Haushaltskasse leer - Auto ins Ausland verkaufen

Es ist keine Seltenheit, dass die Haushaltskasse gegen Ende des Monats mal wieder leer ist. Im Gegenteil: die meisten Bundesbürger mühen sich Woche um Woche ab, kontrollieren stets das Portemonnaie und können dennoch nur selten ein Plus verzeichnen.

Wer jedoch seine Ausgaben stets checkt, Anbieter wechselt, Versicherungen überprüft oder gelegentlich Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, verkauft, kann am Ende sogar ein wenig Urlaubsgeld einsparen.

 

Haushaltskasse – Ausgaben kontrollieren und vergleichen

Ob Telefon, Strom oder Versicherungen – die meisten Nebenkosten sind recht kostspielig und schröpfen das Haushaltsetat. Allerdings raten Experten an, die jeweiligen Kosten in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und gegebenenfalls sogar einen Anbieterwechsel in Anspruch zu nehmen. Ob für das Internet, den Handyvertrag oder Energiebedarf: es gibt verschiedene Wege, um Geld einzusparen und somit die Kosten für die speziellen Ausgaben zu verringern.

Haushaltsbuch anlegen und sinnvoll sparen

#102800934 | Urheber: Gina Sanders

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Leider wird für zahlreiche Freizeitvergnügungen ebenso zu viel Geld ausgeben. Die wenigsten Haushalte behalten hier einen guten Überblick, gönnen sich Zoobesuche oder einen schönen Abend im Restaurant – einfach nebenbei. Damit in Zukunft besser Geld eingespart werden kann, ist ein Haushaltsbuch sinnvoll.

Auf Papier werden die jeweiligen täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Ein- sowie Ausgaben eingetragen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wird anhand der einzelnen Zahlen besser erkennbar, welche Kosten im Grunde das „Fass zum Überlaufen“ bringen. Gleichzeitig ist ersichtlich, ob über die eigenen Verhältnisse gelebt wird oder nicht. Was bleibt am Ende des Monats übrig? Kann ich mir noch einen Kinobesuch oder einen Sommerurlaub leisten? Durch die Führung des Haushaltsbuches ist es wesentlich vorteilhafter, alle Kosten zu überschauen. Das Resultat: Sparmaßnahmen können effizient angelegt werden.

Tipp: natürlich sollte bei der Auflistung im Haushaltsbuch gewissenhaft vorgegangen werden. Nur wer ehrlich ist und die tatsächlichen Belege einklebt und lückenlose Angaben macht, wird über kurz oder lang besser Sparen können.

Wenn das liebe Geld fehlt

Manchmal ist allerdings nicht viel zu machen. Grundsteuer, GEZ oder Autoversicherungen reißen nicht selten große Löcher in die Haushaltskasse. Das bedeutet, dass ein Nebenjob oder gar der Verkauf von Gegenständen sinnvoll wäre. Wird zum Beispiel das eigene Auto veräußert, weil dies vielleicht in die Jahre gekommen ist, so können Interessenten die kleinen Karten nutzen, die sich immer wieder an Autoscheiben befinden. Hierbei handelt es sich um Autohändler, die zumeist Interesse an alten Fahrzeugen haben und für schnelle Geschäfte zu haben sind. Doch wie genau läuft so eine Verhandlung ab und wie seriös sind solche Haustürgeschäfte?

Vergleichsauswertungen im Internet nutzen

Verkäufer, die nicht genau wissen, wie viel sie noch für ihren PKW verlangen können, sollte zunächst die Vergleichsrechner im Internet bemühen. Diese Werte sind jedoch nur Richtlinien. Ein Auto, das in die Jahre gekommen ist, sieht selbstverständlich nicht mehr wie ein Neuwagen aus. Hier ist ein wenig Rost, dort eine Schramme – das kann zuweilen den Kaufpreis beeinflussen. Dennoch lohnt sich der Weg zu einem gelisteten Autohändler, der auch mal unter die Motorhaube schaut. Mit dieser Preiszuweisung kann das Bemühen vom Kartenhändler besser angegangen werden.

Tipp: holen Sie sich ruhig mehrere Autohändlermeinungen ein. Während ein Händler vielleicht 300€ für Ihren alten Wagen bietet, ist ein nächster eventuell gewillt sogar das Doppelte oder noch mehr zu offerieren. Es ist Ihr Auto – lassen Sie sich daher nicht ins Bockshorn jagen, sondern bleiben Sie am Ball.

Wer sein Auto verkaufen möchte, hat viele Möglichkeiten. Am einfachsten ist sicherlich der Verkauf an ein Autohaus vor Ort. Es bestimmt fair den Wert des Fahrzeugs, kümmert sich in der Regel um alle Formalitäten und Sie haben nach wenigen Tagen das Geld auf dem Konto. Eine Alternative dazu ist der private Verkauf. Auch hier gibt es verschiedene Wege – über ein Online-Auktionshaus oder ein Inserat beispielsweise. In der Regel ist der Ablauf etwas aufwendiger als beim Händler. Fotos machen, Beschreibung verfassen, Kontakt zum Interessenten herstellen, Probefahrten. Idealerweise klappt der Verkauf schon beim ersten Mal, doch häufig nimmt der Privatverkauf mehr Zeit in Anspruch als gedacht.

Die Risiken abschätzen und gut informieren

Noch komplizierter wird es, wenn der Käufer aus dem Ausland kommt. Er hat das Auto beispielsweise ersteigert oder anderweitig Interesse signalisiert. Manchmal ist der Export auch die einzige Möglichkeit, ein Auto zu verkaufen. In Deutschland lassen sich Fahrzeuge mit mehr als 200.000 km oder älter als zehn Jahre nur sehr schlecht veräußern. In vielen Ländern jedoch sind hohe Laufleistungen genauso wenig ein Problem wie stark reparaturbedürftige Modelle. Allerdings birgt solch ein Fahrzeugverkauf ins Ausland mehr Risiken als im Inland. Es ist ratsam, sich vorher genau zu informieren, was dabei zu beachten ist und wo Gefahren lauern.

Am wichtigsten ist sicherlich, dass Sie das Auto persönlich abmelden, bevor es exportiert wird. Warum? Weil in Deutschland zugelassene Fahrzeuge nicht im Ausland abgemeldet werden können. Meint es der Käufer nicht gut mit Ihnen und ist gegebenenfalls für Sie nach dem Verkauf nicht mehr erreichbar, entstehen möglicherweise hohe Kosten, weil KFZ-Steuer und Versicherung weiterhin zu Ihren Lasten gehen. Weil Sie dann keinen Fahrzeugbrief mehr haben, ist eine Abmeldung sehr schwierig. Noch schlimmer ist dieser Fall: Die ausländische Polizei meldet sich bei Ihnen, weil das Auto in einen Unfall verwickelt war und Sie als Halter eingetragen sind. Mit etwas Vorbereitung und Umsicht kann der Verkauf Ihres Gebrauchtwagens ins Ausland eine lukrative Möglichkeit sein.

Das Auto vor dem Verkauf abmelden

#85472563 - fotolia.com - madmax9900

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Für die Abmeldung bei der Zulassungsstelle benötigen Sie Ihren Personalausweis bzw. den Reisepass mit Meldebestätigung, Fahrzeugschein und -brief (oder beide Teile der Zulassungsbescheinigung), die Kennzeichen und Geld. Nach der Abmeldung setzt sich die Behörde mit der Versicherungsgesellschaft und dem Finanzamt in Verbindung.

Nun haben Sie das Fahrzeug abgemeldet so wie Sie es bei jedem Verkauf tun sollten. Als nächstes müssen Sie sich ebenfalls bei der Zulassungsstelle um ein Ausfuhrkennzeichen kümmern, das auch Zoll- oder Exportkennzeichen genannt wird. Es gilt zwischen 15 Tagen bis zu einem Jahr und hat auf der rechten Seite einen roten Längsbalken, auf dem sich das Ablaufdatum befindet. Herkömmliche Kurzzeitkennzeichen hingegen werden in einigen Ländern nicht anerkannt.

Für die Gültigkeitsdauer des Kennzeichens benötigen Sie eine KFZ-Haftpflichtversicherung (als Versicherungsbestätigung für Ausfuhrkennzeichen gibt es eine gelbe Versicherungskarte). Eine solche KFZ-Haftpflichtversicherung erhalten Sie beispielsweise in jeder ADAC-Geschäftsstelle (alternativ reicht die elektronische Versicherungsbestätigungsnummer). Zudem muss das Fahrzeug noch TÜV haben (gültigen Hauptuntersuchungsbericht zur Zulassungsstelle mitnehmen) und manchmal wird auch ein Nachweis über die letzte Abgasuntersuchung verlangt. Zudem müssen Sie bei der Zulassungsstelle umgehend die Kfz-Steuer entrichten. Natürlich können diese Dinge auch vom Käufer erledigt werden, falls der sich in Deutschland aufhält.

Zollgebühren und Mehrwertsteuer

Wenn es sich um einen privaten Autoverkauf handelt, müssen Sie sich weder über die Mehrwertsteuer noch über den Zoll Gedanken machen. Sämtliche Zollgebühren trägt der Käufer. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte dies ebenso im Kaufvertrag vermerkt werden wie die Tatsache, dass Sie keine Mehrwertsteuer ausweisen dürfen, weil Sie das Fahrzeug privat verkaufen. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Handelt es sich beim Fahrzeug um einen Neuwagen, muss die Mehrwertsteuer angegeben und der Verkauf ins EU-Ausland gemäß FzgLiefgMeldV dem Bundeszentralamt für Steuern gemeldet werden. Die Mehrwertsteuer kann man sich aber vom Finanzamt zurückholen. Der Hintergrund: Beim Kauf des Neuwagens wurde dieser bereits besteuert und eine Doppelbesteuerung ist nicht zulässig.

Doch wann gilt ein Fahrzeug als Neuwagen? Für diesen Fall existiert eine klare Definition: Es darf zum Zeitpunkt des Verkaufs maximal sechs Monate alt oder aber nicht mehr als 6.000 km gefahren worden sein. Für alle anderen Autos sowie Verkäufe in Nicht-EU-Länder gilt diese Mehrwertsteuer-Regelung nicht (außer für Firmenwagen).

Ausfuhranmeldung für Nicht-EU-Länder

Bei Exporte in Drittländer gibt es allerdings noch eine andere Vorschrift, die auch beim Verkauf eines Autos zu beachten ist. Sie benötigen in diesem Fall eine Ausfuhranmeldung. Diese muss bei der Ausgangszollstelle abgeben werden, über die das Fahrzeug die EU verlässt. Das geschieht elektronisch über das IT-System ATLAS-Ausfuhr. Wichtig ist die Angabe der Fahrgestellnummer im Feld „Warenbezeichnung“ sowie der Nummer des Ausfuhrkennzeichens. Beträgt der Verkaufswert des Fahrzeugs maximal 1.000 Euro und wiegt es nicht mehr als 1.000 kg, kann die Ausfuhranmeldung mündlich erfolgen.

Es versteht sich von selbst, dass Sie sich den Kaufpreis in bar auszahlen lassen, wenn das Auto ins Ausland geht. Hat der Käufer mit dem Fahrzeug das Land verlassen, kann es schwierig werden, an das Geld zu kommen, wenn er es darauf ankommen lässt. Auch Teilzahlungen oder Schecks sollten Sie ablehnen. Bringen Sie das Bargeld direkt zu einem Bankinstitut und lassen Sie es dort auf Echtheit prüfen. Zur Not funktioniert das auch beim netten Verkaufspersonal im nächsten Supermarkt.

Ansonsten gilt es bei Autoverkäufen ins Ausland dieselben Dinge zu beachten wie im Inland: Nehmen Sie zur Probefahrt einen Freund oder Familienangehörigen mit und kopieren Sie sich zuvor den Ausweis des Interessenten. Schließen Sie die Garantie aus („gekauft wie gesehen“), denn die müssen nur gewerbliche Händler geben. Notieren Sie im Kaufvertrag den genauen Zeitpunkt der Übergabe. Vertragsvordrucke finden Sie im Internet.

Wer sich gut informiert, für den muss ein Fahrzeugverkauf ins Ausland keine Falle sein. Für viele ist es eine gute Möglichkeit, noch etwas Geld für ein Auto zu erhalten, das teuer repariert werden müsste, um wieder fahrtüchtig zu sein. Immerhin verlassen Deutschland pro Jahr rund 400.000 Kfz, etwa nach Italien oder Weißrussland. Aber auch Afrika ist ein wichtiger Importeur von älteren Fahrzeugen. Findet man hierzulande oder über das Internet keinen Käufer, können Sie mit Hilfe von darauf spezialisierten Händlern Ihr Auto nach Afrika verkaufen. Allerdings gibt es hier immer wieder unseriöse Angebote, sodass Sie besonders vorsichtig sein sollten.

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