereits wenige Samenkörner, um den Tagesbedarf zu decken – was sich dann wiederum nur sehr gering als Hüftgold niederschlagen dürfte. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist also ein ganz wesentlicher Faktor, der dazu beiträgt, dass Leinsamen zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt zählt.
Entzündungshemmende Wirkung
In geringem Maße sorgen pflanzliche Wirkstoffe in den Leinsamen für eine schnellere Heilung von Infektionen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass bereits im Mittelalter Wickel aus Leinsamen bei dem Verdacht von Leber- oder Magen-Darm-Entzündungen aufgelegt wurden. Auch heute noch gelten Leinsamen-Wickel als probates Hausmittel und kommen vielerorts zur Anwendung.
Sameninduzierte Darm-Massage
In den Leinsamen sind sogenannte Schleimzellen enthalten, welche die Fähigkeit besitzen, Flüssigkeiten aufzusaugen und dadurch ihren Umfang auf ein Vielfaches ihres ‚trockenen‘ Ursprungszustand zu vergrößern. Dieser Effekt ist nicht nur nett anzusehen, sondern er hat auch eine wichtige Bedeutung für unsere Gesundheit – sofern wir die Leinsamen mit viel Wasser als Ganzes oder geschrotet hinunterschlucken. Denn die ausgeweiteten Leinsamen drücken sanft aber beständig von innen an die Darmwand. Dies wiederum löst den Peristaltik-Reflex des Darms aus: Rhythmische Bewegungen führen dazu, dass sich Verhärtungen oder gar Verstopfungen lösen und über den Stuhl ausgeschieden werden. Zugleich bedingt diese übermäßige Dehnung der Darmwand ein Völlegefühl, was wiederum dazu beiträgt, dass wir weniger Hunger haben. Ein äußerst nützlicher Effekt für all diejenigen, welche abnehmen möchten.
Natürliche Geburtshelfer ?
Hebammen und Ärzte empfehlen die gesunden Leinsamen hingegen aus einem ganz anderen Grund: Sie fördern die Schleimbildung in der Scheider der schwangeren Frau. Dieser feucht-fettige Film dient während der Entbindung als ideales Gleitmittel und kann den gesamten Geburtsvorgang um einige Minuten verkürzen. Zudem sinkt dadurch das Risiko der Frau, sich einen Damm – oder Labialriss zuzuziehen. Da die ausgedehnte Gebärmutter der schwangeren Frau unmittelbar an die äußere Darmwand anliegt, können die über die Leinsamen induzierten Darmbewegungen auch auf die Gebärmutter übertragen werden. Somit sind Leinsamen eine ideale und zudem natürliche Methode, um den Geburtsvorgang einzuleiten.
Allerdings ist in diesem Zusammenhang Vorsicht geboten: Leinsamen sollten erst ab der 34. SSW eingenommen werden, da sonst das Risiko einer verfrühten Geburt deutlich erhöht ist.