Gartensträucher schneiden – Fehler vermeiden

Das Thema „Gehölzschnitt“, kommt bei Hobbygärtner gern auf den Tisch. Hier scheiden sich manchmal die Geister, denn das Wissen um den richtigen Schnitt ist nicht jedermanns Sache. Zudem gibt es unterschiedliche Kategorien, wenn es sich um einen Formschnitt, einen Erhaltungs-, Verjüngungs- oder Erziehungsschnitt handelt.

Natürlich gibt es auch in Sachen Obstbäume, Hecken oder Blütensträucher verschiedene Meinungen. Damit sich keine Fehler beim Gartensträucher schneiden einschleichen, müssen Hobbygärtner nur wissen, wie es richtig geht.

Keine Fehler beim Gartensträucher schneiden

Obstbäume zum Beispiel regelmäßig im Februar oder im März schneiden. Um gesunde und süße Früchte ernten zu können, darf nur Hand angelegt werden, wenn der Wasserfluss eingeschränkt ist. Knospen dürfen nicht sichtbar sein.

Das gilt nicht nur für ältere Gewächse, sondern auch für frisch gepflanzte Sträucher. Die Temperaturen sollten dabei nicht unter minus 5 Grad liegen, ansonsten würde das Holz zu Brüchen neigen und Schnittwunden heilen bei den Temperaturen sehr schlecht. Der Herbst bietet sich an, nach der Ernte, den Baum noch ein weiteres Mal auszulichten.

Um mehr Früchte ernten zu können, sollte die Krone genügend Licht und Luft bekommen. Alle nach innen wachsenden Äste müssen weg, diese wachsenden Triebe würden dem Baum unnötig Kraft rauben. Zudem tragen sie keine Früchte und verdichten nur die Krone des Baumes.

Auch bei sich kreuzenden Zweigen, die womöglich noch aneinander reiben, ist der Schnitt angesagt. Grundsätzlich gilt die Faustregel: ein starker Rückschnitt fördert das Wachstum, ein schwacher dagegen, den Fruchtansatz.

Hinweis:
Hobbygärtner dürfen sich nicht wundern, wenn ein Baum nur jedes zweite Jahr reichlich Früchte trägt. Das liegt an der sogenannten alternierenden Fruchtfolge. Je mehr Blüten der Baum besitzt, desto mehr Früchte können geerntet werden. Das kostet dem Gehölz allerdings einiges an Kraft, darum gibt es nach einem Jahr mit hoher Ernte unweigerlich ein Jahr mit weniger Früchten.

Warum Sträucher und Bäume schneiden?

Im Garten darf auch die Optik nicht fehlen. Dazu ist es nötig, Sträucher und Bäume mit einem Schnitt zu versehen. Es kann auch sein, dass ein Baum aus Altersgründen oder zur Regenerierung geschnitten werden muss. Krankheiten sind unter allen Umständen zu vermeiden, dass ist ein weiteres Kriterium.

Experten raten an, die Blühfähigkeit damit zu erhöhen, das ist zum Beispiel bei Rosen, Obstbäumen und Sträuchern der Fall. Der Pflanze tut es gut mehr Licht und Sonne zu bekommen und last but not least, kann sich ein Strauch so an eine neue Umgebung gewöhnen.

Pflanzenschnitte werden in drei Kategorien unterteilt:

  • Erziehungsschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Verjüngungsschnitt

Zudem gibt es bestimmte Jahreszeiten, wann ein Gehölz geschnitten werden darf. Für Obstbäume ist der richtige Zeitraum im Herbst oder im Frühjahr. Hecken mögen besonders im Spätsommer einen Schnitt und Rosen im Frühjahr. Sträucher hingegen dürfen das gesamte Winterhalbjahr unter die Schere, Stauden am besten nur zum Frühjahr hin.

Ein unprofessioneller Rückschnitt kann allerdings schnell nach hinten losgehen. Schneidet ein Laie kann es sein, dass die Pflanze nicht nur die diesjährige Blüte versagt, sondern zu einem späteren Zeitpunkt ganz eingeht.

Generell eine Gartenpflanze bitte nur einmal pro Saison zurückschneiden. Kleinere Korrekturschnitte dürfen auch zwischendurch sein. Kranke Triebe umgehend entfernen, so ist eine bessere Ausbreitung möglich. Die Schnittmaßnahme verbessert zudem die Luftzirkulation zwischen größeren Ästen und kleinen Trieben. Der Gärtner kann somit einer Pilzinfektion vorbeugen.

Die besten Arbeitsgeräte für einen Sträucher Schnitt

Ein guter Gärtner sollte immer das passende Werkzeug bei sich tragen. Etwas muss auf jeden Fall entfernt werden, sei es ein trockener Zweig, verblühte Blüten oder ein loser Draht. Des Weiteren fallen etliche Schnittarbeiten an, hierbei kann es sich im Hecken handeln oder um Sträucher.

Grundausstattung zum Sträucher und Bäume schneiden:

  • scharfe Gartenschere
  • Astschere
  • Heckenschere
  • Säge
  • scharfes Messer
  • robuste und stabile Leiter

Diejenigen, die sich ihre Grundausstattung noch zulegen möchten, sollten beim Kauf unbedingt auf gute Qualität achten, dass zahlt sich immer aus. Billige Scheren oder Messer vom Discounter müssen nicht zwangsläufig schlecht sein. Tests ergaben jedoch, dass sie keine lange Lebenserwartung haben oder schnell in ihre Einzelteile zerfielen. Der Handel bietet genügend Markenhersteller, die Qualitätswerkzeuge produzieren, die ein Leben lang halten.

Am besten gestaltet sich ein Kauf vor Ort. Es ist erwiesenermaßen besser, wenn das Werkzeug in der Hand überzeugt. So kann der Verbraucher herausfinden, ob das Werkzeug eher für kleine oder für große Hände ausgelegt ist. Zudem gibt es den feinen Unterschied zwischen Links- und Rechtshänder, wobei der Griff die tragende Rolle spielt.

Der wichtigste Punkt ist die Sicherheit, die bei der Gartenarbeit groß geschrieben werden sollte. Klingen müssen möglichst arretiert werden können und ein Handschutz ist bei elektrischen Geräten das A und O. Eine Sicherheitsabstellung des Motors ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

Die Optik des Gartens

Für jeden Hobbygärtner ist es sinnvoll, Gartensträucher zu schneiden und dabei keine Fehler zu begehen. Ein Strauch oder ein Baum kann so eine gefällige Form bekommen, das gilt besonders bei Sturmschäden oder Krankheiten.

Damit der eigene Garten nicht zu einer Art Urwald wird, sind Rückschnitte nötig. Sollte es sich nicht um einen akuten Schädlingsbefall handeln, werden die meisten Bäume einmal im Jahr geschnitten. Das geschieht bestenfalls zwischen November und Februar. Bei Frost sollte der Gärtner nie zur Schere greifen, denn dann können Zweige brechen und den Baum oder Strauch nachhaltig schädigen.

Tipp:
Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden von Sträuchern und Bäumen hängt oft auch vom Wuchsverhalten ab. Wie schon erwähnt, sollte nicht bei Frost, sondern im frostfreien Winter oder im Vorfrühling die Arbeit verrichtet werden. Früh treibende Bäume allerdings darf der Gärtner direkt nach dem Laubabwurf im Spätherbst beschneiden. Ausnahme sind Weiden, diese müssen immer im Sommer geschnitten werden.

Der beste Zeitpunkt

Sommerschnitt, Winterschnitt, Pflanzschnitt oder Ausputzschnitt, bei der Pflege von Gehölzen gibt es eine Menge zu beachten. Ein Rückschnitt ist schließlich die Grundlage, für üppige Blütenstände und die Voraussetzung für eine gute und reiche Ernte.

Der Rückschnitt in den Sommermonaten bringt gewisse Vorteile, denn etwaige Schnittwunden heilen schneller, wenn der Safttrieb vorbei ist. Ziergehölze bekommen dadurch bedingt mehr und größere Blüten und im Sommer sind kranke Äste und totes Holz leichter zu erkennen, denn sie tragen weder Früchte noch Blätter.

Von Vorteil ist der Sommerschnitt in punkto Pilzkrankheiten, sie werden minimiert, da die Pflanzen mehr Licht bekommen und Blätter schneller abtrocknen können. Aber auch der Winterschnitt kann mit Vorteilen aufwarten, denn die ganze Kraft vor dem Frühjahrstrieb kommt den erhaltenswertesten Zweigen zugute.

Im Winter sind die Arbeiten auch schneller durchzuführen, da die Gehölze blattlos und die Astgerüste deutlich erkennbar sind. Die Gefährdung durch Krankheiten ist im Winter deutlich geringer, denn sollten sich Sporen auf dem Werkzeug befinden, können diese nur bei warmen Temperaturen übertragen werden.

Wunden schnell behandeln

Der Rückschnitt bei Sträuchern, als auch der Baumschnitt bringen zwangsläufig Wunden am Gehölz mit sich. Schnittwunden müssen mit einem Wundschlussmittel sofort behandelt werden, sofern sie einen Durchmesser von mehr als 5 Zentimeter haben. Ansonsten besteht das Risiko, dass Bakterien hineinkommen und die Pflanze schädigen würden.

Mit einem Wundschutzmittel haben Schädlinge wie beispielsweise Pilze, Bakterien oder Fäulnis keine Chance. Zudem komplettiert eine solche Behandlung die Pflegearbeiten und das Gehölz wird es dem Gärtner danken, indem Sträucher und Bäume gesund bleiben.

Manche Wundmittel verfügen an der Flasche oder der Tube über einen integrierten Pinsel, der die Arbeit schnell von der Hand gehen lässt.

Tipp:
Die Mittel eignen sich nicht nur für Wunden am Baum oder Strauch, sondern auch zur Behandlung von Frostrissen oder Macken, die durch Unachtsamkeit in die Rinde kamen. Verpackungen nach dem Gebrauch immer fest verschließen und so lagern, dass sie bei Bedarf schnell zur Hand sind.

Streit mit dem Nachbarn vermeiden

Selbst Experten streiten, wie stark ein Strauch oder Baum zurückgeschnitten werden sollte. Diese Streitfragen führen immer wieder dazu, dass es zu Nachbarschaftsstreitigkeiten kommt. Das sogenannte Nachbarschaftsrecht ist nicht kompakt und abschließend in einem Gesetz mit bundesweiter Geltung geregelt. Hierbei handelt es sich vielmehr um eine größere Anzahl von gefällten Urteilen, sowie eine landes- und bundesrechtliche Regelung.

Wächst nun eine Strauch oder Baum über den Zaun, muss in erster Linie ein Gespräch mit dem Nachbarn erfolgen. Nur so können Streitigkeiten vermieden und Lösungen gefunden werden. Es kann jedoch hilfreich sein, neue Pflanzen mit deutlichem Abstand zu einem Zaun zusetzen. Der Gesetzgeber versucht so, Regeln zwischen Baum und Grundstücksgrenze zu finden, damit solche Bagatellfälle erst gar nicht vor deutschen Gerichten landen.

Unterschiedliche Schnitttechniken

Wie oben erwähnt, gibt es unterschiedliche Schnitttechniken. Der Auslichtungsschnitt beispielsweise soll helfen, die Blühfreudigkeit von Sträuchern und Bäumen zu erhöhen. Diese Technik wird in der Regel zweijährig durchgeführt. Einmal nach der Blüte, damit verästelte Triebe oder blühfaule Äste entfernt werden können und einmal im Februar, alle Triebe bis auf einen kleinen Stummel einkürzen.

Im Gegensatz dazu steht der Verjüngungsschnitt, der nur dann durchgeführt wird, wenn noch nicht oder falsch geschnitten wurde. Den gesamten Strauch bis auf 40 Zentimeter über dem Boden zurückschneiden und dabei alte Triebe entfernen.

Bei einem Auslichtungs- oder Erhaltungsschnitt werden alle zwei Jahre die alten Triebe nach der Blühphase auf Bodenhöhe entfernt. Die Pflanze bekommt neue Energie und kräftige Triebe. Äste dürfen auf ein Drittel gekürzt werden, um eine dichtes Wachstum und eine formschöne Krone zu erhalten.

Sämtliche Schnitte sollten in einem Winkel von 45 Grad erfolgen. Regenwasser läuft besser ab und zieht nicht in die offene Wunde ein. Zudem Zweige immer dicht am Stamm entfernen. Anders verhält es sich bei Pflanzen mit tragenden Knospen. Hier den Schnitt unmittelbar über einer Knospe durchführen.

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