Mate Tee - Zubereitung & Wirkung

Der Mate Tee, das Nationalgetränk in vielen Ländern Südamerikas, ist ein Aufgussgetränk, das aus den zerkleinerten Blättern des Mate-Strauches hergestellt wird und neben dem leckeren Geschmack werden Ihm viele positive Wirkungen auf die Gesundheit zugesprochen. Es ist ein typisch südamerikanisches Getränk, das jedoch auch hierzulande immer mehr an Beliebtheit gewinnt.

Der Mate-Strauch

Hergestellt wird der Mate Tee durch die Blätter des Mate-Strauches. Dieser wird vor allem in Brasilien, Argentinien sowie in Paraguay angebaut. Doch auch in Teilen Chiles und Boliviens sowie in Uruguay wird er kultiviert. Dabei wurde er bereits von dem Indianerstamm Guaraní entdeckt. Dieser existiert bis heute und war einer der ersten Stämme, der Kontakt mit dem Westen hatte. Aus diesem Grund kam der Mate Tee auch sehr schnell nach Europa und ist dort rasch bekannt geworden.

Im Großen und Ganzen ist die Heimat des Mate-Strauches der Urwald des Flusses Paraná-Beckens. Da die Nachfrage von Mate jedoch so hoch ist, werden zusätzlich viele Plantagen zum Anbauen in Südamerika genutzt.

Der Strauch selbst hat einen hellgrauen Stamm und wird dank seiner Höhe von bis zu 14 Metern auch oftmals als Mate-Baum bezeichnet. Er gehört zur Gattung der Stechpalmen und besitzt ovale Blätter, die bis zu 20 Zentimeter lang und bis zu acht Zentimeter breit werden können. Weil diese jedoch für die Teeproduktion zu groß sind, müssen sie vor der Zubereitung in jedem Fall zerkleinert oder gar pulverisiert werden.

Die idealen Wachstumsbedingungen finden die Sträuche vor allem in Südamerikas Urwald, da sie eine gleichbleibende Temperatur, am besten zwischen 20 und 23 °Celsius, bevorzugen. Weiterhin benötigen sie eine mittlere oder hohe Luftfeuchtigkeit und einen Standort zwischen 400 und 800 Höhenmetern. Doch dies ist noch nicht alles. Denn die Mate-Sträucher reagieren vor allem in den ersten zwei Jahren sehr empfindlich auf Licht. Im Urwald stellt dies zwar kein Hindernis dar, doch auf den Plantagen muss zu künstlicher Beschattung gegriffen werden.

Zubereitung des Mate Tees

Zubereitet werden kann der Mate Tee entweder auf moderne Art und Weise im Teebeutel oder traditionell in einer Calabaza. Die traditionelle Art empfiehlt sich vor allem, wenn man die Wirkungen von Mate ausschöpfen möchte, da der Tee so intensiver wirken kann.

Wie bereits erwähnt, wird der Tee schließlich in einer Calabaza, auch Kalebasse genannt, zubereitet. Dieses Gefäß ist ein ausgehöhlter und ausgetrockneter Flaschenkürbis, der entweder selbst hergestellt oder selbst gekauft werden kann. Wer die Kalebasse kauft, sollte sie vor der ersten Anwendung auskurieren, um sicher zu gehen, dass sie auch ihren vollen Zweck erfüllen wird. Dafür muss diese lediglich bis zur Hälfte mit Mate Tee gefüllt werden. Der Rest wird mit heißem Wasser abgegossen. Danach muss dieses Gemisch einen Tag lang in der Kalebasse stehen gelassen werden. Ist der Tag um, sollte dasselbe noch zwei weitere Male gemacht werden.

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Schon kann schließlich auch der Tee zubereitet werden. Dafür wird die Kalebasse mit dem Mate Tee aufgefüllt. Je nach gewünschter Stärke kann dies bis zu einem Drittel, zwei Dritteln oder bis zur Hälfte geschehen. Danach wird das heiße Wasser (max. 80 bis 85° C) aufgegossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Somit ist die Zubereitung des leckeren Mate Tees abgeschlossen.

Getrunken wird er letztendlich traditionell aus einer Bombilla. Dies ist ein Trinkröhrchen, das mit einem Sieb ausgestattet wurde. Allerdings schmeckt der Tee auch aus einer Tasse. Im Sommer wird er zudem oftmals mit Eis oder Limonensaft getrunken. Vor allem an heißen Tagen wirkt dies sehr erfrischend und wohltuend.

Geschmack des Mate Tees

Der Mate Tee beinhaltet insgesamt über 250 verschiedene Inhaltsstoffe, die noch nicht alle genau identifiziert wurden. Insgesamt sind bereits 200 Stoffe bekannt, darunter befinden sich auch Ketone, Aldehyde und Carbonsäuren.

Durch die vielen Inhaltsstoffe sind die Meinungen des Geschmacks auch sehr geteilt. So sagen einige, er schmecke süßlich, anderen sagen, er schmecke bitter. Doch auch erfrischend, fruchtig oder erdig sind Begriffe, die bezüglich des Geschmacks oft fallen. Wer dabei einen sehr bitteren Geschmack vermeiden möchte, sollte am besten die erste Tasse des Tees entsorgen.

Wirkung des Mate Tees

Die Wirkungen des Mate Tees sind sehr vielfältig und zahlreich. Eingesetzt werden kann er bei vielen Krankheiten sowie zur Stärkung des Tages.

So kann er durch den Koffeingehalt sehr aktivierend wirken. Diese Wirkung zeigt sich genau wie beim Kaffee, hält jedoch länger an. Das liegt daran, dass der Tee langsamer an den Körper abgegeben wird und dadurch eine langanhaltende Wirkung erzielt wird. Da er jedoch nur Spuren des Stoffes Theophyllin beinhaltet, wird der Herzmuskel im Gegensatz zum Kaffee nicht so stark beeinträchtigt. Insgesamt wirkt er dadurch nicht nur aktivierend, sondern auch konzentrationsfördernd sowie leistungssteigernd. Auch die Müdigkeit wird durch den Koffeingehalt gelindert werden können.

Daneben regt der Mate Tee auch die Nerven an und reguliert den physischen sowie den physischen Einsatz. Dies liegt vor allem an den hohen Anteilen der Xanthinenstoffe (Koffein und Theobromin). Des Weiteren sind auch Antioxidantien, die die Zellalterung bekämpfen können, in Mate enthalten.

Ebenfalls wird der Tee vor allem in Südamerika gegen diverse Krankheiten, wie Fieber, Depressionen, Rheuma und Entzündungen eingesetzt. Ob der Mate-Tee diese Krankheiten wirklich heilen kann, ist jedoch noch nicht wissenschaftlich belegt worden.

Weiterhin wirkt er harn- und schweißtreibend, hungerstillend und er regt die Muskeln sowie den Stoffwechsel an. Zudem besagt eine Studie der Universität von Illonois, dass Mate sogar Darmkrebs vorbeugen kann. Jedoch sollte nicht zu viel von ihm getrunken werden, da ansonsten das Risiko auf Speiseröhren-, Blasen- sowie auf Lungenkrebs erhöht wird.

Mate Tee als Hilfe gegen Krankheiten

Ebenso hilft der Mate Tee gegen vielen Beschwerden und Krankheiten und kann zur Verhinderung dieser Beitragen. So werden die enthaltenen Antioxidantien und Satonine dafür sorgen, dass sich viele Krebsarten nicht ausbreiten können. Gleichzeitig lindern diese Stoffe Symptome von Allergien und stärken das gesamte Immunsystem.

Neben den beiden Inhaltsstoffen wird auch dem Stoff Theobromin eine positive Wirkung zugeschrieben. Er stärkt insbesondere das Herz und mindert somit das Risiko einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu bekommen.

Weiterhin ist der Inhaltsstoff Theophyllin gut für die Gesundheit. Er befreit die Atemwege und wirkt entzündungshemmend.

Zudem werden Verdauungsbeschwerden durch den Mate-Tee vorübergehen. Denn: Der Tee sorgt dafür, dass die wichtigen Nährstoffe besser vom Körper aufgenommen werden. Er hilft den Darm zu säubern und fördert einen regelmäßigen Stuhlgang.

Abnehmen durch Mate Tee

Eine der vielen Wirkungen des Mate Tees ist die hungerstillende. Daher eignet er sich auch ideal als natürlicher Appetitzügler, der oftmals beim Abnehmen eingesetzt wird. Dabei sollte er am besten eine Stunde vor der Mahlzeit getrunken werden. Durch die gesunden Inhaltsstoffe, wie Magnesium, Kalzium, Vitamin A, B und C und vielen weiteren hilft er bei Diäten zusätzlich, die nötigen Stoffe zum Ausgleichen zu bekommen, die dem Körper ansonsten evtl. gefehlt hätten.

Mate Tee kaufen

Wer Mate Tee gerne kaufen würde, sollte dabei zwei wichtige Punkte nicht außer Acht lassen:

  1. Zum einen sollte auf das Herkunftsland geschaut werden. Ist dies ein südamerikanisches Land, ist der Tee keine Fälschung, sondern der echte Mate Tee. Ist dies jedoch ein europäisches Land, wird es mit Sicherheit kein originaler Mate Tee sein. Denn: Der Mate-Strauch wächst nur in Südamerika.
  2. Zum anderen sollte auch auf die Herstellungsart geachtet werden. Dabei gibt es zwei Arten: Geröstet und ungeröstet. Der geröstete Tee schmeckt ähnlich wie schwarzer Tee, der ungeröstete hat hingegen Ähnlichkeiten mit grünem Tee. Dies liegt letztendlich an dem Geschmack von jedem einzelnen.

Gesundheitliche Risiken des Mate Tees

Auch wenn der Mate Tee noch so viele positive Wirkungen erzielen kann, sollte der Genuss nicht in Übermaßen strapaziert werden. Denn wer zu oft zu dem leckeren Getränk greift, wird evtl. gesundheitliche Risiken auf sich nehmen müssen.

So kann durch zu viel Mate Tee das Risiko auf Lungen-, Blasen-, Speiseröhren-, Hals- sowie auf Mundhöhlenkrebs gesteigert werden. Dies liegt an dem hohen Anteil der Inhaltsstoffe PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), die als krebserregende Chemikalien gelten und daher sehr gesundheitsschädlich sind. Sie entstehen beim Rauchtrocknungsverfahren der Blätter.

Dieses Risiko gilt jedoch nicht für den Guayaki Mate Tee, bei dem die Blätter luftgetrocknet werden. Dadurch wird der Anteil der PAK erheblich gemindert (laut Untersuchungen etwa um 80 %).

Richtige Dosierung des Mate Tees

Der Mate Tee enthält einen hohen Koffeingehalt und sollte in bestimmten Fällen mit Vorsicht genossen werden. Dabei kommt es auch auf die richtige Dosierung an. Das Maximum liegt daher bei zwei bis drei Tassen pro Tag. Wer ständig mehr trinkt, könnte an tödlichen Erkrankungen erleiden.

Gesundheitlicher Genuss des Mate Tees

Damit der Mate Tee auch wirklich ein natürlicher Genuss ist, der zusätzlich die Gesundheit positiv beeinflussen kann, gibt es einige Punkte, die bei der Auswahl helfen und vor dem Trinken beachtet werden sollten:

Wie bereits erwähnt enthält der Guayaki Mate Tee weniger PAK als der Mate Tee, der mit dem Rauchtrockungsverfahren verarbeitet wird. Daher ist er gesundheitlich gesehen besser. Da der Mate Tee auch einen hohen Koffeingehalt beinhaltet, sollte nicht zu viel von ihm getrunken werden. Insgesamt sind mehr als 300 Milligramm Koffein pro Tag schädlich für den Körper und sollten daher in jedem Fall vermieden werden. Ansonsten könnten Schlaflosigkeit, Bauchschmerzen, Schwindel, Herzklopfen oder Herzrhythmusstörungen als Folge auftreten. Wenn neben dem Mate Tee auch andere koffeinhaltige Getränke genossen werden, sollten diese in die 300 Milligramm einberechnet werden.

Zudem sollte vor allem bei einer Schwangerschaft vorher Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Denn: Verschiedene Untersuchungen besagen, dass zu viel Koffein das Risiko einer Fehl- sowie einer Frühgeburt erhöhe.

Doch auch während der Stillzeit ist es sinnvoll mit einem Arzt zu sprechen, da Koffein die Reizbarkeit sowie die Stuhlgänge beim eigenen Kind erhöhen.

Ebenso sollten Frauen, die an schwache Knochen (Osteoporose) leiden oder sich kurz vor der Menopause befinden, den Mate Tee erheblich reduzieren. Dies liegt daran, dass Forscher herausgefunden haben, dass sich die Knochendichte bei Frauen, die viel Mate Tee vor oder während der Menopause trinken, oftmals erhöht. Da der Mate Tee jedoch auch harntreibend wirkt, wird das Kalzium häufig zusammen mit dem Urin aus dem Körper ausgespült.

Weil der Mate Tee so viele Inhaltsstoffe verbirgt, gibt es einige Krankheiten, die der Tee nur verschlimmern kann. Darunter zählen Durchfall, Diabetes, Herzerkrankungen, Reizdarmsyndrom (IBS), Glaukom, Bluthochdruck sowie Blutungsstörungen. Wer unter einer dieser Erkrankungen leidet, sollte am besten auf den Mate Tee verzichten oder ihn nur in geringen Mengen trinken.

Weiterhin gibt es auch einige Medikamente, die nicht sonderlich gut in Verbindung mit dem Mate Tee wirken. Daher sollte vor dem Verzehr von Mate Tee mit einem Arzt gesprochen werden. Dies gilt bei folgenden Medikamenten: Adenosin, Antibiotika, Cimetidin, Clozapin, Dipyridamol, Disulfiram, Östrogene, Fluvoxamin, Lithium, MAO-Hemmer, Gerinnungshemmer, Nikotin, Pentobarbital, Phenylpropanolamine, Riluzol, Theophyllin und Verapamil.

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