Yamswurzel – Welche Wirkung hat die gesunde Pflanze?

Die Yamswurzel ist eine Pflanze, auch wenn der Name lediglich auf ein unterirdisches Wachstum schließen lässt. Sie wird in der Kurzform häufig als Yams bezeichnet. Rund 800 verschiedene Arten sind derzeit bekannt. Die Nahrungs- und Heilpflanze ist in den Tropen beheimatet. Allein in China sind über 50 verschiedene Arten bekannt, wovon 21 ausschließlich in den chinesischen Gefilden vorkommen sollen. In Mitteleuropa sind lediglich zwei Arten heimisch. Zum einen der gemeine Schmerwurz (Dioscorea communis) sowie der Balkan-Schmerwurz (Dioscorea balcanica). Die wissenschaftliche Bezeichnung der Yamswurzel lautet Dioscorea. Sie wurde zur Ehrung eines griechischen Arztes vergeben, da dieser die Yamswurzel und den Bereich ihrer positiven Kräfte erforschte.

So sieht die Yamswurzel aus

Die krautige Pflanze windet sich in ihrem Wachstum wie von selbst nach oben. Das ist der Grund warum Yams gern an Ästen oder unebenen Erhöhungen wächst. Aufgrund der zahlreichen Artenvielfalt können die Blätter und vor allem die Blattachsen verschieden aussehen – einige unter ihnen wie die Dioscorea bulbifera bilden beispielsweise Knöllchen. Die Blätter können gegenständig oder auch wechselständig angeordnet sein. Die Blätter der Yamswurzel haben einen Blattstiel und eine Blattspreite, welche wiederum in drei bis neun einzelne Blattnerven aufgeteilt ist. Je nach Art sieht die Pflanze recht unterschiedlich aus, wobei einige dem hierzulande bekannten Efeu ähnlich sehen, andere wiederum sehen dem Ginkgo-Blatt ähnlich. Unter der Erde bildet die Yamswurzel Pflanze Wurzelknollen und Rhizome. Diese gewährleisten das weitere Wachstum und den gesamten Bestand.

Wenn die Pflanze der Yamswurzel blüht

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Während die Pflanzen der Yamswurzel ein- oder zweihäusig vorkommen, sind ihre Blüten immer eingeschlechtig. Sie sind zu Blütenständen zusammengefasst, wobei die weiblichen Blütenstände wesentlich weniger Blüten bilden, als die männlichen Blütenstände. Die weiblichen Blütenstände haben drei oder auch sechs Staminodien, während die männlichen Blütenstände ein oder zwei Kreise mit jeweils drei Staubblättern in ihrem Wachstum aufweisen. Drei von ihnen sind dabei häufig zu Staminodien reduziert. Die Frucht der Yamswurzel Pflanze ist eine sogenannte Kapselfrucht, die dreikantig gestaltet ist. Am oberen Ende öffnet sich diese bei Reife. Die Samen der Yamswurzel stehen heraus und besitzen sogenannte Flügel.

Die Yamswurzel in ihrer Nutzung

Einige der zahlreichen Arten der Yamswurzel werden als Nutzpflanzen bezeichnet. Diese Bezeichnung schließt sowohl die medizinische als auch die Nutzung als Nahrungsmittel ein. Als essbar gilt lediglich die Wurzelknolle der Yamswurzel Pflanze. Die ist der Grund für die Anpflanzung von Yams. Bei einigen Arten kann die Knolle des Yamswurzel Pflanze sogar bis zu 2 Metern in ihrem Umfang betragen. Vom Geschmack her erinnert die Wurzelknolle des Yams an Kartoffeln oder auch Esskastanien. Man beschreibt das Geschmacksfeld als eher süßlich. Die Schale der Yamswurzelknolle ist braun bis dunkelbraun.

Es wird davon abgeraten die Knolle roh zu verzehren, da sie ungar eine toxische Wirkung besitzt. Die Wurzel des Yams lässt sich ähnlich wie Kartoffeln zubereiten, sie wird also zumeist gekocht. Die Knolle wird dafür zunächst geschält. Man kann sie im Stück garen oder in kleiner Streifen oder Stücke schneiden. Ähnlich der Zubereitung von Salzkartoffel wird auch die Yamswurzel 10-20 Minuten in gesalzenem Wasser gegart. Als besondere Delikatesse gelten Eintöpfe aller Art. Yams kann zudem frittiert oder im Ofen gebacken werden. Als Snack, ähnlich wie Chips, schmeckt die Wurzel in dünn gebackenen Scheiben sehr gut.

Die Yamswurzel enthält das Provitamin A sowie Kalium in einer hohen Konzentration. Dies macht die Yamswurzel bei den zahlreichen Heilanwendungen besonders interessant.

Eingesetzt wird die Wurzel bei verschiedenen Beschwerden wie PMS oder auch in den Wechseljahren. Allerdings muss diesbezüglich angemerkt werden, dass der Einsatz diesbezüglich umstritten ist. Einer genauen Kenntnis zur Wirkung und Verwendung der Yamswurzel bedarf es auch, wenn es um die Wirkung der Yamswurzel zur Empfängnisverhütung geht oder sie bei einem unerfüllten Kinderwunsch Anwendung findet. In welche der Richtungen die Yamswurzel wirken kann, hängt von der Art und von der der Anwendung sowie dem Zeitpunkt der Anwendung ab.

Das Steckt in der Wurzel

In der Wurzel von Yams stecken weiterhin Schwefel und Zink, Mangan und Kupfer sowie Eisen. Die Pflanze wirkt schweißtreibend, was bei manchen Krankheiten zur Heilung von Nöten ist. Man sagt der Yamswurzel eine Blutgefäß erweiternde und Libido stärkende Wirkung nach. Zudem wird Yams immer wieder bei Harnwegserkrankungen, Keuchhusten, Knochenschwund, Verstopfung, Magenschleimhautentzündung sowie weiteren Erkrankungen eingesetzt.

Erntet man die Wurzel von einer wild wachsenden Yamswurzel Pflanze, enthält sie besonders große Mengen an Diosgenin. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Cholesterin-Derivat, das in der alternativen Medizin unter dem Begriff „natürliches Progesteron“ häufig Anwendung findet. Der Pflanze wird vor allem eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung nachgesagt. Daraus resultiert auch ihr Einsatz bei rheumatischen Beschwerden, Gicht und Muskelkrämpfen. In den Ursprungsländern der Yamswurzel ist die Pflanze als Grundnahrungsmittel und Heilpflanze sehr verbreitet.

Hierzulande wird die Yamswurzel selten frisch angeboten, sondern in den meisten Fällen als Fertigprodukt. Die Angaben des Herstellers, vor allem zur beinhalteten Menge, sind daher unbedingt zu beachten. Aus frischer Yamswurzel kann man selbst einen Tee herstellen, indem 20 g Wurzel mit einem dreiviertel Liter kaltem Wasser übergossen werden. Dies wird erhitzt und 20 min gekocht. Von dem abgeseihtem Sud kann man täglich bis zu zwei Tassen trinken.

Warnhinweise zur Yamswurzel und ihrer Verwendung

Gewarnt wird vor dem Verzehr der Yamswurzel in der Schwangerschaft. Zwar gibt es Quellen die beschreiben, dass die Wurzel Beschwerden in der Schwangerschaft lindern kann, in der gängigen Literatur dominiert hingegen die Warnung vor der Nutzung in der Schwangerschaft.

Weiterhin sollte immer daran gedacht werden, dass die Yamswurzel nicht roh verzehrt werden sollte. Eine Verarbeitung in Form von kochen, braten, frittieren ist unbedingt anzuraten. Im Zweifelsfall sollte man sich von einem Apotheker, einem Arzt oder direkt dem Hersteller der zahlreichen Präparate in Verbindung setzen und die Einnahme oder den Verzehr besprechen.

Auch wenn die Yamswurzel in ihrer Anwendung einiger Krankheiten gute Erfolge erzielt kann, sollte man die Nebenwirkungen nicht außer Acht lassen. Da als Nebenwirkung eine Verjüngung der Zellstruktur und damit ein jüngeres und strafferes Hautbild benannt wird sowie die Stärkung des Immunsystems und eine höhere Belastbarkeit im Alltag, wird die Yamswurzel inzwischen immer häufiger zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Nebenwirkungen wie Hautrötungen oder Müdigkeit hingegen, sind zumeist auf eine zu hohe Dosierung zurückzuführen.

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