Leinsamen in der Schwangerschaft - Gut verträglich?
Wie es bei so vielen unscheinbaren Samenkörnern oder Früchten der Fall ist, so wird auch die Wirkung der Leinsamen vielerorts maßlos unterschätzt. Dabei gilt es als erwiesen, dass die kleinen Samen des Flachses den nicht gerade schmerzfreien Entbindungsvorgang deutlich beschleunigen können. Warum die Einnahme der Leinsamen während der Schwangerschaft von einigen Ärzten und Hebammen empfohlen wird, sehen wir uns nun im Detail an.
Leinsamen unterstützen nicht nur die Geburt
Die Leinsamen sind kleine, braun Körner, welche neben etlichen Mineralstoffe und Vitaminen auch quellfähige Schleimzellen besitzen. Diese vergrößern sich bei Kontakt mit Flüssigkeiten in relativ kurzer Zeit auf ein Vielfaches ihres Umfangs und sorgen somit für eine gewaltige Ausdehnung des ehemals winzigen Körnchens. Zudem ist die Oberfläche des gequollenen Leinsamens fortan glitschig und weich.
In aller erster Linie führt diese Oberflächenvergrößerung zu einem sanften aber beständigen Druckaufbau in Richtung der inneren Darmwand – was wiederum die Aktivität des Darmtraktes anregt, ja regelrecht stimuliert. Nicht umsonst gelten die Leinsamen auch abseits einer Schwangerschaft als ideales Abführmittel. Aber keine Angst: Diese Wirkung tritt nur dann zu Tage, falls eine mangelnde Darmperistaltik vorliegt. Schwangere Frauen werden durch die Einnahme der Leinsamen nur unmerklich häufiger den Weg auf die Toilette aufsuchen, als ohne diesen sanften Geburtsbeschleuniger.
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So können Leinsamen die Geburt vereinfachen
Die kleinen Leinsamen können erwiesenermaßen die Schleimproduktion in der Scheide der Frau anregen. Dieser natürliche Schleim dient während der finalen Austreibungsphase der Geburt als eine Art Schmierfett und sorgt somit für ein schnelleres Hinausgleiten des Babys. Darüber hinaus wird, wie oben bereit angeklungen, die Darmtätigkeit angeregt. Viele Frauen klagen während der Schwangerschaft über Verdauungsprobleme und Verstopfungen. Hier können Leinsamen auf schonende Art und Weise Abhilfe schaffen.
Der wichtigste Punkt liegt aber wohl in der Anregung der Gebärmutter. Denn diese befindet sich räumlich gesehen unmittelbar angrenzend zur äußeren Darmwand – Mediziner sprechen vom Darmepithel. Üben nun die gequollenen Leinsamen einen Druck auf die Darmwand aus, so bekommt auch die angrenzende Gebärmutter davon unweigerlich etwas mit. Die Darmperistaltik – das sind rhythmische Kontraktionen – trägt zusätzlich dazu bei, dass die Gebärmutter eine beständige Massage erhält, welche das Eintreten der Geburt begünstigen kann.
So sollten Sie den Leinsamen während der Schwangerschaft einnehmen
Da Leinsamen den Eintritt der finalen Geburtsphase begünstigt, sollten Sie Ihre Ernährung frühestens ab der 35. Schwangerschaftswoche mit Leinsamen supplementieren. Hierbei sollten Sie dann auf bereits geschrotete Körner zurückgreifen, welche sie in Reformhäusern oder in einigen Online-Shops relativ preiswerten kaufen können.
Viele Ärzte empfehlen, während der Schwangerschaft (aber erst ab Vollendung der 34. SSW!) einen bis zwei Esslöffel Leinsamen täglich zu sich zu nehmen. Sie können sich diese beispielsweise in das morgendliche Müsli mischen, wenn Sie die geschroteten Körner geschmacklich nicht überzeugen.
Besonders wichtig ist hier, dass Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit täglich einnehmen sollten – andernfalls können die Leinsamen ihre Wirkung währenden der Schwangerschaft nur sehr unzureichend entfalten. Idealerweise trinken Sie einfache in der halben Stunde vor und nach der Leinsamen-Einnahme jeweils ein großes Glas Wasser – so haben Sie Ihr ‚Soll‘ schon fast erfüllt und Sie müssen sich nicht den gesamten restlichen Tag über zum Trinken quälen.