Leinsamen geschrotet am besten?
Die Leinsamen zählen mittlerweile zum erlesenen Kreis der wissenschaftlich anerkannten Superfoods und gehören dank ihrer hochwertigen Inhaltsstoffe eigentlich in jede gut sortierte Küche beziehungsweise Vorratskammer. Die braunen Samenkörner des Flachses gelangen aufgrund zahlreicher Vorteile mittlerweile vermehrt in bereits geschroteter (also grob zermahlener) Form in den Handel, sie können allerdings mit etwas Aufwand zu Haus selbst geschrotet werden.
Das bringt uns die Einnahme von geschroteten Leinsamen
Das Besondere an Leinsamen sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten für uns Menschen. So können äußere Hautentzündungen über sogenannte Leinsamen-Wickel ebenso wirkungsvoll therapiert werden wie eine Bauchschmerzen oder Verstopfungen. Grund für diese diversen Wirkungen ist zum einen sicherlich das gewaltige Nährstoffportfolio, das in jedem dieser winzigen Körner schlummert. Eiweiße, hochwertige Fette, Ballaststoffe und Mineralstoffe liefern dem Körper viel Energie und sorgen zudem dafür, dass Mangelerscheinungen gar nicht erst auftreten können.
Ein weiterer Grund liegt in einem biophysikalischen Phänomen. Denn bei Leinsamen handelt es sich um Quellstoffdrogen, die sich bei Kontakt mit Wasser um ein Vielfaches ihres ursprünglichen, ‚trockenen‘ Umfangs ausdehnen. Dabei spielt es erstmal keine Rolle, ob die Leinsaat geschrotet oder als ganzes Korn vorliegt. Grund für dieses Phänomen sind spezielle Schleimzellen im Inneren der Körner, die enorme Wassermengen ziehen können.
Die Folge davon ist, dass sich die geschroteten oder ganzen Leinsamen im Magen-Darm-Trakt auf ihr maximales Volumen hin vergrößert vorliegen und dadurch beständig von innen auf die Darmwand drücken. Dies hat dann wiederum zur Folge, dass sich Verhärtungen – welche oftmals die Gründe für dauerhafte Verstopfungen sind – lösen und die rhythmische Darmperistaltik wieder Fahr aufnehmen kann. Das Ganze kann sogar so weit gehen, dass bei Frauen die an das Darmepithel angrenzende Gebärmutter stimuliert wird – weshalb Leinsamen übrigens auch gegen Ende der Schwangerschaft gerne von Hebammen verordnet werden.
[amazon bestseller=“Leinsamen geschrotet“ items=“2″]Darum sind geschrotete Leinsamen besser als ganze Körner
• Kein Einweichen notwendig – Gerade wenn Sie sich bei Hauterkrankungen einen Wickel mit Leinsamen erstellen möchten, müssen Sie die ganzen Leinsamen-Körner zunächst für rund 30 Minuten in ausreichend viel Wasser einweichen, um das Aufquellen herbeizuführen. Denn die Wirkstoffe, auf dieses bei der Therapie mit Leinsamen-Umschlägen ankommt, befinden sich ausschließlich im Inneren der Körner. Bei geschroteten Leinsamen hingegen sind die Inhaltsstoffe frei zugänglich, weshalb ein vorheriges Wasserbad entfällt. Es genügt hier die Flüssigkeit des feuchten Handtuchs.
- Es muss etwas weniger Wasser getrunken werden – Ärzte empfehlen, in der Stunde vor und nach der Leinsamen-Einnahme etwa einen Liter Wasser zu trinken, um insgesamt mindestens zwei Liter pro Tag, da sonst der Quellvorgang in den Leinsamen nur unzureichend von Statten geht. Bei geschroteten Leinsamen sollten Sie auch verstärkt Flüssigkeiten aufnehmen, um Ihrem Organismus das durch die Quellkörper entzogene Wasser wieder zuzuführen. Doch für den Erfolg der Leinsamen-Therapie ist dies weniger erforderlich, das die Schleimzellen ja bereits frei oben auf liegen und mit den Verdauungssäften in Berührung kommen.
- Bessere Proportionierung – Nach dem Schrotvorgang erhalten Sie feinkörniges Leinsamen-Granulat. Es versteht sich von selbst, dass man hier sehr viel präziser portionieren kann, als dies mit ganzen Samen der Fall wäre.
- ABER: Längere Haltbarkeit liegt auf Seiten der ganzen Körner. Wenn Sie ein Packung an geschroteten Leinsamen geöffnet haben, sollte diese auch zeitnah verbraucht werden. Zudem müssen insbesondere die zermahlenen Leinsamen zwingend kühl und trocken gelagert werden und sie dürfen nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Leinsamen selber schroten oder kaufen?
Sie mögen sich vielleicht jetzt zu Recht fragen, ob es nicht das Cleverste wäre, wenn Sie einfach ganze Leinsamen kaufen und diese dann bei Bedarf zu Hause selbst zermahlen. So könnten Sie den Nachteil der geringen Haltbarkeit von bereits fertig geschroteten Leinsamen umgehen und könnten dennoch von allen Vorteilen profitieren.
Doch hier müssen wir Sie leider enttäuschen. Denn aufgrund der öligen Konsistenz im Inneren der Samenkerne ist ein Mahlvorgang mit einer kleinen Handmühle kaum möglich. Denn die Mühlen verkleben relativ schnell, und sie lassen sich im Anschluss auch nur sehr schwer wieder säubern. Neben den Anschaffungskosten wäre das Schroten der Flachssamen also auch ein immenser zeitlicher Aufwand. Daher empfehlen wir Ihnen, sich bereits geschrotete Leinsamen im Reformhaus oder im Internet für wenig Geld zu kaufen – Sie erhalten mittlerweile 100 Gramm Leinsamen bereits schon für weit unter einem Euro!
Achten Sie hier nur darauf, dass sich die Verpackung idealerweise wieder luftdicht verschließen lässt. Auch sollten keinerlei weitere Substanzen zugeführt worden sein, was die Leinsamen in ihrer Wirksamkeit reduzieren könnte. Ein Blick auf das ‚Bio‘-Siegel sorgt hier schnell für Klarheit.